Der Volvo XC60 bleibt das meistverkaufte Modell der Schweden – allein 2024 wurden in Deutschland 20.000 Exemplare verkauft. Für das Modelljahr 2026 gibt es nun ein Update. Es handelt sich nicht um ein klassisches Facelift, sondern um ein Modelljahreswechsel mit einigen sinnvollen Neuerungen. Wir haben uns den beliebten SUV in der Ultra-Ausstattung als T8 Plug-in-Hybrid genauer angesehen.

Design: kleine Änderungen, große Wirkung
Optisch bleibt der XC60 seinem zeitlosen Design treu. Die Maße und auch das Kofferraumvolumen bleiben unverändert. Dennoch gibt es ein paar feine Unterschiede: Das Volvo-Logo wurde leicht überarbeitet, der Kühlergrill zeigt sich mit diagonalen Streben anstelle des bisherigen Wasserfall-Designs.
Neu im Programm sind frische Farben wie Forest Lake (ein Graugrün) und Mulberry Red, bekannt vom XC90. In der Ausstattungslinie Ultra Dark entfallen die Chromelemente, alles ist in Schwarz gehalten – ein Look, der sehr sportlich wirkt. Auch die Heckleuchten wurden abgedunkelt, ein Detail für Kenner.
Unsere Testversion stand auf neuen 21-Zoll-Felgen (Aufpreis: 800 Euro). Maximal sind sogar 22 Zoll möglich. Optional gibt es nach wie vor die 4C-Luftfederung, die das Fahrzeug zum Beladen um bis zu 5 cm absenkt. Sie kostet rund 2.000 Euro extra.
Innenraum: nordisches Design mit echten Materialien
Der XC60 bleibt seinem skandinavischen Design treu. Besonders positiv: Volvo spart nicht an Naturmaterialien. Unser Testwagen war mit Nordico-Kunstleder in der Farbe Kardamom ausgestattet und zeigte wieder echtes Holzdekor. Dazu kommen Bowers-&-Wilkins-Lautsprecher mit edlen Aluminiumblenden.
Viele bekannte Details wie die variabel einstellbaren Lüftungsdüsen wurden übernommen. Insgesamt wirkt der Innenraum hochwertig, schlicht und typisch skandinavisch – ohne überladen zu sein.

Das neue Infotainment-System
Die größte Neuerung betrifft das Infotainment: Statt des bisherigen Displays sitzt nun ein größerer, mehr als 11 Zoll großer Touchscreen auf dem Armaturenbrett. Er ist hochauflösender und spiegelt weniger. Die Integration von Android Automotive mit Google Maps überzeugt – Karten und Routenführung sind extrem detailreich.
Im Alltag zeigt sich das System spürbar schneller und stabiler. Auch kleine Details wie eine verbesserte induktive Ladefläche wurden optimiert. Einziges Manko: Apple CarPlay funktioniert weiterhin nicht kabellos.
Praktische Tipps gibt es auch: Ein Doppeltipp auf den Home-Button vergrößert sofort die Karte. Insgesamt ist die Bedienung während der Fahrt deutlich flüssiger als bisher.

Fahrverhalten und Motoren
An der Motorenpalette hat sich nichts geändert. Der Diesel bleibt gestrichen, zur Wahl stehen:
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B5 Mildhybrid
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T6 Plug-in-Hybrid mit 250 PS Benziner + 145 PS E-Motor
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T8 Plug-in-Hybrid mit 310 PS Benziner + 145 PS E-Motor
Beide Plug-in-Hybride fahren mit Allradantrieb. Die elektrische Reichweite beträgt rund 80 Kilometer, dank 18-kWh-Batterie. Unser getesteter T8 beschleunigt in 4,7 Sekunden auf 100 km/h, der T6 benötigt 5,7 Sekunden. Trotz Akku liegt das Gewicht bei rund 2 Tonnen – für ein Fahrzeug dieser Größe ein guter Wert.
Die Reichweite mit vollem Tank und Akku beträgt rund 1.000 Kilometer. Rein elektrisch sind bis zu 130 km/h möglich.
Assistenzsysteme: stark, aber mit Limit
Volvo ist für seine Sicherheitsausstattung bekannt. Schon in der Basisversion Core sind nahezu alle wichtigen Assistenzsysteme serienmäßig enthalten: Notbremsassistent, Spurhalteassistent und der Pilot Assist mit aktivem Lenken. Dieser arbeitet zuverlässig und angenehm unaufdringlich – allerdings nur bis 130 km/h. Eine automatische Tempolimitübernahme gibt es auch im Modelljahr 2026 nicht.
Eine Besonderheit ist das neue ISA-System: Statt lästiger Warntöne gibt es einen Widerstand im Gaspedal, wenn man das Tempolimit überschreitet. Eine elegante Lösung, die sonst kaum ein Hersteller anbietet.
Preise und Fazit
Preislich bleibt der Volvo XC60 eine gehobene Wahl. Der B5 Mildhybrid startet bei 57.000 Euro, der T6 Plug-in-Hybrid bei 67.000 Euro. Unser Testwagen, ein T8 Ultra mit Vollausstattung, lag bei rund 90.000 Euro.
Fazit:
Das Modelljahr 2026 des Volvo XC60 bringt keine Revolution, aber sinnvolle Detailverbesserungen. Das größere Infotainment überzeugt, das Design bleibt zeitlos, und die Assistenzsysteme sind weiterhin ein starkes Argument. Wer bereit ist, den hohen Preis zu zahlen, bekommt einen der vielseitigsten Premium-SUV seiner Klasse – modernisiert, aber ohne seine Stärken zu verlieren.
