Eine grundlegende Voraussetzung für das Funktionieren von Fahrerassistenzsystemen waren schon immer Informationen. Je mehr Daten zur aktuellen Umgebung zur Verfügung stehen, desto genauer, zuverlässiger und eingehender können Systeme reagieren. Komplexe Situationen können nur mit einer Vielzahl von Streckendaten automatisiert bewältigt werden.
Warum Sensoren für ein automatisiertes Fahren fusioniert werden müssen, hat bereits Volvo vor einigen Monaten erklärt. Auch Cloud-basierte Dienste oder die Car-to-Car Kommunikation bringen ein großes Potenzial an zusätzlichen Informationen zur Fahrzeugumgebung. Continentals neues Projekt Road Database denkt weit einfacher: Fahrerassistenz-Sensorik wie Kamera, Radar oder Lidarsensoren erfassen im Fahrbetrieb permanent die Umgebung und befinden sich in vielen Fahrzeugen ohnehin an Bord. Road Database nutzt diese Informationen und setzt sie zu einem maschinenlesbaren Bild der Straßengeometrie und Ausstattung zusammen. Die Daten werden anonymisiert per Mobilfunk in ein von Continental betriebenes Backend übertragen, wo sie aufbereitet und abgeglichen werden. Vor Fehl-Erkennungen schützen Software-Mechanismen. Gewonnene Informationen müssen mehrere Plausbilitätsoprüfungen bestehen, bevor sie in die Datenbank aufgenommen werden. Dort stehen sie wiederum anderen Fahrzeugen zur Verfügung.
Der Vorteil gegenüber herkömmlichen digitalen Straßenkarten: Mit Continentals Road Database bleiben Streckeninformationen bestenfalls tagesaktuell, während offline gespeicherte Navi-Karten heutzutage teils schnell veralten: Sowohl Tempolimits als auch Dauer-Baustellen sowie neue Straßen sind in ihnen oft nur unzureichend verzeichnet. Road Database ermöglicht Assistenzsystemen, vorausschauender, komfortabler und effizienter zu fahren – ein wichtiger Schritt zum vollautomatisierten Fahren.
Fotos: Continental