Wir waren mit dem neuen VW ID.4 unterwegs: Seine Länge liegt genau zwischen Tiguan und Tiguan Allspace. Wir fahren ihn mit der momentan größten Batterie mit 77 kWh, die für maximal 480 Kilometer Reichweite laut WLTP genügen soll. Da der Vorverkauf des ID.4 noch im Jahr 2020 starten soll bzw. muss, durfte er kurz vor Jahresende direkt zum Kofferraumcheck beim Weihnachtsbaumkauf antreten.
Hochwertigeres Interieur als beim ID.3
Wie wir schon in unserem Detailvideo zum Interieur gezeigt haben, ist der ID.4 unserer Meinung nach generell innen etwas hochwertiger als der ID.3 verarbeitet. Außer noch mehr Stauraum in der Mittelkonsole entspricht das Cockpit und dessen Bedienung aber nahezu komplett dem ID.3. Der ID.4 bringt nur ein paar Details mehr mit, etwa eine Fernentriegelung für die Heckklappe in der Fahrertür. Beeindruckend ist das große Glas-Panoramadach, das im Gegensatz zu anderen vollelektrischen SUVs zum Glück über ein elektrisches Sonnenschott verfügt. Auch bei eisigen Temperaturen (bei unserem Test etwa ein Grad Celsius) heizt sich der Innenraum erstaunlich schnell und gleichmäßig auf. Wirklich effizient geht das aber nur mit der aufpreispflichtigen Wärmepumpe für über 1.000 € extra. Unsere höchste Ausstattung First Max hat sie aber schon in Serie.
204 Elektro PS machen Spaß – auch mit über 2 Tonnen
Den ID.4 gibt es zu Beginn nur in wenigen Trimlines, bald kommen acht vorkonfigurierte Modelle hinzu. Mit dem 150 kW (ca. 204 PS) starkem E-Motor fahren wir aktuell die leistungsstärkste Variante. 2020 soll aber eine Allradversion mit mehr Leistung und einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h (statt bisher 160) hinzukommen. 150 kW sind für alle, die ein Elektroauto angemessen fahren, mehr als ausreichend. Sprints (aus dem Stand mit max. 310 Nm Drehmoment) auf Tempo 100 erfolgen im besten Fall in 8,5 Sekunden und machen wirklich Spaß. Immer im Hinterkopf sollte man allerdings haben, dass genau unser gefahrenes Modell des ID.4 satte 2.150 Kilogramm wiegt. 500 davon entfallen auf die Batterie. In Anbetracht dessen ist es also unheimlich wichtig, so ein Elektro-SUV äußerst vorausschauend und sanft zu fahren, damit man auch wirklich effizient und sinnvoll unterwegs ist. Das gilt auch bei Autobahnfahrten, auf denen man die maximalen 160 km/h tunlichst vermeiden sollte.
Fahrmodi D und B im Detail: Ausrollen oder Rekuperieren?
Besonders gefallen hat uns beim ID.4 der sehr leise Innenraum. Auch bei Landstraßengeschwindigkeit bleibt es für die Passagiere ausgesprochen ruhig. Daran haben sicherlich auch die doppelt verglasten Seitenscheiben vorne ihren Anteil. Ob die jedoch auch für die einfacheren Ausstattungsvarianten Serie sind, können wir im Moment noch nicht sagen. Gönnt man sich die adaptiven Dämpfer (DCC) und die Progressivlenkung, kann man auch ein ganzes Stück Fahrdynamik aus dem Elektro SUV kitzeln. Der Schwerpunkt ist dank der flachen Positionierung der Akkus im Fahrzeugboden ohnehin an eine absolut sinnvolle Position gewandert. Das Zauberwort für effizientes Fahren heißt Rekuperation, also das Zurückgewinnen von Bremsenergie. Fährt man im Fahrmodus “D”, also Drive, rollt der ID.4 (wie der ID.3) ganz normal aus. Tritt man auf die Bremse, wird bis zu einer Verzögerung von 0,25 g nur mit dem E-Maschine rekuperiert. Erst bei stärkeren Bremsungen kommen die Reibebremsen (vorne Scheibe, hinten Trommel) zum Einsatz. Entscheidet man sich fürs Fahren im B Mode (“Brake”), arbeitet der ID.4 mit einer permanenten, leichten Rekuperation von 0,13 g. Wir sind eher Fans des klassischen Ausrollens, was immer effizienter als eine (manchmal wenig sinnvolle) Umwandlung von Energie ist. Einen One Pedal Modus wie z.B. im von uns getesteten Polestar 2 gibt es bei Volkwagens ID Modellen übrigens nicht.
Beeindruckendes Augmented Reality Head-up-Display
Die Assistenzsysteme im ID.4 sind identisch mit denen des ID.3, hier in unserem Assistenzsystem Video zum ID.3 gezeigt haben. Besonders hilfreich ist auf Langstrecken ist der aufpreispflichtige Travel Assist. Er hält den ID.4 mit permanenter Lenkunterstützung in der Mitte der Fahrspur, regelt den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen und übernimmt Tempolimits. Eines unserer Highlights ist in Kombination damit das neue Augmented Reality Head-up-Display, das nun auch große farbige Grafiken in die Frontscheibe projiziert. Darunter auch Visualisierungen des Spurhalteassistenten, der ACC und Navigationspfeile.
