Dies und das

Verbrenner-Verbot: Haben die deutschen Autobauer noch gute Karten?

In der überschaubaren Zukunft sollen in Deutschland keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden und ab 2050 sollen keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr auf deutschen Straßen zugelassen sein. Viele Menschen denken, die Zukunft gehört der Elektromobilität. Auf den ersten Blick ist das auch das Naheliegendste, denn kürzlich verkündete sogar der größte deutsche Autokonzern, VW, dass er ab 2026 nur noch Elektroautos entwickeln will.

Doch die anderen deutschen Autokonzerne sind da etwas zögerlicher. Sind sie einfach zu konservativ? Haben Sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt? Oder steckt dahinter ein anderer Plan, der in den Medien bisher noch nicht so publik geworden ist?

Die meisten Menschen denken, dass die deutsche Autoindustrie den Trend verpasst hat und jetzt den anderen Elektro-Fahrzeugherstellern hinterherhinkt. Doch wenn man tiefer in das Thema einsteigt, zeigt sich, dass aktuell die Karten neu gemischt werden und dass bei dem Wettlauf um die Zukunft ein paar kleine Innovationen alles entscheiden könnten.

Das Ganze erinnert an die Entwicklung in der Casino-Branche. Vor 10 Jahren noch dachten die großen Spielbanken, Spielhallen und Casinos, sie hätten die besten Karten auf der Hand. Doch dann begann der Online Casino Boom und erwischte die Branche kalt. Neue Casinos ohne Einzahlung haben es den Spielern lukrativere Möglichkeiten gegeben, ihrem Lieblingshobby nachzugehen. Anbieter wurden auf diese Weise flexibler und stellen nun eine reiche Auswahl an Spielen sowie bequemes Navigieren auf der Seite zur Verfügung. So wurde eine ganze Branche durch diese kleinen Innovationen auf den Kopf gestellt. Genauso lief es in der Automobil-Industrie, als die Welt zum ersten Mal das gewaltige Potenzial von E-Autos entdeckt hat, dank Gustave Trouvé, dem Erfinder des ersten E-Autos, und Elon Musk, dem Schöpfer des ersten E-Autos, das Herzen der Auto-Fans weltweit erobert hat.

In 10 Jahren ist der E-Antrieb am Ende

Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Fast jeder geht heutzutage davon aus, dass in Zukunft nur noch Elektroautos unsere Straßen bevölkern werden. Doch ein Umstand wird dabei vollkommen außer Acht gelassen: Für die Elektroautos braucht man seltene Rohstoffe in großen Mengen. Vor allem für die Akkus, aber auch für die Elektronik, braucht man unter anderem Seltene Erden (seltene Erden-Metalle) und Kobalt. Die Kobalt-Knappheit kündigt sich schon jetzt langsam ab, die Vorkommen der Seltenen Erden werden (wie der Name schon sagt) auch nicht mehr sehr lange reichen.

Denn genau wie Gold, sind diese Rohstoffe auf der Erde nur begrenzt verfügbar. Wenn weltweit auf Elektroautos umgestellt wird, ergibt sich in ungefähr zehn Jahren folgendes Szenario: Die für die Produktion der Elektroautos benötigten seltenen Rohstoffe gehen zur Neige. Es wird unmöglich sein, diese Rohstoffe zu halbwegs günstigen Konditionen einzukaufen, da sie viel zu selten sein werden. Daraus ergibt sich, dass die Elektromobilität nur ein aktueller Zwischenschritt ist.

Welchem Antrieb gehört die Zukunft?

Langfristig müssen andere Mobilitätslösungen her. Nun werden alle gleich wieder schreien: Die Brennstoffzelle! Und ja, die deutsche Autoindustrie sieht in der Brennstoffzelle eine Lösung insbesondere für LKWs, denn bis zum heutigen Tag sind die größten Luftverschmutzer unter den Autos die LKWs. Im Nahverkehr fahren heutzutage schon viele Busse mit einer Brennstoffzelle. Die Technik ist also bereits auf der Straße. Auch die deutschen U-Boote fahren (als einzige weltweit) bereits mit Brennstoffzellenantrieb und haben damit die leisesten Motoren überhaupt.

