Zu Beginn des Jahres 2021 ist der Benzinpreis aufgrund der CO2-Steuer um 7 Cent pro Liter teurer geworden, zur Zeit rangiert der Preis auf einem Sieben-Jahres-Hoch. Bis 2025 soll der Benzinpreis durch die CO2-Steuer nochmal um etwa 10 Cent pro Liter steigen.
Ist es heute also noch zeitgemäß einen 5,7 Liter-V8, wie im Dodge Durango verbaut, zu fahren?
Dodge Durango: Ein „altes Eisen“?
Neu ist der Dodge Durango nicht: Die aktuelle Generation ist in den USA seit 2010 auf dem Markt und hat mittlerweile mehrere Modellpflegen erfahren. Wir fahren den Durango in der gehobenen Ausstattungslinie „R/T“ im Modelljahr 2022. Neu ist hier unter anderem das Infotainmentsystem U-Connect mit 10,2“-Display. Auch sonst bietet der Durango R/T zahlreiche Annehmlichkeiten wie LED-Scheinwerfer, adaptiver Tempomat, Schiebedach, Sitzkühlung und Harman/Kardon-Soundsystem. Der Innenraum ist außerdem ordentlich verarbeitet, hier kommt viel Leder zum Einsatz.
Die wichtigste Zutat steckt allerdings unter der langen Motorhaube. Hier arbeitet, typisch amerikanisch, ein 5,7 Liter V8-Benziner ohne Aufladung (wie auch im RAM 1500). Aber auch ohne Aufladung bringt es der Durango so auf 364 PS und 529 Nm Drehmoment, was für ein Auto 5,10 Meter langes Auto (BMW X5: 4,93m) mit sieben Sitzen aber durchaus standesgemäß erscheint.
Lieber cruisen als rasen
Entsprechend wuchtig fällt der Erstkontakt in der Tiefgarage des Importeurs AEC aus: Bei einer Höhe von 1,80 Meter fällt es selbst dem groß gewachsenen Autor dieser Zeilen schwer über das Auto zu blicken. Entsprechend hoch sitzt man auch im Dodge Durango: Anderen Verkehrsteilnehmern kann man an der Ampel meistens aufs Dach schauen. Auf dem Weg aus München stellt sich dann aber trotz der Dimensionen schnell ein entspanntes Fahrgefühl ein. Der V8 dreht in der Stadt gemütliche 1200 Umdrehungen pro Minute und macht schon hier klar, dass er eher fürs cruisen als fürs rasen gemacht ist.
Dazu passen auch die komfortable Fahrwerksabstimmung, die indirekte Lenkung und die Sitze mit relativ wenig Seitenhalt.
Die Autobahn als Highway-Ersatz
Auf der Autobahn fühlt sich der Dodge Durango dann richtig wohl, hier kann man die gut 360 Pferdchen dann auch antraben lassen. Ab 4000 Touren hebt der V8 seine Stimme und schiebt ordentlich an. Einen Soundgenerator, wie heute in vielen Fahrzeugen verbaut, hat der Dodge nicht nötig. Und trotzdem verkneifst du dir als Fahrer hohe Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Stattdessen lauschst du lieber dem Grummeln des V8 bei Tempo 130 und freust dich über die entspannte Auslegung. Zumal der Durango bei Tempo 190 abgeregelt ist.
Auf Landstraßen und deutschen Supermarktparkplätzen wird es dann allerdings gelegentlich eng für das Full-Size-SUV, wobei das eher Klassentypisch also Dodge-typisch ist.
LPG hilft beim Kosten sparen
Im Hinterkopf schwingt aber als Europäer immer die Angst vor der Tankrechnung mit, denn der Dodge Durango gönnt sich bei uns im Durchschnitt 14,5 Liter Super auf 100 Kilometer. Damit die Rechnung dann doch nicht so hoch ausfällt, dafür sorgt die optionale LPG-Anlage (ca. 2500€). Denn LPG ist – anders als Benzin – derzeit noch deutlich niedriger besteuert, ein Kilo kostet nur etwa 70 Cent. So gesehen kostet der Kraftstoff für den Durango nur etwa so viel wie 8 Liter Super auf 100 Kilometer. Auch das LPG-Tankstellennetz ist recht gut ausgebaut, sodass meist auf den Benzinbetrieb verzichtet werden kann.
Dodge Durango: Interessante Alternative
Preislich liegt unser Testwagen in der praktisch voll ausgestatteten Basis bei knapp 60.000€ und damit deutlich unter der deutschen Konkurrenz. Mit dem Dodge Durango bietet der Importeur AEC eine interessante und in Deutschland recht selten anzutreffende Alternative in der Kategorie der „Full-Size-SUV“.
Einen Eindruck des Dodge Durango bietet auch unser Video auf Youtube: