Vor vier Jahren sind wir den Mazda6 mit dem 175 PS Diesel bis nach Kroatien gefahren. Jetzt haben wir das zweite Facelift dieser Generation als Skyactive-G mit 165 PS im Test: Serienmäßig sind nun in allen Maezda6 so viele Assistenzsysteme an Bord wie in kaum einem Mitbewerber. Wir zeigen sie im Detail in Text & Video!
Edlerer Kühlergrill jetzt optisch näher am Boden, Voll-LED Scheinwerfer Serie
Die optischen Änderungen am Exterieur des Mazda6 Facelift fallen gering aus. Am meisten fällt die nun sehr aufgeräumt wirkende Front auf: Nebelscheinwerfer gibt es nicht mehr, dafür hat der Mazda6 jetzt immer Voll-LED-Scheinwerfer an Bord, die eine Nebel-Funktion beinhalten. Der Grill wird nicht mehr von horizontalen Streben, sondern vielen einzelnen Blöcken geziert. Das lässt den Mazda6 noch wesentlich nobler wirken. Zudem hat man den Kühlergrill optisch etwas weiter nach unten gezogen und hat dem Mazda6 dadurch ein noch sportlicheres Aussehen verholfen. Komplett neu ist das Design des LED-Tagfahrlichts. Kleinere Design-Änderungen finden sich auch am Heck unseres Kombis, die Kofferraumvolumen (522 bis max. 1.660 Liter) bleiben gleich. Unser gezeigter Mazda6 ist ein Sports-Line mit dem “Plus” Paket in der Farbe Soul Red.
Deutliche Überarbeitung des Cockpits: HUD immer Serie
Deutlich mehr hat sich im Innenraum getan. Im gesamten Interieur (also auch im Fond) gibt es nun größere, breitere Sitzflächen für mehr Komfort. Das Cockpit selbst kommt mit klassischen Anleihen eines Oberklasse-Fahrzeugs: Je nach Ausstattungsvariante gibt es nun neben Nappa-Leder Sitzbezügen auch Inlays in Echtholz, wie bei unserem Testwagen zu sehen. Lüftungsdüsen und Klimabedienteil sind nun, im Gegensatz zum Vorgänger, optisch voneinander getrennt. Besonders gefallen hat uns auch, dass die seitlichen Lüftungsdüsen bis in die Türen über das Dashboard hinausragen. Insgesamt ist die Sitzposition und die Steuerung des Infotainments via Touch oder Joystick in der Mitte wirklich perfekt gelungen. Einzig das Lenkrad hat sich nicht verändert. Optional gibt es einen teilweise digitalen Tacho, der in einem 7-Zoll großen TFT Display nun mehr Infos anzeigen kann. Die Set-Geschwindigkeit der MRCC/ACC oder Geschwindigkeitsüberschreitungen werden dann im digitalen Tacho sehr übersichtlich dargestellt. Das Head-Up-Display (HUD) ist immer Serie.
Assistenzsysteme: ACC und aktiver Lenkassistent immer Serie
Nur selten findet man eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, bei Mazda MRCC genannt, serienmäßig in aktuellen Modellen. Die MRCC von Mazda funktioniert mit einer Kamera und einem Radarsensor bis 200 km/h. Sie reagiert ausgesprochen schnell und zuverlässig. Ebenfalls Serie (und in Verbindung mit der MRCC die Basis für ein teilautonomes Fahren) ist der LAS, also ein aktiver Lenkassistent, der permanent mit aktiven Lenkbewegungen unterstützt. Wir zeigen ihn ausführlich im Video. Er macht sich vor allem auf der Langstrecke bezahlt, kann aber natürlich auch komplett abgeschaltet werden. Diese beiden Systeme zusammen bilden den neuen Stauassistenten: Mit ihm kann der Mazda6 nun auch bis zum Stillstand bremsen und wieder anfahren. Voraussetzung ist allerdings mindestens die Trimlime Exclusive-Line und das Automatikgetriebe.
Nur wenige Features sind aufpreispflichtig
Aber damit nicht genug: Auch einen Toter-Winkel-Warner, der nochmal zwei Radarsensoren im Heck benötigt, gibt es serienmäßig an allen Ausstattungsvarianten. Dazu gehört dann auch gleich ein Cross Traffic Alert, der im Gegensatz zu Ultraschallsensoren auch herannahenden Verkehr erkennt, z.B. wenn man auf einem Supermarktparkplatz rückwärts aus einer Lücke fährt. Kaum ein Hersteller bietet dieses System als Serie an. Dazu gibt es noch ein Head-Up-Display, das direkt in die Scheibe projiziert sowie einen Notbrems-Assistenten bis 80 km/h. Aufpreispflichtig bleibt ein teilweise digitaler Tacho (7 Zoll TFT Display) oder der 360 Grad Monitor, der ab der Sports-Line dabei ist, genau wie die die Voll-LED Scheinwerfer mit Matrix-Lichtsystem.
Fahreindruck Skyactive-G 165 mit Automatik
Der 165 PS Benziner basiert noch immer auf zwei Litern Hubraum. Der rund 1.500 Kilogramm schwere Kombi bewegt sich mit ihm recht leichtfüßig voran und beschleunigt in 10,7 Sekunden (manuell: unter 10) auf Tempo 100. Mehr als sein Drehmoment von 213 Nm braucht man in Alltag eigentlich nie, das Überholen von langsamen Touristen-Fahrern auf Mallorca gelang uns mit der 6-Gang Automatik am laufenden Band. Allerdings ist die Automatik bei weitem nicht so fix wie modernere Automatikgetriebe. Sie schaltet aber recht effizient: Statt bei halbem Gaspedalweg gleich zwei Gänge zurückzuschalten, muss man schon über ein Dreiviertel des Gaspedalwegs kommen, um sie zum Zurückschalten zu bewegen (gilt nicht für den “Sport” Modus). Das ist angenehm, da viele Automatikgetriebe unnötig früh, etwa an Autobahn-Steigungen, zurückschalten. Der Mazda6 ist nach wie vor gewohnt komfortabel gefedert, mit ihm kann man es aber auch durchaus sportlich treiben. Mazda gibt einen Verbrauch von 6,2 Litern kombiniert (bereits nach neuem RDE Zyklus) an, wir hatten etwas über 7 Litern auf dem digitalen Tacho stehen. Ein super Wert, da wir wirklich unnötig sportlich gefahren sind.
Der Mazda6 startet in der Kombiversion in der Prime-Line ab 27.600 €. Darin enthalten sind so viele Assistenzsysteme wie bei kaum einem anderen Hersteller. Alle Motoren inklusive der Diesel erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Unser gefahrener Mazda6 Kombi Sports-Line mit Plus-Paket startet mit dem 165 PS Benziner mit 6-Gang Automatik bei 37.800 €.
Mazda6 Kombi Skyactive-G 165 Sports-Line
Leistung/Drehmoment | 121 kW (165 PS) / 213 Nm |
Getriebe | 6-Gang Automatik |
Antrieb | Front |
0-100 km/h | 10,7 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 205 km/h |
Leergewicht | 1.528kg |
Kofferraumvolumen / Max. | 522 L / 1.660 L |
Verbrauch angegeben | 6,2 Liter / 100 Km |
Abgasnorm | Euro 6d-Temp |
Einstiegspreis | ca. 27.600 € |
Grundpreis Skyactive-G 165 AT Sports-Line | ca. 37.800 € |