Fahrberichte Volkswagen

Unterschiede Golf GTI und Golf GTI Performance (2018)

Was sind die Unterschiede zwischen dem “normalen” GTI und dem GTI Performance? Googlet man diese Frage, stößt man fast ausschließlich auf hochtechnische Forendiskussionen mit hunderten Kommentaren. Wir sind den Golf GTI VII Facelift Performance gefahren und zeigen auf einen Blick die wichtigsten Unterschiede der Ausstattungen, dem Look und den technischen Daten zwischen den beiden!

Technische Daten: Mechanisches Sperrdifferenzial, größere Bremsen, 15 PS mehr
Besser als in einer klassischen Tabellen lassen sich die beiden GTIs nicht gegenüberstellen. Auf den ersten Blick lohnt sich der GTI Performance wegen seiner 15 PS mehr nicht. Spannend wird es aber beim Differenzial an der Vorderachse: Während der GTI wie der Polo GTI hier nur eine elektronische Sperre verbaut hat, die das kurveninnere Rad per ESP abbremst, greift der GTI Performance auf eine “richtige”, mechanische Sperre zurück, um die Kraft optimal zu verteilen. Ob man das beim Fahren spürt, testen wir weiter unten. Der GTI Performance bringt außerdem das neue 7-Gang DSG mit. Trotz mehr Leistung soll er mit dem zusätzlichen Gang nicht mehr verbrauchen als die 230 PS Variante.

Golf GTI (DSG)Golf GTI Performance (DSG)
Getriebe6-Gang DSG7-Gang DSG
Hubraum1.984 cm³1.984 cm³
Leistung169 kW / 230 PS180 kW / 245 PS
Drehmoment350 Nm370 Nm
Verbrauch angegeben6,3 Liter / 100 Km6,3 Liter / 100 Km
AntriebFrontantriebFrontantrieb
Vorderachs DifferenzialElektronischMechanisch
0-100 km/h6,4 Sekunden6,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit248 km/h250 km/h
Leergewicht1.386 kg1.415 kg
Kofferraumvolumen / umgeklappt590 / 1.520 L590 / 1.520 L
Felgen Serie / Optional17 Zoll (max. 19)17 Zoll (max. 19)
Einstiegspreis (mit DSG)30.425 €32.950 €

Golf GTI Performance in Tornadorot mit 18 Zoll Felgen

Ausstattung: Active Info Display & mehr Extras bereits Serie
Motoreport Leser wissen, dass wir große Fans des digitalen Tachos, des sog. Active Info Displays sind. Der Golf GTI Performance ist momentan das einzige Modell von VW, bei dem das Active Info Display serienmäßig an Bord ist. Es kann wesentlich mehr Fahrdaten darstellen das der analoge Tacho, außerdem sieht es noch gut aus. Wir haben das Active Info Display bereits ausführlich im Video gezeigt. Die anderen Extras, die der Performance schon serienmäßig mitbringt, sind nicht sehr spannend, außer vielleicht dem Composition Media, das wir ebenfalls im Detail im Video zeigen.

Golf GTIGolf GTI Performance
Active Info Display510 €Serie
Composition Media440 €Serie
Fernlicht-Assistent & Regensensor330 €Serie
Telefon-/USB Schnittstelle205 €Serie

Serie im GTI Performance: Das Active Info Display im roten GTI Look

Design & Interieur: Clark Karo immer Serie, sonst alles gleich
Im Design unterscheiden den GTI Performance nur wenige, dafür aber markante Features vom gewöhnlichen GTI: Auf den Bremssätteln (rot) prangt das GTI Logo in weiß, außerdem gibt es beim Performance rote GTI-Schriftzüge an Front und Heck. Nicht nur optisch stärker, sondern auch auf der Rennstrecke härter beim Zupacken sind die beim GTI Performance größeren Bremsscheiben (vorn 340 mm, hinten 310 mm). Ein weiteres Detail: Das GTI Emblem im Kühlergrill erscheint beim GTI Performance in roter Schrift und in Chrom umrandet. Das Clark-Karomuster ist der (historische) Klassiker in den GTI Modellen. Dieser Stoff ist immer Serie. In unserem GTI Performance Testwagen haben wir uns allerdings für die Sitzbezüge namens “Honeycomb” in Verbindung mit dem Stoff “Art Verlours” entschieden (895 €). Nach unserem Geschmack ist das nicht nur die dezentere und schickere Variante dank der coolen roten Streifen, auch der Stoff ist deutlich hochwertiger und fühlt sich besser an. Ansonsten unterscheiden sich die beiden kaum, auch das Multifunktions-Sport-Lederlenkrad ist immer dabei.

Unser Tipp: Die Honeycomb-Sitze statt des Clark-Karos!

Größter, spürbarer Unterschied: Die Differenzialsperre des GTI Performance
Das GTI bzw. GTD steht beim Golf in erster Linie für mehr PS und ein sportliches Fahrwerk. Nur beim GTI Performance gibt es aber ein richtiges, mechanisches Sperrdifferenzial an der Vorderachse. Das bedeutet: Bei dynamischen Kurvenfahrten wird beim normalen GTI das kurveninnere Rad über ESP-Bremseingriffe abgebremst. Das funktioniert aber, je nach Fahrweise, recht ungenau und nicht immer optimal dosiert. Der GTI Performance dagegen kann mit einem mechanischen Differenzial zwischen ganz offen und ganz geschlossen regeln. Letztendlich sorgt das für wesentlich mehr Traktion bei sportlichen Fahrten, man wird in die Kurve hinein und nicht herausgedrückt, das ESP muss nicht (oder zumindest weniger) eingreifen – und man kann schneller wieder aus der Kurve herausbschleunigen. Schnell stellt sich dann auf entsprechenden Strecken und richtiger Fahrweise auch ein gewisses Allradfeeling ein, das man im einfachen GTI so nicht bekommt. Nach unserer Meinung gibt es beim Motorsound einen kleinen Unterschied zugunsten des normalen GTI: Beim Herunterschalten sorgt das “alte” 6-Gang DSG für kernigere Zwischengasstöße als das 7-Gang DSG.

Golf GTI Performance in Tornadorot mit 18 Zoll Felgen

Wer einen GTI nur wegen der Mehrleistung und des GTI Emblems fahren möchte, wird damit sicher Spaß haben. Geht es aber wirklich darum, schnellen (und optimalen) Kurvenspaß zu genießen, lohnt sich der GTI Performance allemal. Wir würden uns z.B. lieber den Viertürer sparen und dafür zum Performance greifen! Letztendlich lohnt sich der Aufpreis zum Performance schon fast wegen der besseren Ausstattung. Die aktuell vernünftigste Version ist der Golf GTD, den es nicht als Performance-Modell gibt.

 

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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