Dies und das

Kaufprämien und höhere Reichweiten: Lohnt sich der Umstieg auf alternative Antriebe?

VW ID.7 in Aquamarinblau Metallic

Neben den Gas- und Strompreisen sind auch die Spritpreise in letzter Zeit deutlich gestiegen, was die Überlegungen von Besitzern eines Diesel- oder Benzinautos nach dem Umstieg auf ein Elektroauto lauter werden lässt. Vor allem die Kaufprämie und die höhere Reichweite spricht immer mehr Leute an, auf den alternativen Antrieb umzusteigen. Doch lohnt es sich wirklich und welche Vorteile ergeben sich bei den elektrischen Autos?

Anstieg der Anschaffungskosten

In den letzten Jahren sind die Kaufpreise von Autos in die Höhe gegangen: laut einer Studie des ADAC je nach Modell sogar bis zu 44 %. Das liegt vor allem an Lieferschwierigkeiten durch den Ukraine-Konflikt. Auch dass es nun Mindeststandards gibt (zum Beispiel im Bereich der Assistenzsysteme), hat zu höheren Preisen geführt. Viele Hersteller konzentrierten sich zudem in der Krisenzeit eher auf die teureren und gewinnbringenden Modelle und strichen die günstigeren Varianten – zum Nachteil der Verbraucher.

Auch Elektroautos blieben vom Anstieg der Anschaffungskosten nicht verschont. Elektrofahrzeuge sind zwar immer noch generell teurer als Verbrenner, der Preis ist aber auch über die Jahre stetig gestiegen. Dass Elektroautos in der Anschaffung teurer sind, liegt vor allem an der Antriebsbatterie und den im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren geringer produzierten Stückzahlen.

Der Umweltbonus

Wer sich für ein Elektroauto entscheidet, der muss mit höheren Kaufpreisen im Gegensatz zu Benzinern oder Diesel-Autos rechnen. Damit die Anschaffung attraktiver ist, gibt es den sogenannten Umweltbonus, der zum einen Teil vom Hersteller und zum anderen Teil vom Staat finanziert wird. Wie hoch die Förderung ist, hängt vom Nettolistenpreis ab. Es werden zudem nur Autos gefördert, die sich auf der Liste des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) befinden. Ab 2023 werden keine Plug-in-Hybride mehr gefördert, aber auch die Förderung für reine E-Autos ist geringer geworden. Ab 2024 werden die Summen noch einmal reduziert.

Die Prämie wird erst ausgezahlt, nachdem man nach der Zulassung des Autos den entsprechenden Antrag gestellt hat. Das Datum der Zulassung ist also entscheidend für die Höhe des Bonus. Dabei sollte betont werden, dass kein Rechtsanspruch auf die Förderung besteht: Ist das Budget für den Zuschuss aufgebraucht, gibt es keine Förderungen mehr.

Kosten für Wartung und Pflege

Im Gegensatz zu Verbrennern haben E-Autos Vorteile bei der Wartung: Sie sind weniger wartungsintensiv und die Wartung ist kostengünstiger. Arbeiten bei Verbrennungsmotoren wie zum Beispiel ein Ölwechsel oder ein Wechsel der Zündkerzen gibt es beim E-Auto nicht und sind deshalb obsolet. Was auf jeden Fall gewartet werden muss, sind die Bremsen. Die Bremsen von E-Autos haben den Vorteil, dass sie durch die Rekuperation weniger beansprucht und so geschont werden. Die Wartungsintervalle sind somit länger als bei Verbrennern. Die Batterie des Elektroautos muss nicht gewartet werden. Die Überprüfung der Ladevorrichtung in regelmäßigen Abständen ist dennoch sinnvoll.

Genau wie bei Diesel- und Benzinautos müssen E-Autos jedoch regelmäßig zur Inspektion, um den Garantieanspruch zu erhalten und sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Wann das der Fall ist, ist je nach Hersteller verschieden. Wie hoch dann die Kosten für die Wartung sind, lässt sich pauschal nicht beantworten, weil dies vom Zustand des Wagens abhängt.

