Wir hatten bereits die Gelegenheit, die neue Generation des ID.3 von Volkswagen einem ausführlichen Praxistest zu unterziehen. Hier verraten wir euch alle wichtigen Infos zu Neuheiten, der Verarbeitungsqualität im Innenraum, fühlen der Routenplanung auf den Zahn und verraten euch, welche Features ihr im Konfigurator unbedingt ausgewählt werden sollten und was man sich unserer Meinung nach sparen kann.
ID.3 2023: Besser als der Vorgänger – gesteigerte Verarbeitungsqualität im Innenraum
Bei unserem Testmodell handelt es sich um einen brandneuen und voll ausgestatteten ID.3 Pro S, bei dem der große 77 kWh Akku verbaut wurde. Während uns beim Vorgänger die Materialauswahl und Verarbeitungsqualität im Innenraum nur bedingt von sich überzeugen konnte, hat Volkswagen beim Nachfolger deutlich nachgebessert. Die neuen Sitze des Pro-Modells gefallen uns richtig gut, sind bequem und machen auch optisch einen guten Eindruck. Zudem wurden die billig anmutenden Seitenverkleidungen durch aufgeschäumte Oberflächen ersetzt. Selbige sehen nicht nur besser aus, sondern überzeugen auch mit einer wesentlich angenehmeren Haptik.
Wertige Materialien, neues Lenkrad und größeres Infotainment Display mit 12 Zoll Diagonale
Genauso gehören die nicht optimal verlegten LED-Lichtstreifen der Ambientebeleuchtung am Armaturenbrett der Vergangenheit an und wurden beim aktuellen VW ID.3 deutlich besser montiert. Neben hochwertig anmutenden Mikrofaser-Oberflächen kommt beim aktuellen Modell auch ein schickes, neues Multifunktionslenkrad zum Einsatz, das in allen Fahrsituationen mit guter Bedienbarkeit überzeugt. Abgerundet werden die Neuerungen im Innenraum von einem vergrößerten Infotainment-Display. (12 Zoll). Konnte uns die erste Fahrzeuggeneration in Sachen Materialauswahl und Verarbeitung nur bedingt von sich überzeugen, gefällt uns der neue VW ID.3 Pro S sowohl von außen als auch von innen richtig gut.
Gute Verbrauchswerte und verbesserte Routenplanung mit Ladestop-Integration
Positiv überrascht hat uns dann auch der Verbrauch. Auf unserer rund 28 Kilometer langen Testfahrt auf der Landstraße hat sich der 2023er ID.3 im Eco-Modus nämlich nur 15,4 kWh genehmigt. Das geht voll in Ordnung und deckt sich mit der Werksangabe, die Volkswagen mit ziemlich genau 15 kWh nach WLTP-Norm angibt. Auch der Langzeitverbrauch von round about 19 kWh kann sich absolut sehen lassen. In Verbindung mit dem größeren aber auch rund 7.000 € aufpreispflichtigen 77 kWh Akku und einer geschätzten maximalen Reichweite von 550 Kilometern attestieren wir dem neuen ID.3 von VW so auch gute Langstreckentauglichkeit.
Während bei der ersten Version des ID.3 schmerzlicher Weise auf eine Routenplanung mit Ladestop-Integration verzichtet wurde, bessert VW auch in diesem Bereich nach. Aber der Reihe nach: Das System reagiert zwar nicht blitzschnell auf Eingaben und gönnt sich hier und da eine kleine Verzögerung, arbeitet aber dennoch in einer annehmbaren Geschwindigkeit und reagiert gut auf Eingabebefehle. So geht die Routenplanung vergleichsweise einfach vonstatten.
In den angezeigten Routenvorschlägen werden nun auch endlich Lademöglichkeiten angezeigt. Dabei ist das System sogar in der Lage, aktuell freie Ladesäulen in den Details der geplanten Fahrstrecke anzuzeigen. Einen noch besseren Überblick freier Ladesäulen liefert unserer Meinung nach aber die ebenfalls im ID.3 verfügbare WeCharge-App. Hier wird nämlich direkt in der Übersichtskarte die aktuelle Auslastung aller Ladesäulen an jedem beliebigen Ort in Deutschland angezeigt.
Konfigurationsempfehlung: Assistenz-Paket oder Assistenzpaket Plus auswählen
Neu erhältlich sind auch die erweiterten und aktualisierten Assistenzsysteme mit aktivem Insassenschutz oder dem Travel-Assist. Bedauerlicherweise lässt sich Volkswagen die neue Technik aber mit einem ordentlichen Aufpreis bezahlen. Erhältlich sind die praktischen Funktionen in zwei verschiedenen Assistenzpaketen. Während das kleinere Paket für uns schon fast zur Grundausstattung gehört und unbedingt in die Wunschkonfiguration übernommen werden sollte, würden wir uns sogar für das Assistenzpaket Plus entscheiden. Der Travel-Assist und teilautonomes Fahren sind nämlich erst im großen Plus-Paket mit an Bord, für das ein ordentlicher Aufpreis von 2.245 € auf den Tisch gelegt werden muss. Gerade wenn der ID.3 viel auf der Langstrecke und Autobahnen bewegt werden soll, macht sich die Zuzahlung aber schnell bezahlt und steigert Fahrkomfort und -sicherheit deutlich.
VW ID.3 der “zweiten Generation”: Was hat uns nicht so gut gefallen?
Kommen wir noch kurz zu den Schwachstellen des neuen VW ID.3 der zweiten Generation. Weniger gut hat uns die vergleichsweise lieblos montierte Verkleidung des Handschuhfachs gefallen, die beim Öffnen einfach nach unten klappt. Genauso vermissen wir Lüftungsdüsen in der zweiten Sitzreihe. In Anbetracht des Kaufpreises von mindestens 47.000 € finden wir es zudem nicht ganz angemessen, dass IQ-Light und die schönen Lichtanimationen der Scheinwerfer nicht bereits in der Serienausstattung enthalten sind.
Fazit: Der neue ID.3 ist deutlich besser als sein Vorgänger
Zusammenfassend betrachtet gefällt uns der neue ID.3 Pro S deutlich besser als sein Vorgänger. Die Verarbeitungsqualität und die Auswahl der Materialien im Innenraum ist spürbar gestiegen, zudem überzeugt uns auch der Verbrauch von rund 15 kWh sowie die maximale Reichweite von bis zu 550 Kilometern am Stück. Auch in Sachen Platzangebot hat der neue Stromer von Volkswagen einiges zu bieten. Schade nur, dass so gut wie alle modernen Assistenzsysteme nur im Paket gegen Aufpreis erhältlich sind und der ID.3 in der Basisversion vergleichsweise spartanisch ausgestattet daherkommt.