Fahrberichte Kia

Weich: Kia Sorento 2.2 CRDi Spirit im Fahrbericht

kia sorento 2016

Das Fahrgefühl im riesigen Kia Sorento ist dominiert von Leichtigkeit. Selten hat sich ein koreanischer Koloss so leicht und entspannt fahren lassen. Der 200 PS starke Diesel mit manueller 6-Gang Schaltung im Test.

Aktuelle, frische Formensprache Kias
Von außen hat das aktuelle Facelift des Sorento schon einige Designelemente des brandneuen Sportage angedeutet: Die nun noch stärker konturierte Form des Kühlergrills und das Design der Scheinwerfer machen auf den Koreaner aus der Hyundai-Kia Allianz aufmerksam. Gleichzeitig kaschieren Scheinwerfer und vor allem die überdimensionalen Nebelscheinwerfer etwas die ausufernden Dimensionen des Sorento – wenn auch nur an der Front. Von der Seite erinnert seine Form noch etwas an die vergangenen Generationen fernöstlicher SUVs. Letztendlich kann funktional und vor allem: geräumig nicht immer mit einer perfekten Coupélinie vereinbar sein. Schließlich finden im Sorento mit optionaler dritter Sitzreihe bis zu 7 Personen Platz. Ein Highlight von außen sind neben den schön groß dimensionierten Felgen die Rückleuchten mit LED-Band, die die Marke mit den vier Ringen nicht besser hinbekommen hätte.

kia sorento weiß spirit

Kia Sorento Spirit mit 18-Zoll Felgen und Bereifung 235/60

Optimales Alltagscockpit
Dass koreanische SUVs bis vor einigen Jahren quasi nichts hatten, das man überhaupt mit dem ästhetisch klingenden Wort Interieur bezeichnen kann, kann man in Anbetracht der neuesten Sorento Generation nur schwer glauben. Die Ergonomie ist mittlerweile nahezu so perfekt wie bei unserer ergonomischen Referenzmarke, alles ist so platziert, dass es im Alltag einfach stimmt. Der halb-digitale Tacho ist hübsch und funktional, optimal im Sichtfeld angebracht hat man das Navi- und Infotainmentsystem, das sich in den letzten Jahren nicht stark verändert hat (außer zugunsten der höheren Auflösung) und insgesamt wunderbar funktioniert. Wenige Funktionen und ein gut durchdachtes Bedienkonzept machen dann auch wirklich Spaß. Selbst in Gegenden, in denen andere Infotainmentsysteme mit DAB-Empfang schon aufgeben, empfängt der Sorento noch ein Signal. Auf den Sitzen reist es sich gut (grundsolide eben), sie können wahlweise sogar gekühlt oder beheizt werden. Durch dieses und andere kleine “Luxus Gadgets” hebt sich der Sorento vom Sportage ab und ist eher der Komfort-Klasse des Optima oder Hyundai i40 zuzuordnen.

Fahrgefühl: Sicher und extrem weich
Wie kann sich ein großes SUV weich fahren? Im Stressigen Familien-Einkaufs-Alltag, bei dem der Sorento sicherlich bei vielen Käufern zum Einsatz kommt, kommen Fahrer oder Fahrerin etwa die wunderbar leichtgängige Lenkung zugute. Mit geringen Kraftaufwand bietet sie elektromechanisch immer die passende Lenkkraftunterstützung, ohne dabei aber einfach nur schwammig zu wirken. Auch über die Landstraße lässt sich der 1.8 bis 2 Tonner damit ganz gut dirigieren. Durch die doch relativ großen Fensterelemente ist der Überblick auch besser als gedacht. Weich, das gilt auch für alle anderen Bedienelemente. Blinker, Tasten am Navi oder dem Multifunktionslenkrad geben Feedback, sind zudem absolut sinnvoll angeordnet. Die sechs manuell gewechselten Gänge lassen sich auch angenehm und easy einrasten, auch wenn die Schaltwege nicht die kürzesten sind. Wie von nahezu allen Kia Modellen bekannt gibt sich auch das Fahrwerk ungemein alltagstauglich und weich. Es federt etliche Stöße des every-day life heraus. Natürlich gerät der Sorento dann insgesamt etwas mehr ins Schwanken und Neigen, allerdings machte selbst die Rossfeld Panoramastraße bei Berchtesgaden Spaß.

