Den Golf 8 gibt es mittlerweile in verschiedensten Hybrid-Motorisierungen. Während der Golf eHybrid und GTE technisch fast gleiche Plugin-Hybride mit E-Kennzeichen sind, die man extern aufladen kann, sind die eTSIs Mildhybride mit 48 Volt Bordnetz. Welcher Golf Hybrid sich lohnt, kommt ganz auf den Verwendungszweck an. Unser getesteter Golf eHybrid soll ganze 80 Kilometer rein elektrisch schaffen. Sein Akku wurde im Vergleich zum Vorgänger (Golf 7 GTE) um 50% vergrößert. Der Golf 8 eHybrid leistet max. 204 PS Systemleistung. Der GTE schafft 245 PS. Wir vergleichen die Hybrid-Modelle und zeigen neue Funktionen und Unterschiede!
Ausstattungs-Unterschiede eGolf und GTE
Der Golf eHybrid, also seine Motorisierung, lässt sich nur konfigurieren, wenn man vorher den normalen Golf und dann die Ausstattungsvariante “Style” auswählt. Der eHybrid kommt also immer in der höheren Ausstattungsvariante Style. Der GTE ist wie der GTI dagegen ein eigenes Modell. Die beiden nehmen sich aber nicht viel: In der Ausstattung “Style” ist beim eHybrid schon einiges Serie. So z.B. die 30-farbige Ambientebeleuchtung, der digitale Tacho, das Navigationssystem Discover Media, DAB+ und eine induktive Ladeschale. Serie sind weiterhin ein MuFu-Lenkrad, der Travel Assist, die 3-Zonen Klimaautomatik, LED Plus Scheinwerfer sowie 17 Zoll Felgen und Sportsitze. Der GTE bekommt zusätzlich noch die “Super Sportsitze” aus dem GTI, rot lackierte Bremssättel, eine sportlichere Optik sowie einen Sound Aktor. Beim GTE gibt es die Lichtleiste am Grill serienmäßig sowie die 5-Punkt Nebelscheinwerfer optional.
Unterschiede im Antrieb: Wie fahren sich eHybrid und GTE?
Wichtig zu wissen ist, dass der Antrieb in beiden Modellen hardwareseitig genau der selbe ist. Beide haben den seit 2015 aus dem Passat GTE bekannten 1.4 Turbobenziner mit aktuell 150 PS (namens HEM80evo) an Bord, gekoppelt mit einem 110 PS starken Elektromotor. Das bekannte 6-Gang Doppelkupplungsgetriebe (DQ400e) bringt auch im Jahr 2020 noch die Leistung über die Vorderräder auf den Asphalt. Lediglich über eine verschiedene Software bringt der Golf eHybrid eine Systemleistung von 204 PS, im GTE sind es 245. Auch das Systemdrehmoment beträgt im eHybrid 350 Nm, der GTE schafft (wenn auch nur kurzzeitig) 400 Nm. Beim Fahren spürt man das durchaus: Der GTE ist einfach auf mehr Leistung abgestimmt. Entsprechend geht er auch sportlicher und besser voran. (0-100 km/h Video Golf GTE). Im Gegensatz zum eHybrid wird im GTE über den Soundgenerator ein sportlicher Motorsound vorgetäuscht. Dieser klingt aber relativ angenehm und überlagert eventuell anstrengende klingende Etappen mit dem 1.4 Benziner. Ansonsten fallen die Unterschiede nicht gewaltig aus. Vor allem aber schafft der eHybrid (laut technischen Daten, NEFZ) maximal 80 Kilometer rein elektrisch, der GTE aber nur 60. Schließlich gibt er dank der Software mehr Power frei und lässt die 13 kWh große Batterie schneller leer werden.
Intelligente Rekuperation immer Serie
Sowohl der Golf eHybrid als auch GTE haben eine intelligente, automatische Rekuperation an Bord. Das Navi Discover Media ist immer Serie, weshalb alle nötigen GPS-Daten zur Umgebung vorliegen. Wir waren in unserem Test erstaunt, wie gut die Golf Modelle intelligent rekuperieren: Fährt man (ohne gesetzte ACC, ohne Travel Assist und auch ohne aktiviertes Naviziel) auf einen Ortseingang zu, wird automatisch so rekuperiert, dass man fast immer mit genau 50 km/h in den Ort fährt. Das gilt auch vor Kurven, Kreisverkehren und anderen Situationen. Gibt man trotzdem weiter Gas (wenn man z.B. auf einen Ort zufährt), wird man per Info im digitalen Tacho gebeten, den Fuß vom Gas zu nehmen. Ansonsten gibt es im neuen GTE und eHybrid nur noch zwei Fahrmodi: Entweder, wenn möglich, “E-Mode”, also rein elektrisch, oder Hybrid. Zudem kann man die Batterie jetzt während der Fahrt laden, indem man sich eine %-Zahl der Ladung reserviert oder erhöht. Wie genau, zeigen wir im Video zum Golf eHybrid.
