Dies und das

Formel 1 und Frauenpower – Ein kurzer Blick auf die Geschichte

Frauen in den Fahrerlagern und Werkstätten der Formel 1 sind mittlerweile ein gewohnter Anblick. Von Ingenieurinnen und Testfahrerinnen bis hin zu Pressesprecherinnen beteiligen sich zahlreiche Frauen an der wichtigsten Rennserie der Welt und setzen sich erfolgreich in dieser Männerdomäne durch. Doch auf den Rennpisten selbst sind Pilotinnen seit der Gründung der F1-Weltmeisterschaft eine wahre Rarität. Nur fünf Powerfrauen aus der Geschichte haben es geschafft, sich neben ihren männlichen Kollegen zu behaupten.

Maria Teresa de Filippis: die erste Pilotin der Formel 1

1958 betrat laut Betway Sportwetten zum ersten Mal eine Frau die Formel-1-Strecke: Maria Teresa de Filippis aus Italien wagte acht Jahre nach der ersten F1-Weltmeisterschaft die Teilnahme am Rennen und überraschte viele Kritiker, die eine weibliche Beteiligung infrage stellten, mit einem wohlverdienten zehnten Platz unter Maseratis Werksteam. Aufgrund eines tragischen Unfalls eines Freundes auf der Rennstrecke beendete die junge Frau jedoch nach einem Jahr ihre Karriere in der Formel 1. Doch de Filippis hat in der Motorsport-Szene ein Zeichen gesetzt. Mit ihrem Wagemut bewies sie, dass auch Frauen im Cockpit Chancen auf hohe Platzierungen haben. Dennoch dauerte es 16 Jahre, bis wieder eine Rennfahrerin sich auf die F1-Strecken traute.

Frauenpower in den 70ern

Nach Maria Teresa de Filippis debütierte erneut 1974 eine Italienerin in der F1-Weltmeisterschaft. Lella Lombardi, die in einfachen Verhältnissen aufgewachsen war, hatte den Rennstall von Brabham mit ihren außergewöhnlichen Fahrkünsten überzeugt. Bereits ein Jahr später wechselte sie zu March Engineering und qualifizierte sich im Auftaktrennen in Südafrika erfolgreich für die Grand-Prix-Rennen. Ihre beste Leistung legte sie in Spanien ab. Sie beendete als sechste das Racing und ergatterte sich einen halben WM-Punkt. Bis heute ist sie die einzige Frau, die in einem F1-Grand-Prix in die Punkteränge fuhr. Doch ihre Karriere wurde bereits in der nächsten Saison beendet. Aufgrund schlechter Leistungen und erfolgloser Partnerschaften mit unterschiedlichen Rennställen gab Lombardi ihr Engagement in der Formel 1 auf.

Auch Divina Galica versuchte ihr Glück in den 70ern. Die britische Sportlerin war eine Quereinsteigerin, die vorher eine großartige Karriere als Skirennläuferin abgelegt hatte. Nachdem sie ihre Karriere beendet und die Schneeausrüstung abgelegt hatte, versuchte sie ihr Glück auf den Autorennbahnen. Nach einigen Kart- und Sportwagenturnieren hatte sie 1976 als vierte Fahrerin des Surtees-Ford-Teams beim Grand Prix von Großbritannien ihren Erstauftritt auf der F1-Piste. Leider scheiterte sie an der Qualifikation. Zwei weitere Versuche folgten 1978. Doch auch sie blieben bedauerlicherweise für Galica erfolglos.

Die Südafrikanerin Desiré Wilson begann ihre Rennsportkarriere in der südafrikanischen Midget-Car-Serie. Es folgten zahlreiche Turniere in unterschiedliche Klassements, die der Pilotin sowohl Erfahrung am Lenkrad als auch Siege einbrachten. 1978 fuhr sie in der britischen Aurora-AFX-Formel-1-Serie zum ersten Mal ein F1-Wagen. Nach zwei Jahren folgte im gleichen Turnier ihr Sieg beim Rennen in Brands Hatch. Somit wurde sie offiziell die erste Frau, die ein Rennen mit einem F1-Wagen gewann und markierte dadurch einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Frauen im Motorsport. Kurz darauf wurde sie für einen F1-Grand Prix gemeldet, konnte sich jedoch nicht qualifizieren.

Giovanna Amati: die letzte Frau auf F1-Strecken

Giovanna Amati ist die letzte Frau, die Motorsport-Fans auf F1-Rennstrecken gesehen haben. Als Tochter eines wohlhabenden italienischen Geschäftsmanns machte sie ihre ersten Erfahrungen im Racing in einer Rennfahrerschule. 1981 startete sie ihr erstes offizielles Rennen in der Formel Abarth. Nach zehn Jahren konnte Amati endlich, dank ihrer guten Beziehungen zu Benetton-Chef Flavio Briatore, erste Erfahrungen in der Formel 1 machen. Aufgrund ihrer schlechten Rundenzeiten konnte sie jedoch nicht Fuß fassen und verabschiedete sich bald von der Weltmeisterschaft.

Nach Amati schaffte es seither keine Frau, sich als F1-Pilotin durchzusetzen. Obwohl in den Fahrerlagern immer mehr Frauen in wichtigen Positionen das Sagen haben, sind die Pisten seit Jahren für Rennfahrerinnen unzugänglich. Verschiedene Initiativen aus der Formel 1 sowie engagierte Motorsportlerinnen wollen diesem nun ein Ende setzen. Keine Unmöglichkeit, denn fünf Powerfrauen aus der Geschichte haben gezeigt, dass auch weibliche Fahrtkunst Erfolgsergebnisse in der Formel 1 einkassieren kann.

 

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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