Typisch praktisches SUV: Kofferraum & Anhängelast
Unser “Test”, einen Weihnachtsbaum einzuladen, war eigentlich schon beim Umklappen des großen Teils der Rückbank hinfällig: Unser Bäumchen von 1,80 Länge verschwindet wie Nichts im E-SUV. Auch, wenn man die Rückbank altmodisch und nicht bequem vom Kofferraum aus entriegeln muss. Der Kofferraum bietet maximal, wenn alles umgeklappt ist, 1.575 Liter Volumen. Das brauchten wir nicht mal annähernd. Nicht mal die Hutablage musste ausgebaut werden. Die Ladekante geht, wie beim Tiguan, absolut in Ordnung. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der des MEB (Modularer E-Antriebs-Baukasten) ist auch der hinfällige Mitteltunnel, was im Fond für wesentlich mehr Bein- und Fußfreiheit sorgt. Wer seinen Baum aufs Dach packen möchte: Hier dürfen max. 75 Kilogramm transportiert werden. Die Anhängelast beträgt 750 Kg ungebremst und 1.000 Kg gebremst.
Im besten Fall für 100 Kilometer in 10 Minuten nachladen
Laden soll man den ID.4 mit maximal 125 kW können. Bei einer Ionity Ladestation, deren Leistung deutlich darüber liegt, konnten wir trotz einigen Minuten Wartezeit nicht mehr als maximal 60 kW in den Akku des ID.4 schießen. Unsere Akkuladung betrugt unter 40%, weshalb ein Schnellladen eigentlich möglich gewesen sein müsste. Die Außentemperatur lag allerdings um die 2 Grad – eventuell hat das die Geschwindigkeit gedrosselt. Optimaler Weise (bei höherer Ladegeschwindigkeit) würde man in 10 Minuten 100 Kilometer Reichweite nachtanken.
Die ersten Auslieferungen an Händler sollen noch in 2020, die ersten Auslieferungen an Kunden dann im ersten Quartal 2021 umgesetzt werden. Die Performance-Version erwarten wir dann für die zweite Jahreshälfte 2021. Der ID.4 ist übrigens schon auf dem zweiten ID-Softwarestand, der für die First Mover (des ID.3) dann per Update nachgeliefert werden soll.
Leistung/Drehmoment | 150 kW (ca. 204 PS) / 310 Nm |
Antrieb: | Heckantrieb |
0-100 km/h: | 8,5 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h |
Verbrauch angegeben | 16,2 kWh/100 km |
Reichweite kombiniert | 486 Km |
Reichweite kundennah | 360 - 520 km |
Batterieenergiegehalt (Netto) | 77 kWh |
Ladedauer AC 11 KW 0% - 100% SOC | 07:30 h |
Ladedauer DC 125 kW 5% - 80% SOC | 00:38 h |
Leergewicht | 2.125 Kg |
Kofferraumvolumen (umgeklappt) | 543 (1.575) Liter |
Basispreis | ca. 36.000 € |
Testwagenpreis | ca. 60.000 € |
Fotos & Kamera: Benjamin Brodbeck, AUTOmativ.de
Wo soll ich den hier ein gutes auto erkennen….
Bedienung ist umständlich und lenkt extem ab (is meiner meinung nach schlimmer als beim autofahren zu telefonieren!)
Mit einem 77kwh akku eine reichweite von nicht mal 400 km ist doch nichts….
Hier sollte man als “vorreiter” der e mobilität doch etwas mehr bieten können….
Die angegebenen 500 km sind ein weiterer betrug des wltp zyklusses dee vw scheinbar nur zurecht kommt..
Der preis von beinahe 60 000€ ist doch wahnsinn für dieses auto….
Man beachte dass man ein fahrzeug bekomme welches umständlich in der bedienung, eine geringe reichweite hat, für diese grösse im fond trotzdem einschrenkungen in der raumhöhe hat (dafür fährt man normalerweise suv um das raumgefühl zu geniessen), dann noch eine mieserable anhänge last hat und das fahrzeug dann zu guter letzt mit 204 ps und 300nm eine lahme ente ist welche noch dazu bei 160 abgereglet ist….
Dann gewinnt dieses fahrzeug noch den ein oder anderen Preis?
Also die glaubwürdigkeit der medien ist hier scheinbar sehr zum anzweifeln….
Übrigens schaft mei plug in Hybrid rav4 genauso einen kwh verbrauch von 22 kwh auf 100km… (Weis nicht wo toyota hier so weit weg sein soll von anderen herstellern wies gern behauptet wird)
Fahre 75 km rein elektrisch….
Kostete mich gute 15000€ weniger und habe hier ein vollwertiges auto da ich keine ängste besitzen muss um von a nach b zu gelangen….
Aber ies zählt ja scheinbar nicht….
In zeiten von e mobility hype!
Nochdazu will ich erwähnen dass die technik eines toyotas auch wirklich zuverlässlich ist und auch noch mit 200 000km am tacho keine sparbüchse wird…
Das kann der id4 bestimmt nicht von sich behaupten…
Das wird jedoch die zeit noch zeigen!
Viel spass an alle id4 fahrer!
Frage zur Ladekante: Wie hoch ist die denn genau? Gern auch im Vergleich zum ENYAQ.
Danke