LED-Scheinwefer werden ja schon fast wieder zur Gewohnheit. Seit 2013 sind sie mit dem Seat Leon auch schon in der Kompaktklasse angekommen. Von der Leuchtweite her sind Sie in etwa mit der Xenon-Technik vergleichbar, allerdings kann man mit Voll-LED Scheinwerfern deutlich mehr anstellen. Unter anderem nutzt Volkswagens Active Lighting System die Möglichleit, mit dem Lichtkegel zu spielen und fährt in entsprechenden Situationen permament mit voller Lichtleistung und blendet dabei andere Verkehrsteilnehmer einfach aus.
Im Prinzip setzt sich die Lichttechnik im Passat in Kombinaion mit den Voll-LED Scheinwerfern aus 2 Systemen zusammen: Dem Active Lighting System und dem Light Assist. Letzterer bezeichnet einfach eine Fernlichtautomatik, die je nach Verkehrslage und Geschwindigkeit das Fernlicht ein oder ausschaltet. Das Active Lighting System geht allerdings weit darüber hinaus: Die Leuchtweite kann je nach Geschwindigkeit und Lenkeinschlag dynamisch reguliert werden. Auch das Fernlicht ist voll adaptiv: Mittels feiner, mechanischer Steuerungselemente in den LED-Scheinwerfern kann der Lichtkegel bis ins Detail manipuliert werden. Ziel ist es, immer mit Fernlicht zu fahren und andere Verkehrsteilnehmer durch eine Maskierungsfunktion einfach vom Lichtkegel “auszublenden”. Besonders spannend ist es, das System auf monotonen Bundesstraßen zu beobachten, deren Spuren nicht baulich voneinander getrennt sind und auf denen regelmäßig jemand entgegenkommt. Über die Frontkamera erkennt das Active Lighting System ein entgegenkommendes Auto frühzeitig und schwenkt den Lichtkegel einfach von der linken Spur weg. Das funktioniert so flüssig, dass der Fahrer kaum etwas davon mitbekommt. Das andere Fahrzeug wird aber nicht geblendet.
Ähnlich verhält es sich bei vorausfahrenden Fahrzeugen: Hier wird der Vordermann einfach in ein schwarzes Rechteck gesetzt, das bei genauem Hinsehen gut zu erkennen ist. Um ihn herum aktiviert der Passat das Fernlicht – das dann sogar dem Vordermann mehr Ausleuchtung bringt. Biegt das vorausfahrende Auto ab, kann man noch kurz beobachten, wie das “schwarze Loch” wieder mit Licht gefüllt wird.
Im Passat kostet dieses bislang fortschrittlichste Lichtsystem der Marke Volkswagen gut 1.000 EUR Aufpreis. Der einfache Light Assist ist dagegen schon für 150 EUR zu haben. Ähnlich gut funktionierte das adaptive Fernlichtsystem im Test zusammen mit den LED-Scheinwerfern der Mercedes-Benz E-Klasse. Auch der Volvo XC60 hatte mit dem Active High Beam Lichtsystem schon in 2013 ein überzeugendes System (auf Xenon-Basis) an Bord.
Fotos: Motoreport, Volkswagen.