Nicht nur LKWs, sondern auch die wohl größten Luftverschmutzer im Mobilitätssektor, die Überseeschiffe (Kreuzfahrtschiffe, Tanker, Frachtschiffe), können alle auf Brennstoffzellenantrieb umgerüstet werden. Neben den deutschen U-Booten gibt es auch schon erste Brennstoffzellen-Frachtschiffe. Doch das Thema Brennstoffzelle ist vor allem für den Frachtverkehr prädestiniert. Darum ist der Wettlauf nach der optimalen Lösung für den PKW-Verkehr noch in vollem Gange.

Die zwei Achillesfersen des Elektroautos

Denn die Mobilität hat zwei große Schwachstellen, welche die deutsche Autoindustrie immer wieder betont: Die Reichweite bei Überlandfahrten und die verminderte Akkuleistung im Winter, gerade bei hohen Minustemperaturen.

Überlandfahrten

Die Reichweitenangaben der Elektroautos heutzutage lesen sich immer wieder vielversprechend. Doch die Reichweite hängt stark von der Fahrgeschwindigkeit ab. Wenn Sie also mit 150 km/h oder mit 180 km/h von Berlin nach München fahren wollen, dann ist zu erwarten, dass Ihr Elektroauto nach etwa 2 Stunden schon ans Ladekabel muss. Und eine Batterieladung von 30 Minuten reicht dann auch nicht aus. So kann eine Fahrt von Berlin nach München mit einem Elektroauto gut und gerne mal einen ganzen Tag dauern, während dieselbe Strecke mit einem Verbrenner in etwa 5-6 Stunden bewerkstelligt ist.

Verminderte Akkuleistung im Winter

Die verminderte Akkuleistung im Winter ist ein geographisches Problem. Während in Südamerika, Spanien, Asien oder Australien, die Temperaturen auch im Winter immer noch so hoch sind, dass diese Problematik nicht entsteht, so kennen wir Deutschen und unsere östlichen und nördlichen Nachbarn die schneidend kalten Winter nur zu genüge. Minus 10°C oder Minus 20°C, bei diesen Temperaturen verliert ein Akku signifikant an Kapazität. Somit vermindert sich die Reichweite der Elektroautos drastisch. Je weiter östlich und nördlich man also kommt, desto unattraktiver bzw. unrealistischer wird die Elektromobilität.

Die Suche nach dem Brennstoff der Zukunft

Diese zwei Argumente, sowie der unumgängliche Rohstoffmangel in ungefähr zehn Jahren, sind die Hauptgründe dafür, warum die deutsche Autoindustrie immer noch nach einer anderen Lösung sucht.

Dabei stehen alternative Brennstoffe aktuell im Fokus. Also Brennstoffe, mit denen man die klassischen Verbrennungsmotoren weiterhin betreiben könnte. Die aber keine oder annähernd keine schädlichen Abgase ausstoßen. Experimentiert wird aktuell unter anderem mit Alkohol (Methanol) sowie mit Ammoniak. Auch mit anderen brennbaren Substanzen wird geforscht.

Bei einem der größten Umweltverschmutzer derzeit, den Kamin-Öfen im eigenen Heim, zeichnet sich der Trend zum Ethanol (Alkohol) bereits ab. Statt die katastrophale CO2-Schleuder Kaminholz zu verwenden, wechseln immer mehr Menschen zu einem Gelkamin. Der Clou: Gelkamine kann man statt mit Brenngel auch mit Bio Ethanol, also Bio Alkohol, betreiben. Der Vorteil ist, dass Alkohol schadstoffarm verbrennt und ein nachwachsender Rohstoff ist. Eine saubere Lösung.

