Vorweg: Verkehrswarner, egal ob als App oder Gerät, welche vor Blitzern warnen, sind in Deutschland verboten. Auch die Nutzung durch den Beifahrer (bisher eine Grauzone) ist seit einem Urteil des OLG Karlsruhe seit Anfang 2023 verboten. Wer bei der Nutzung erwischt wird muss mit einem Bußgeld von 75€ und einem Punkt in Flensburg rechnen. Zusätzlich kann der Verkehrswarner beschlagnahmt werden.
Trotz der klaren Gesetzeslage erfreuen sich Verkehrswarner aber großer Beliebtheit, denn der Verkauf ist nicht verboten und die Gefahr erwischt zu werden erscheint subjektiv recht gering. Saphe gibt auf der eigenen Homepage an, dass über eine Million Nutzer Geräte des Herstellers verwenden. Bände spricht auch, dass die Blitzer.de-App im Google Playstore über zehn Millionen mal heruntergeladen wurde.
Neben den „Platzhirschen“ Saphe und Ooono gibt es nun seit kurzem mit Needit einen weiteren Hersteller auf dem Markt. Wir vergleichen im folgenden Artikel den Saphe Drive Pro mit dem Needit Drive One. Zugegeben, der Vergleich hinkt ein wenig, denn der Needit Drive One ist aktuell bei Amazon für knapp 30€ (UVP 50€) bestellbar, während Saphe für den Drive Pro inklusive Abo für zwölf Monate 70€ verlangt. Der einfachere Saphe Drive One+ wurde dafür eingestellt.
Formfaktor und Ausstattung
Der Needit Drive One ist optisch sehr unauffällig gestaltet, auf der schwarz-matten Kunststoffoberfläche gibt es lediglich zwei Knöpfe zum Melden eines Blitzers / Verkehrsstörung und eine kleine LED. Warnungen gibt es entsprechend nur über die in verschiedenen Farben leuchtende LED sowie ein akustisches Signal.
Der Saphe Drive Pro bietet hier deutlich mehr für’s Auge, der Hersteller verbaut ein farbiges LCD-Display, das während der Fahrt permanent relevante Daten wie aktuelle Geschwindigkeit, Tempolimit (aktuell und vorausschauend) und Distanz zum Blitzer / Verkehrshindernis anzeigt. Somit kann der Saphe Drive Pro sowohl präzise optisch als auch akustisch warnen. Wer selbst einen Blitzer oder ein Verkehrshindernis melden möchte, kann dies über zwei Tasten genau wie beim Needit Drive One tun.
Funktionsumfang Saphe Drive Pro & Needit Drive One
Wichtig: Um den vollen Funktionsumfang des Saphe Drive Pro nutzen zu können ist ein kostenpflichtiges Abonnement nötig. Die Preise liegen aktuell bei 2,99€ monatlich oder 29,99€ jährlich (2,50€ monatlich). Der Needit Drive One kann nach der Anschaffung dagegen (aktuell) kostenlos genutzt werden.
Beiden Verkehrswarnern gemein ist, dass sie vor mobilen und stationären Blitzern warnen können, einschließlich Ampelblitzern (Saphe nur im Abo). Weiterhin warnen beide Verkehrswarner vor Gefahrenstellen, Stauenden und Fahrzeugen auf dem Standstreifen.
Hier kommt nun das Saphe-Abo in Spiel, das den Funktionsumfang noch deutlich erweitert. Neben der Darstellung der aktuell gefahrenen GPS-Geschwindigkeit samt (optionaler) Warnung bei Überschreitung des Tempolimits samt einstellbarer Toleranz, kann der Saphe Drive Pro auch vor Streckenmessungen warnen. Dabei zeigt der Drive Pro sogar die aktuell im Messbereich gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit an – clever!
Zudem ist die zugehörige Saphe-Link-Smartphone-App kompatibel zu Android Auto und Apple Carplay. Hier werden Gefahrenstellen und Blitzer direkt in der Karte im Autodisplay angezeigt. Zudem kann über die Saphe-App auch ohne Nutzung von Android Auto / Apple Carplay navigiert werden.
Handhabung und Akkulaufzeit
Die Handhabung sowohl des Saphe Drive Pro als auch des Needit Drive One ist ähnlich simpel wie zuverlässig. Läuft die entsprechende Smartphone-App, verbinden sich beide Geräte automatisch beim Einsteigen. Ein separates Starten der App ist nicht notwendig, ein Vorteil im Vergleich zu reinen Blitzer-Apps. Einen nennenswerten Nachteil bei der Akkulaufzeit unseres Android-Smartphones konnten wir dabei übrigens nicht feststellen.
Bei den Verkehrsdaten herrscht ebenfalls Gleichstand, beide Geräte beziehen ihre Daten aus der Blitzer.de-Datenbank, die nach unserer Erfahrung sehr zuverlässig ist. Tendenziell wird eher zu viel als zu wenig gewarnt. Woher Saphe die Daten zu Tempolimits bezieht wissen wir dagegen nicht, sie sind aber, zumindest bei permanenten Tempolimits, recht präzise.
Überraschend ist, wie lange der Akku beim Saphe Drive Pro durchhält. Trotz während der Fahrt permanent aktiviertem Display reicht eine Akkuladung nach unserer Erfahrung für mehrere Monate. Saphe gibt eine Akkulaufzeit von etwa 100 Stunden im Betrieb an. Ist der Saphe Drive Pro dann leer, kann er einfach aufgeladen werden. Das klappt aber leider nur mittels antiquiertem Micro-USB-Anschluss.
Da der Needit Drive One kein Display hat benötigt er entsprechend weniger Energie. Statt einem Lithium-Ionen-Akku kommt deswegen eine Knopfbatterie (CR2450) zum Einsatz, die bis zu zwei Jahre halten soll.
Smartphone-Apps
Abschließend noch ein kurzer Blick auf die zugehörigen Smartphone-Apps. Grundsätzlich gleichen sich diese im Aufbau und der Bedienbarkeit. So lassen sich in beiden Apps Verkehrsstörungen und Blitzer in der Umgebung auf der Karte anzeigen und die Warnungen individualisieren. Im Detail bietet Saphe hier noch mehr Funktionen, beispielsweise die Auswahl verschiedener Warntöne je nach Gefahrensituation. Auch die Navigationsfunktion in der App ist Saphe vorbehalten.
Fazit: Saphe Drive Pro vs. Needit Drive One
Die grundlegenden Anforderungen an einen Verkehrswarner – das Warnen vor Blitzern und Verkehrshindernissen – bewältigen Saphe Drive Pro und Needit Drive One auf vergleichbarem, hohem Niveau. Bei unserem Test haben wir aber auch die zusätzlichen Funktionen des Saphe sehr zu schätzen gelernt, insbesondere die präzise Anzeige der Distanz zur Gefahrenstelle. Außerdem schützt der Drive Pro dank hinterlegter Tempolimits ziemlich zuverlässig vor unbeabsichtigtem Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit. Das Abo des Saphe lohnt sich außerdem für Fahrer, die regelmäßig im Ausland, etwa in den Niederlanden oder Frankreich unterwegs sind, da hier vermehrt Streckenmessungen durchgeführt werden.
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Wie schlägt sich der Ooono Co-Driver gegen die Geräte von Saphe? Hier geht’s zu unserem Test.