kia sorento spirit

2.2 CRDi zieht den Sorento locker über die Alpen
…Dazu trägt der 2.2 CRDi bei. Er ist der derzeit einzige verfügbare Antrieb (wahlweise manuell oder automatisch 6-Gang geschaltet) im Sorento. Mit 200 PS und einem max. Drehoment von 440 Nm lassen sich Bergetappen auch voll beladen relativ sportlich nehmen. Dazu muss man den Diesel nicht einmal übertrieben hoch drehen. Natürlich ist das allein wegen der Masse und des hohen Schwerpunkts kein Vergleich etwa mit dem c’eed GT oder sich näher am Boden befindlichen Modellen wie dem Optima, allerdings kommen mit den 200 PS auch Passstraßen Liebhaber besser weg als mit einem der vielen SUVs mit Downsizing Diesel. Besonders im Winter macht sich der variable Allradantrieb bezahlt. Mangelt es an der Vorderachse an Traktion, wird mit relativ kurzer Reaktionszeit die Hinterachse mit eingekoppelt. Den kombinierten Verbrauch gibt Kia mit 6,1 Litern / 100 km an, realistisch sind um die 7 Liter bei effizienter und etwa 9 Liter bei sportlicher Fahrweise. Ein für einen 2.2 Liter Diesel und ein immerhin knapp 2 Tonnen schweres Fahrzeug ein absolut akzeptabler Wert.

kia sorento spirit alpen

Fortschrittliche Assistenzfunktionen erst im neuen Sportage
Etwas Nachholbedarf gibt es für den Sorento bei den Assistenzsystemen. Zwar gibt es eine zuverlässigen Toter-Winkel-Warner und einen passiven Spurhalteassistent, allerdings hört hier die Auswahl an Technologie schon auf. Selbst ein einfacher Notbremsassistent ist leider im Sorento noch nicht verfügbar – ihn und andere Features findet man erst am dem neuen Sportage. Der Tempomat im Sorento muss entsprechend ohne radarbasierte Abstandsfunktion auskommen, auch die eingestellte Geschwindigkeit wird leider immer noch nicht im sonst so übersichtlichen Multifunktionsdisplay angezeigt. Unbedingt an Bord sein sollte die Rückfahrkamera, mit der sich der Sorento in Verbindung mit der Park Distance Control ganz leicht in jede Lücke manövrieren lässt.

Extrem großzügige Platzverhältnisse, ein starker Diesel und die absolute Leichtigkeit im Fahrgefühl sind die Stärken des Kia Sorento. Der 200 PS Diesel bietet in jeder Lage genug Leistung und ist, wie von Kias CRDis gewohnt, sehr effizient. Wer etwas mehr in die 18-Zöller investiert, hübscht die Seitenansicht des großen SUV deutlich auf.

Technische Daten Kia Sportage Spirit 2.2 CRDi AWD
[column grid=”2″ span=”1″] Leistung/Drehmoment: 147 kW / 200 PS / 441 Nm
Getriebe: 6-Gang-Schaltung
Antrieb: Variabler Allradantrieb
0-100 km/h: 9,0 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Leergewicht:  1.896 – 2.040 kg
[/column]

[column grid=”2″ span=”1″] Verbrauch angegeben: 6,1 Liter / 100 Km (Kombiniert)
Verbrauch erfahren: ca. 7 Liter / 100 Km (Kombiniert)
Farbe: Weiß
Kofferraumvolumen: 660 / 1.732 L
Testwagenpreis: 43.990 EUR
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Fotos: Motoreport, Kia (Interieur)

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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