Es gibt nichts Langweiligeres als einen Urlaub ohne Mobilität. Für ein paar erste Sonnenstrahlen sind wir nach Málaga geflogen und haben uns für einen kleinen Roadtrip zu unserem Hotel im 220 Kilometer entfernten Conil de la Frontera ganz im Südwesten Spaniens einen Seat Ibiza von Europcar geschnappt. Unsere Erfahrungen und Tipps für eine Mietwagenbuchung in Spanien und ein paar Eindrücke des Ibiza 1.2 TSI mit 90 PS!
Buchung von Urlaubsmietwagen: Immer über Mietwagenbroker
Wie wir bereits an dieser Stelle erklärt haben, sollte man sich, insbesondere als vermeintlich unerfahrener Tourist, immer einen Mietwagen über einen sog. “Mietwagenbroker” aus Deutschland anmieten. Das sind Anbieter, die keine eigenen Fahrzeuge haben, sondern Autos anderer Vermieter vermitteln. Das hat zwei unschlagbare Vorteile: Die Preise sind deutlich günstiger als direkt bei den Vermietfirmen und es besteht fast immer die Möglichkeit, eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt günstig abzuschließen. Die ist nicht in erster Linie deshalb sinnvoll, da man dann das Auto beschädigen kann wie man will, sondern vielmehr, da Schäden in Spanien oft nur unzureichend dokumentiert werden. Ein Schaden vom Vormieter kann einem so nicht zum Verhängnis werden.
Buchung über driveFTI
Dieses Mal haben wir uns für die Buchung des Fahrzeugs über FTI entschieden. FTI ist ein traditionsreicher Pauschalreiseanbieter aus München, den wir schon öfters auch für “Flug & Hotel Deals” genutzt haben. In der Sparte driveFTI werden auch Mietwagen angeboten. An unserem Anmieteort, dem Flughafen Málaga, wollten wir unbedingt einen Vermieter nehmen, der sich direkt im Terminal befindet. Zu vielen kleinen, lokalen Anbietern wird man nämlich umständlich per Minivan ins Industriegebiet geshuttlet. Unsere Wahl fiehl dann auf einen der einschlägigen und größten Anbieter, Europcar. Die dritt kleinste Klasse, der Seat Ibiza, war hier für 5 Tage für günstige 230 Euro zu haben – mit unbegrenzten Kilometern und Selbstbehalt bei der Vollkaskoversicherung, der allerdings im Schadensfall direkt von FTI zurückerstattet wird. Bezahlt wird online an FTI. Kosten wie z.B. ein Zusatzfahrer werden direkt an die Station vor Ort bezahlt. Europcar Spanien und deren Station am Airport Málaga war auf anderen Portalen durchweg schlecht bewertet, wir konnten aber nicht nachvollziehen, warum:
Europcar am Flughafen Málaga
Von der Gepäckausgabe bis zum Counter im gleichen Gebäude sind es etwa 3 Minuten zu Fuß. Besetzt war der Schalter auch am Sonntag Abend mit sage und schreibe vier Angestellten, weshalb die Registrierung meiner Daten in 5 Minuten abgeschlossen war. Die Angestellten verdienen beim Abschluss von Extras wie Versicherungen mit. Natürlich versucht man dann (das gilt für wirklich jeden Vermieter) den Touristen nochmal zu erklären, dass man eine Versicherung, aber einen Selbstbehalt hat, von dem man sich bitte freikaufen soll. Wenn man bereits, wie wir über FTI, eine Rückerstattung des Selbstbehalts abschlossen hat, braucht man natürlich keine weitere Versicherung! Man verlässt den Flughafen durch den Hauptausgang und findet die Mietwagen der größten Anbieter direkt im Erdgeschoss des Parkhauses.
Der womöglich optimale Mietwagen: Seat Ibiza 1.2 TSI (90 PS)
Es ist eigentlich selten der Fall, dass man das Beispielfahrzeug der gemieteten Klasse auch bekommt. Ohne Diskussion gab es für uns einen Ibiza 1.2 TSI mit manueller 5-Gang Schaltung und 90 PS, der tatsächlich keinerlei Schäden und jungfräuliche 3000 Kilometer auf der Uhr hatte. An Bord waren neben einem Multifunktionslenkrad sogar Klimaautomatik, Tempomat und das kleine Touchscreen Infotainmentsystem. In Dunkelblau und mit den 15-Zoll Alus ist er auch in Sachen Optik den meisten Mietwagen dieser günstigen Klasse überlegen.
Für Spanien am besten Kompaktklasse mieten
Sportwagen kann man zwar in Spanien genauso anmieten, Europcar hat da einiges auf Lager, ein Ibiza oder ähnlich ist aber eigentlich genau der richtige Mietwagen für Andalusien. Ihm werden die zahlreichen Geschwindigkeits-Schwellen und Schlaglöcher nicht zum Verhängnis, in der Stadt ist er superleicht einzuparken (auch ohne tech. Helfer, wie bei unserem Wagen), auf der Autobahn bietet er ungeahnt viel Langstreckenkomfort. Gerade bei den spanischen Tempolimits auf Fernstraßen (zwischen 80 und 120 km/h) entfaltet der kleine Spanier sein volles Sparpotenzial: Gerade einmal 5.5 Liter Benzin schluckt der 90 PS starke Motor im Mittel. Bei starken Steigungen bei dreistelligen Geschwindigkeiten muss man zwar schon mal in den vierten Gang zurückschalten, in den malerischen Örtchen der Costa de la Luz und den zahlreichen Kreisverkehren gibt es sich aber absolut spritzig und ausreichend motorisiert. Die Klimaautomatik, ein vor allem im Hochsommer in Südeuropa wichtiges Feature, arbeitet wie im Leon absolut zugfrei. Obwohl wir es auf motoreport.de sonst nie erwähnen: Der Kofferraum des Ibiza schluckt zwei große(!) Koffer und einen kleinen Kabinentrolley locker. Auch zu dritt, mit einer Person auf der Rückbank, lässt es sich noch ganz entspannt reisen.
Die Mietwagen-Tipps für den Spanienurlaub nochmal in aller Kürze: Am besten sicher und übersichtlich über einen deutschen Vermitteler anmieten. Dabei nach Möglichkeit nicht die aller kleinste Klasse wählen. Unbedingt checken, ob eine Vollkaskoversicherung, die auch Glas- und Reifenabdeckt dabei ist – die optimaler Weise ohne Selbstbehalt auskommt. Regelungen wie “den ersten Tank mitkaufen” sind völliger Schwachsinn und bringen dem Mieter so gut wie nie etwas. Immer die Tankregelung “voll übernehmen, voll zurückgeben” wählen!