Fahrberichte Volkswagen

Im Fahrbericht: Neuer Touareg V8 TDI mit 421 PS

Auch die dritte Generation des Touareg gibt es ab sofort mit einem V8 Diesel. Unter unserem YouTube Video bekundeten dazu etliche Hubraum-Fans ihre Freude. Kein Wunder: Nach 500 Test-Kilometern in 11 Stunden Fahrzeit hatten auch wir jede Menge Spaß mit dem Achtzylinder. Außerdem spürt man doch einen deutlichen Unterschied zum V6 TDI. Auch effizienztechnisch blieb alles im vertretbaren Bereich, wir wie weiter unten erklären.

Trimline Elegance oder Atmosphere sind Pflicht

Den Touareg V8 kann man nicht als Basis-Touareg konfigurieren. Man muss mit diesem größten Motor mindestens zur Ausstattungsvariante Atmosphere oder Elegance greifen. 19-Zoll Felgen, eine elektrische Heckklappe, der große 90 Liter Tank und die Luftfederung sind im Startpreis von 89.000 € serienmäßig. Die Anhängerkupplung beispielsweise muss aber immer noch extra bezahlt werden. Auf unseren Fotos ist ein Touareg V8 der VW Driving Experience zu sehen. Er trägt zusätzlich noch das Offroad-Paket und von der Serie abweichende Offroadreifen. V8 Badges am Kühlergrill und an den Radläufen zieren den derzeit stärksten VW Diesel.

Im Interieur ist es im Angesicht des fast 6-stelligen Startpreises angenehm, die Diebstahlwarnanlage schon serienmäßig an Bord zu haben. Auch das Leder “Vienna” ist bei allen V8 Modellen Serie. Die Pedaliere in Chrom-Optik und die automatische Fahrlichtschaltung sind ebenfalls immer an Bord.

“One Million” mit Luxusleder & Pianolack-Radläufen

Wer noch mehr investieren möchte, sollte sich die Sonderedition One Million genauer ansehen. Die eine Million verkauften Exemplare seit 2002 geben diesem Modell seinen Namen. Die Sonderlackierung Secura Beige muss auch beim Sondermodell, das mit dem V6 bei 80.000 € startet, extra bezahlt werden, bleibt aber dem One Million vorbehalten. 20 Zoll Räder sind Serie, genau wie die Radläufe mit Hochglanz-Pianolack Applikationen. Die Heckleuchten sind abgedunkelt. Wie beim “normalen” V8 sind Ledersitze schon serienmäßig an Bord, beim One Million ist ihr Lederbezug jedoch mit Olivenblättern gegerbt. Auch die goldenen Ziernähte an zahlreichen Stellen im Cockpit gibt es nur dort.

Touareg One Million (links) und Touareg V8 Elegance mit Offroad-Paket

Luftferdung beim V8 schon Serie

Wir fahren den Touareg V8 nicht umsonst auf Island Probe. Was in unserem Video zum Touareg V8 aussieht wie Offroad, sind nach isländischem Verständnis tatsächlich ganz reguläre Straßen. Diese sind aber perfekt, um die 421 PS in Verbindung mit der 4-Corner Luftfederung zu erleben. Das Luftfahrwerk, das man sonst mit einem deutlich vierstelligen Preis extra bezahlen muss, ist nämlich bei allen Touareg V8 schon dabei. Auch auf Island schafft man nahezu alle Passagen ohne die Karosserie auf ein Offroadlevel anzuheben. Dann gleitet man beeindruckend sanft über die Gravel-Roads. Vibrationen kommen im luxuriösen Innenraum nicht an. Genau so wenig wie Fahrgeräusche. Vor allem, wenn man sich die doppelt Verglasten Seitenscheiben gönnt.

Dezentes & effizientes V8-Schnurren bei niedriger Drehzahl

Der V8 schnurrt die meiste Zeit ganz zurückhaltend vor sich hin. Er klingt vielleicht minimal potenter als der V6 TDI, viel Unterschied gibt es aber nicht. Umso spannender ist seine Arbeitsweise: Im Gegensatz zum Vorgänger wurden zahlreiche Feinheiten überarbeitet. Grundsätzlich arbeitet einer der Turbolader permanent, der zweite wird nur bei Bedarf zugeschaltet. In den meisten Alltagssituationen heißt das: Man bleibt immer unter einer Drehzahl von 2.000. Unsere Island-Etappe haben wir praktisch ausschließlich mit einem Drittel Gaspedal weg absolviert.