Die deutsche Autoindustrie hofft, langfristig den perfekten Brennstoff zu finden. Ob nun die Brennstoffzelle, Ammoniak, Alkohol oder eine andere Substanz das Rennen macht, das wird die Zukunft zeigen.

Zurück zur Magnetschwebetechnik?

Langfristig wird sich die Mobilität sowieso grundlegend ändern müssen, denn die Suche nach dem idealen Antrieb würde sich in dem Moment erübrigen, wo die Autos (und Schiffe) kaum noch Reibung erzeugen würden. 80% der Energie bei einem Auto oder Schiff wird durch die Reibung verbraucht.

Wenn man also statt Getrieben, Kugellagern, Zahnriemen usw. die Lagerung komplett reibungsfrei über Magnetlager gestalten würde, wäre der Energiebedarf mit einem Schlag um etwa 40%-50% reduziert. Langfristig muss die Menschheit auch die Reibung durch Räder (Auto, Bahn) abschaffen, was dann den Energiebedarf für Fahrzeuge verschwindend gering machen würde.

Die deutsche Technik dafür existiert bereits seit 30 Jahren. Der Transrapid, der beschämenderweise statt in Deutschland nun in China fährt, sowie eine Berliner Test U-Bahn aus den neunziger Jahren, haben die Magnetschwebetechnik bereits genutzt. Die Chinesen haben aus unserer Technik inzwischen einen Transrapid-Nachfolger entwickelt, der bis zu 600 km/h schnell ist.

Mit derselben Magnetschwebetechnik müssen in Zukunft auch die Straßen weltweit ausgestattet werden. Nur so ist es möglich, den Energieverbrauch von Autos, Bahn und LKWs, derart stark zu reduzieren, dass er aus regenerativen Energien gespeist werden kann. Der Witz an der Sache ist, dass sich durch die Umstellung auf Magnetschwebetechnik die Frage nach dem perfekten Antrieb quasi erübrigen würde. Der Energieverbrauch von Fahrzeugen mit Magnetlagerung und Magnetschwebetechnik wäre so minimal, dass Elektromobilität, Methanol oder selbst der klassische Benzinantrieb, bedenkenlos genutzt werden könnten.

Fazit

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg und der aktuelle Trend zur E-Mobilität wird noch eine ganze Weile anhalten. Was vielen nicht bewusst ist: Die Elektroautos sind in der Herstellung eigentlich deutlich teurer, als die Verbrenner. Auch bei noch größeren Stückzahlen würden die Preise nicht in dem Maße fallen, dass sie mit den Preisen für Verbrennungsmotoren konkurrieren könnten.

Die aktuellen Preise für Elektroautos sind durch die Bank weg alle staatlich subventioniert und nur deshalb preislich konkurrenzfähig. Für die nächsten zehn Jahre wird das E-Auto im PKW-Bereich die Nummer Eins sein. Und solange es den deutschen Autobauern nicht gelingt, die technischen Probleme beim Methanol-Antrieb bzw. beim Ammoniak-Antrieb zu lösen, werden auch sie im PKW-Bereich immer mehr auf E-Mobilität umsatteln müssen. Im Fernverkehr allerdings werden die Karten derzeit neu gemischt und die deutschen Autobauer sind in einer aussichtsreichen Position.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die Brennstoffzelle schnell in den LKWs und vor allem auch in der Schifffahrt verbreitet, denn das hätte einen weit größeren Effekt auf die CO2-Reduzierung, als die weltweite Umrüstung aller PKWs auf Elektroantrieb.

Vielleicht gelingt einem der vielen Forscher ja auch der ganz große Coup und ein idealer Brennstoff/Antrieb erblickt das Licht der Welt. Wir dürfen gespannt sein.

 

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Motoreport Redaktion

Dieser Artikel stammt entweder von mehreren unserer Autoren oder von einem unserer Sponsoren (Kooperation).

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