Versicherungsvergleich

Wer ein Auto hierzulande fährt, muss dieses versichern. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist dabei in Deutschland Pflicht – auch für Elektroautos. Diese Versicherung kommt für Schäden auf, die Sie bei anderen Personen oder Fahrzeugen verursacht haben.

Für Schäden am eigenen Auto kommt entweder eine Teil- oder Vollkaskoversicherung auf. Möchte man sein eigenes Auto vor Schäden schützen, die man selbst verursacht hat, sollte man eine Vollkaskoversicherung abschließen. Vergleichsportale kommen zu dem Ergebnis, dass die Kaskoversicherung für Elektroautos in vielen Fällen günstiger ist als eine für vergleichbare Verbrenner-Modelle. Wie viel günstiger die Versicherung ist, hängt vom Modell ab: Der Unterschied kann 4 %, aber auch fast 40 % betragen. Die Ergebnisse zeigen also, dass die Versicherung für ein E-Auto in der Regel günstiger ist.

Treibstoff

Elektrofahrzeuge fahren mit Strom, der an Wallboxen oder Ladestationen verfügbar ist. Wie teuer der Strom ist, hängt immer davon ab, wo man das Auto auflädt. Am besten funktioniert das zu Hause oder am Arbeitsplatz. An öffentlichen Ladestationen gibt es verschiedene Bezahlmodelle, die unterschiedliche Kosten mit sich bringen. Wer mit Strom fährt, ist aufgrund der steigenden Benzinpreise meist günstiger unterwegs. Momentan steigen jedoch auch die Strompreise, weshalb sich die Kosten für den Treibstoff immer weiter annähern. Informieren Sie sich deshalb im Vorfeld über Bezahlmodelle und die entsprechenden Preise.

Reichweite

Bei der Entscheidung, ob man sich ein Elektroauto zulegt, spielt vor allem die Reichweite eine große Rolle. Denn diese bestimmt, wie weit man mit dem Auto fahren kann, bevor es aufgetankt werden muss. Aktuell liegt die höchste Reichweite zwischen 600 und 700 Kilometer. Das bedeutet, dass danach eine Aufladestation aufgesucht oder das Auto an die eigene Wallbox gesteckt werden muss. Steht dafür eine Aufladestation zur Verfügung, ist das kein Problem. Die öffentlichen Ladestationen sind im Vergleich zu Tankstellen jedoch noch nicht so stark verbreitet.

Zudem dauert das Aufladen an solchen Ladestationen oder an der eigenen Wallbox länger als der typische Tankvorgang bei Verbrennern. Wer also mit einem Elektrofahrzeug unterwegs ist und damit lange Strecken zurücklegen will, der muss die Reise gut vorbereiten. Die Reichweite soll sich aber dank einer Feststoffbatterie in den nächsten Jahren noch weiter erhöhen. Aktuell soll es dazu aber erst einmal Pilotprojekte geben.

Fazit

Rechnet man alle anfallenden Kosten von Elektrofahrzeugen und Verbrennern zusammen, dann schneiden viele Elektroautos besser ab als Diesel oder Benziner. Hier kommt es immer auf das Modell an und die Kosten für die Instandhaltung. Zwar ist der Kaufpreis von E-Autos deutlich höher als bei Verbrennern, dafür sind die Versicherungen um bis zu 40 % günstiger und auch die Wartungen kosten weniger.

Auch der Umweltbonus ist eine attraktive Prämie, die für den Kauf spricht. Mit Strom zu fahren ist in den meisten Fällen günstiger – aufgrund der steigenden Strompreise nähern sich die Preise von Elektrofahrzeugen und Autos mit Verbrennungsmotoren jedoch immer weiter an. Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob die Reichweite von Elektroautos ausreicht oder ob der Komfort, kurz an einer Tankstelle an der Autobahn zu halten, dem Preisunterschied überwiegt.

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Motoreport Redaktion

Dieser Artikel stammt entweder von mehreren unserer Autoren oder von einem unserer Sponsoren (Kooperation).

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