Mit max. 900 Nm Drehmoment gelingt der Sprint bis Tempo 100 bestenfalls in 4,9 Sekunden. Alle anderen Motorisierungen brauchen mindestens eine Sekunde länger. Natürlich ist der hecklastig ausgelegte, permanente Allradantrieb Serie. Nach wie vor gibt es (das merkt man nur bei dynamischem Beschleunigen) die Bedenksekunde der 8-Gang Automatik. Nach der gefühlt ersten, halben Sekunde geht es dann aber mit richtig viel Vorschub ab. Das ist auch die Stelle, an der man den Unterschied zu den V6 TDIs merkt. Während das im Stadtverkehr nur wenig auffallen mag, spürt man das Plus an Leistung auf sportlichen Landstraßenetappen ganz deutlich. Schon letztes Jahr haben wir übrigens den Touareg V6 TDI mit 262 PS in den Alpen getestet.

Offroad-Pisten und Flussdurchfahrten mit maximalem Komfort

Wir waren bei unserem Trip hoch zum Vulkan Hekla natürlich auf teils spektakulären Straßen unterwegs, die ohne eine Watttiefe von einem Meter und ohne Allrad nicht machbar gewesen wären. Dafür hätten wir aber, ehrlichgesagt, keinen Achtzylinder gebraucht. Die “kleinste” V6 TDI hätte hier eine genau so gute Arbeit getan. Spannend ist aber immer wieder der Einsatz des permanenten 4Motion, der die Kraft perfekt geschmeidig verteil. Auf Offroad-Level 2 der Luftfederung waren teils auch grenzwertig tiefe Flussdurchfahrten und das Überwinden von extremen Unebenheiten möglich. Egal ob man gerade einen Fluss oder grobe Schotterpisten durchfährt: Immer geschieht das im Touareg beeindruckend entkoppelt und komfortabel für die Passagiere. Die ganze Tour und eine Sound-Probe des V8 TDI gibts in unserem Video:

Volkswagen gibt einen Verbrauch von 7,4 Litern an. Auf 500 Kilometern Fahrstrecke mit teilweise unnötig heftigem Beschleunigen, vielen Offroadetappen und viel Landstraße haben wir einen Verbrauch von 9,4 Litern / 100 Km eingefahren. Ein Wert, den wir ehrlich gesagt höher erwartet hätten! Welcher Touareg, mit welcher Ausstattung nach unserem Geschmack optimal wäre, zeigen wir übrigens in diesem Video.

Leistung/Drehmoment310 kW (421 PS) / 900 Nm
Getriebe8-Gang Automatik
AntriebAllradantrieb
0-100 km/h4,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Leergewicht2.305 kg
Kofferraumvolumen810 - 1.800 Liter
AbgasnormEuro 6d-Temp
Verbrauch angegeben7,4 Liter / 100 Km
Einstiegspreis (V8 TDI)89.000 €

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

2 Kommentare

  • MS Word bietet schon ab Version 2.0 eine recht gute Rechtschreibkorrektur. Andere Textverarbeitungen ebenfalls. Bei einem Testwagenpreis im sechsstelligen Bereich sollten vielleicht auch dafür ein paar Taler möglich sein… VW wäre bestimmt zu einer kleinen Sonderzugabe bereit, geht schließlich um ein Prestigeobjekt. Und für eine Handvoll Euro korrigiere ich’s auch!

    • Hallo,
      wir haben “durchährt” durch “durchfährt” ersetzt, wie Sie und Word es vorgeschlagen haben. Alternativ einfach gerne zum Kiosk fahren, Auto-Fachzeitschrift des Vertrauens (dann ganz sicher ohne jegl. Fehler) kaufen (= bezahlen) :) Sich da dann einfach wg. Fehlern per Brief oder Fax an die Redaktion wenden.

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