Fahrberichte Kia

Im Test: Kia EV6 (229 PS & 77 kWh) & Vergleich VW ID.4

Mit dem EV6 stellt Kia einen sportlichen Crossover vor, bei dem die Koreaner übernommen haben, was sich bei anderen Modellen bereits als erstklassig erwiesen hat. Obendrein besitzt dieses Elektrofahrzeug eine umfassende Ausstattung, ist hochwertig verarbeitet und die digitalen Features sind vorbildlich.

Der Kia EV6: Klassischer Kia mit gewöhnungsbedürftigem Heck

Auffällig ist die schnittige Form der Frontpartie, die durch die High-Performance-LED-Scheinwerfer flankiert wird. Das Heck mutet ein wenig eigenwillig an, ohne häßlich zu sein. Dafür sorgen der angedeutete Heckspoiler und die relativ große Fläche der Heckklappe. Einzig die Türgriffe (fahren aus der Karosserie aus) erscheinen ein wenig umständlich. Zudem besteht die Möglichkeit des Abrutschen wegen der ungünstig konturierten Griffe. insbesondere wenn der Türgriff feucht oder nass ist. Unser Testwagen ist in Runway Red lackiert, einem in der Tat angenehm auffälligen Rot. Was hervorragend zum Kia EV6 passt ist die 20 Zoll-Bereifung, wobei auch 19 und 21 Zoll möglich sind.

Reichlich Platz im Kia EV6 

Der Kofferraum hinten bietet 530 Liter Ladevolumen und kann auf maximal 1.300 Liter erweitert werden. Unser Testwagen ist ein RWD, also ein Rear Wheel Drive. Wegen dieses Heckantriebs fehlt der zweite Motor vorn, wie er beim AWD, also beim Allradmodell zu finden ist. In der Folge stehen unter der Fronthaube nochmals rund 50 Liter Stauvolumen zur Verfügung, beim AWD sind es lediglich 20 Liter. Fahrgäste im Fond genießen reichlich Platz, die Beinfreiheit ist großzügig, genau wie die Kopffreiheit. Zudem lassen sich die Rückenlehen hinten mehrstufig in ihrer Neigung verstellen. Der Sitzkomfort vorn ist äußerst bequem und für lange Strecke ausgelegt. Die mit einer hautfreundlichen und leicht zu reinigenden Mikrofaser bezogenen Sitze lassen sich belüften und beheizen.  

So fährt sich der Kia EV6

Obwohl der Hyundai Ioniq 5 und der Kia EV6 dieselbe Konzern-Plattform E-GMP nutzen, zeigt sich der EV6 deutlich sportlicher, nicht nur optisch. Nur 5,2 Sekunden benötigt der schnittige Koreaner, um auf 100 km/h zu beschleunigen. Dies ist um so erstaunlicher, wiegt unser Testwagen mit dem großen Akku-Paket doch immerhin rund 2.000 Kilogramm. Auch beim Beschleunigen während der Fahrt zeigt sich der Kia ehrgeizig. Vor allem die Fahrwerksabstimmung begeistert. Egal man im ECO-, Komfort- oder Sport-Modus unterwegs ist, der EV6 folgt willig jedem Druck aufs Gaspedal und die Straßenlage bleibt komfortabel. Trotzdem merkt der Fahrer eindeutig, ob er im Eco-Modus unterwegs ist oder ob das Elektrofahrzeug auf eine sportliche Fahrweise eingestellt ist. 

Technik & Assistenzsysteme des EV6 im Test

Beim VW ID.4 wurde aus Kostengründen an mehreren Ecken gespart, beispielsweise im Cockpit, wo ein geradezu winziger Tacho zu finden ist. Ganz anders beim Kia EV6, denn dieses Elektroauto kommt mit einem riesigen Display daher, welches das von VW um ein Mehrfaches übertrifft. Überdies bietet dieses Display alle Informationen sofort abrufbar, ohne zu ruckeln oder Verzögerungen beim Laden zuzulassen. Die Bedienung ist kinderleicht. Obendrein übernimmt die Technik die Einstellungen. Die Helligkeit des Bildschirms wird automatisch den Lichtverhältnissen angepasst, auch beim Einfahren in einen Tunnel, bei Einbruch der Dunkelheit oder wenn sich plötzlich der Himmel verdunkelt. Serienmäßig hält der EV6 den notwenigen Sicherheitsabstand ein, er kann die Spur wechseln und er bietet eine sehr gut funktionierende automatische Rekuperation, die sich an den Fahrstil anpasst. Der Fahrer kann aber auch manuell eingreifen.

800 Volt Technik

Vorbildlich ist die innovative 800 Volt-Technik, genau wie beim Schwestermodell von Hyundai. Diese verkürzt die Ladezeiten, denn in nur 18 Minuten kann der Akku auf 80 % aufgeladen werden. Obendrein kann der EV6 als Batterie für externe Geräte genutzt werden. Dazu gibt Kia dem Crossover einen wasserdichten Adapter mit. Dieser wird in die Ladesteckdose gesteckt und liefert dann 250 Volt Wechselstrom. Außerdem lässt sich der EV6 zum Aufladen eines anderen Elektroautos verwenden. Für all diese speziellen Features veröffentlichen wir später noch ein neues Video und einen Testbericht hier. 

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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