Für viele Autofahrer gibt es nichts schlimmeres, als in Eile in einem engen Parkhaus Einparken zu müssen. In riesigen Parkhäusern kommen außerdem noch lange Laufwege dazu. Enge Parkhäuser z.B. in Südeuropa sind mit großen SUVs teils kaum befahrbar. Genau diese engen Parklücken der 50er Jahre könnten aber bald umso gewinnbringender werden: Continental zeigt im hauseigenen Mitarbeiterparkhaus das automatisierte Valet Parking!
Valet Parking bedeutet heute eigentlich: Mal stellt das Fahrzeug ab und es wird von einer Servicekraft geparkt. Die bereits reale Vision Continentals: Man stellt das Auto an einer Übergabestelle ab und es parkt von selbst. Kommt man zurück, ruft man es einfach per App und es parkt selbstständig wieder aus und fährt zum Übergabepunkt.
Valet Parking läuft Testweise schon Zentimetergenau am Conti-Standort Rödelheim
Natürlich basiert Valet Parking auf vollautonomem Fahren und ist derzeit noch im Versuchstadium. Dafür funktioniert es allerdings schon erstaunlich gut. Continental vertraut seiner Technik so sehr, dass sie das automatisierte Valet Parking am Standort Frankfurt Rödelheim sogar im Mitarbeiterparkhaus demonstrieren. Dabei wird mometan das Erdgeschoss befahren. Die Rampen wären aktuell doch noch ein bisschen viel verlangt – realistisch wäre das laut Continental im Jahr 2022. Damit wäre das automatisierte Valet Parking aber durchaus schon heute nutzbar, wenn man in einem öffentlichen Parkhaus z.B. das Erdgeschoss dafür reserviert.
Fahrzeug orientiert sich an Sensorik und digitaler Karte
Für das autonom parkende Fahrzeug gibt es mehrere Möglichkeiten, sich im Parkhaus zurecht zu finden. Eine ist die lokalisierung im Gebäude mithilfe einer digitalen Karte. Sie zeigt dem Wagen zentimetergenau den Weg, freie Parkplätze hat das Parkhaus im besten fall schon in die Cloud gemeldet. Bereits heutzutage werden in vielen modernen Parkhäusern freie Plätze mit Sensoren über den Parkplätzen registriert und teils farbig (rot/grün) für die noch manuellen Parkenden dargestellt. In Kombination mit der digitalen Karte des Parkhauses erstellen Ultraschall– und Radarsensoren sowie Kameras dem Fahrzeug ein exaktes Bild der engen Umgebung. Diese Sensorik ist auch heutzutage schon in etlichen Modellen verbaut.
Türen werden nicht mehr benötigt: Parkraum maximal nutzen
Kommen wir wieder zu den alten, engen Parkhäusern: Deren Parkplätze könnte man in Zukunft sogar noch enger einzeichnen und noch mehr Pkws unterbringen. Neben den Außenspiegeln benötigt selbstparkendes Auto nämlich momentan nur 10 Zentimeter Platz. Der Fahrer muss schließlich nicht mehr aussteigen und das Fahrzeug parkt selbst wesentlich exakter ein. Dass ein Auto mangels Park-Geschick des Fahrers zwei Parkplätze belegt, gehört der Vergangenheit an. Das Einparken selbst gelingt unserem Test-Passart in so wenig Zügen wie nur möglich: Die Technik des halbautomatischen Längs- und Quereinparkens ist ebenfalls seit Jahren in vielen Modellen günstig zu haben.
Am Kassenautomat Münzgeld suchen ade
Mit dem Konzept des automatischen Valet Parkings entfällt in Zukunft auch umständliches Bezahlen. Wie auch Volkswagen zu seinen neuen We Diensten angekündigt hat, wird einfach bargeldlos im Hintergrund die genaue Parkzeit abgerechnet. Ticketlos öffnet wie bei der Einfahrt auch beim Parkende wieder die Schranke.
Fotos: Motoreport, Continental