Plugin-Hybrid oder doch lieber eTSI?
Die Plugin-Hybride Golf eHybrid und GTE haben einen entscheidenden Nachteil: Sie aufzuladen dauert an der Steckdose 5 Stunden, an der Ladesäule immer noch 3 Stunden und 40 Minuten. Die Plugin-Hybride lohnen sich also explizit nur, wenn man sehr genau kalkulieren kann, wo man laden kann und wie man täglich unterwegs ist. Unser geheimer Favorit sind trotz der tollen Technik in den Hybriden trotzdem die eTSI-Modelle. Der Laie wird bei ihrem Antrieb so gut wie keinen Unterschied zu einem normalen TSI merken. Die eTSIs sind sog. “Mild-Hybride” mit einem 48 Volt Bordnetz und einem Riemenstartergenerator. Wie sich das im Golf 1.5 eTSI anfühlt, haben wir schon hier im Video Detail gezeigt. Die eTSIs können nicht von extern geladen werden. Vielmehr wird ein kleiner Akku automatisch beim Fahren / Bremsen geladen. Außerdem können auch sie bis zu 130 km/h den Verbrenner ausschalten und “segeln”, um Kraftstoff zu sparen. Ein weiterer großer Vorteil: Man spart sich im Gegensatz zum eHybrid und GTE rund 250 Kilogramm Gewicht, da es keinen Elektromotor und Akku gibt. Dafür bekommen die eTSI Modelle aber auch kein E-Kennzeichen.
Golf eHybrid und GTE: Technische Daten im Vergleich
Golf eHybrid | Golf GTE | |
Benzinmotor | 1.4 TSI Turbobenziner | 1.4 TSI Turbobenziner |
Hubraum | 1.395 cm³ | 1.395 cm³ |
Benziner Leistung | 110 kW / 150 PS | 110 kW / 150 PS |
Benziner max. Drehmoment | 250 Nm | 250 Nm |
E-Motor Leistung | 80 kW / 110 PS* | 80 kW / 110 PS* |
E-Motor max. Drehmoment | 250 Nm | 250 Nm |
Max. Systemleistung | 150 kW (204 PS)* | 180 kW (245 PS)* |
Max. Systemdrehmoment | 350 Nm | 400 Nm |
Getriebe | 6-Gang DSG | 6-Gang DSG |
Antrieb | Vorderachse | Vorderachse |
Akkukapazität | 13 kWh | 13 kWh |
Ladedauer (2,3/3,6 kW) | 5h / 3h40min | 5h / 3h40min |
Max. el. Reichweite | 80 km | 62 km |
0-100 km/h | 7,4 Sekunden | 6,7 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 220 km/h | 220 km/h |
Verbrauch (NEFZ) | 1,4 - 1,2 L/100 km | 1,7 L/100 km |
Leergewicht | 1.590 kg | 1.624 kg |
Einstiegspreis (mit DSG) | 39.780 € | 41.660 € |
Die Golf 8 GTE-Variante von 202172022 ist fahrzeugseitig weitgehend okay. Die Infotainment- und Navi-software, bzw. die diversen Unterstützungsoptionen (ACC, Travel-Assist, etc.) sind es nicht.
Die Hardwareplattform ist viel zu langsame und braucht nicht nur bei Einschalten der Zündung einige Minuten bis einige bestimmte Funktionen (während man schon losgefahren ist) zur Verfügung stehen.
Mögliche Voreinstellungen führen ein kreatives Eigenleben, weil mal greifen sie und mal nicht.
Etliche Fahrerunterstützungsfunktionen können sich nicht entscheiden ob sie den Strassendaten aus dem Navi trauen sollen (z.B. Autobahnausfahrten, Kreisverkehre, u.ä.) oder der Echtzeit-Erfassung (nicht nur Geschwindigkeitsbegrenzungen) während der Fahrt.
Mal bremst das auto rechtzeitig wie erwartet ab; mal gibt es unvermittelt Gas in einer Kurve. Nicht nur wenn er Vordermann in der Kurve schon etwas weiter gekommen ist.
Mal erfolgt eine Alarmbremsungen obwohl das Auto steht oder maximal rollt. Oder es erfolgen Vollbremsungen auf der Autobahn wo zumindest die Mitfahrer keinerlei Zahlendarstellungen auf trockener oder gerader Strecke wahrgenommen haben.
Und bei Regen melden sie eh die meisten Sensoren ab, d.B. für den Travel-assist bzw. ACC notwendig sind