Assistenzsysteme Fahrberichte Infiniti

Technologie & Fahrbericht: Infiniti Q50 2.2d

infiniti q50 venetian ruby red

Knapp ein Jahr nach der Weltpremiere der Sportlimousine Infiniti Q50 sind wir schon alle verfügbaren Motorisierungen gefahren: Bisher online ist ein Fahrbericht zum 3,5 Liter V6 Benziner mit Hybridsystem (364 PS) und zum nagelneuen 2-Liter Benziner (211 PS). In diesem Fahrbericht geht es neben dem bislang effizientesten Antrieb, den 2.2-Liter Diesel von Daimler, auch um die Fahrerassistenz des Q50.

Das umfassendere Assistenzpaket
Von Grund auf unterscheiden sich die Fahrerassistenzfunktionen des Infiniti Q50 von denen, die sich aktuell z.B. in den VAG Modellen finden. Die des Q50 sind sozusagen häufiger aktiv und anders integriert. Sie unterstützen permanent, nicht – wie häufig – erst in einer kritischen Situation. Inwiefern das nerven kann, dürfte natürlich Geschmack des Fahrers sein. Vergleichbar ist das Konzept mit Nissans “Safety Shield”, das beim Mutterkonzern Infinitis in den aktuellsten Modellen verfügbar ist.

infiniti assistenz

Mit einer Taste am Lenkrad aktiviert man eine Reihe Funktionen auf einmal, das visualisiert eine Grafik im Bordcomputer. Toter-Winkel-Assistent, Fahrspurassistent und Frontassistent sind nun bereit. Richtig komfortabel ist der Frontassist: Entgegen möglicher Vermutungen ist er nämlich kein Notbremsassistent, sondern ganz einfach ein Bremsassistent, den man z.B. an jeder roten Ampel nutzen kann. Fährt man mit normaler Geschwindigkeit auf stehende Fahrzeuge zu, arbeitet das radargestützte System weitsichtig und bringt den Q50 sanft und mit ausreichend Abstand hinter dem Vordermann zum stehen. Ein Feature, das es so eigentlich in keinem anderen Fahrzeug gibt. Die adaptive Geschwindigkeitsregelung muss hierzu nämlich nicht eingeschaltet sein. Genauso überzeugend ist der Notbremsassistent. Während Mitbewerber teils spontan anfangen heftig zu bremsen, macht der Q50 nicht nur optisch und akustisch, sondern auch durch ein aktives Gaspedal auf eine drohende Kollision aufmerksam: Das Pedal wird aufgestellt, also gegen den Fuß des Fahrers gedrückt. Wird das Pedal losgelassen, leitet der Q50 eine Bremsung (mit einem Teil der maximalen Bremskraft) ein.

infiniti q50 steering assist

Multifunktionslenkrad: Aktivierung des Safety Shield (unten Mitte), adaptiver Tempomat und Limiter.

Surround View Monitor
Einer der wichtigen Helfer im Alltag ist der Surround View Monitor. Ohne Große Unterschiede war er schon vor dem Q50 z.B. im Nissan Murano zu finden und durfte deshalb bei Infiniti nicht fehlen. Die virtuelle Vogelperspektive auf das Fahrzeug ist ungemein praktisch beim Einparken und Rangieren, aus insgesamt 4 Kamerabildern wird die Draufsicht zusammengefügt. Dabei passt die Perspektive nicht so perfekt wie bei einer deutschen Mittelklasselimo, sie bietet dafür allerdings auch eine “Bewegtobjekterkennung”: Wird eine Bewegung im Bild registriert, z.B. ein Fußgänger, wird eine optische und akustische Warnung ausgegeben. Einzelne Ansichten können auch vergrößert werden, z.B. kann nur das Bild der Kamera unter dem linken Außenspiegel dargestellt werden.

infiniti around view monitor

2.2-Liter-Diesel: Effizienz-Spitze im Q50
Für alle Motorisierungen des Q50 gilt: Sie haben Power. Langsam oder schleppend geht es nie voran, auch nicht im Diesel. Zwar bringt dieser “nur” 170 PS mit, von 0 Beschleunigen macht besonders mit der 7-Gang-Automatik Spaß und dauert 8,5 Sekunden bis Tempo 100. Der Antriebsstrang ist fix, spricht ohne Verzögerung oder Bedenksekunde(n) an. Ganze 400 Nm bringt das Aggregat über den Heckantrieb auf den Asphalt. Einziges Manko, das gleich beim Motorstart auf sich aufmerksam macht, ist der recht dieselige Sound des Daimler-Vierzylinders, der im Q50 2.2d werkelt. Im Vergleich zum satten Sound des V6- oder 2.0 Turbobenziners passt das irgendwie nicht so ganz zum Gesamtpaket. Der Diesel ist aber auch der sparsamste Antrieb in Infinitis Motorenlineup. Bei moderater Fahrweise schluckt er auf 100 Km etwa 6-7 Liter. Das schafft der neue 2.0 Turbobenziner (211 PS) lange nicht, auch die Hybridversion reicht nicht an den Wert des Selbstzünders. Der (zumindest hierzulande verfügbare) einzige weitere Diesel ist übrigens ein V6 mit 238 PS von Renault-Nissan, er ist z.B. im QX70 zu finden.

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Aktivierung und Status der Assistenzfunktionen im InTouch System

Mehr Infos und Videos zum Thema Fahrerassistenz findet man auf der Website von Infiniti USA, mehr zum InTouch Infotainmentsystem bei Imaedia. Ausführliche Infos und Eindrücke zur Steer-by-Wire-Lenkung gibt es in diesem Artikel.

Infiniti Q50 2.2d Sport AT
[column grid=”2″ span=”1″] Leistung/Drehmoment: 125 kW (170 PS) / 400 Nm
Getriebe: 7-Gang Automatikgetriebe
Antrieb: Heckantrieb
0-100 km/h: 8,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 231 km/h
Leergewicht:  1.700 kg

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Verbrauch angegeben: 4,4 Liter / 100 Km (Kombiniert)
Verbrauch im Test: ca. 6,2 Liter / 100 Km (Kombiniert)
Farbe: Venetian Ruby
Kofferraumvolumen: 500 L
Grundpreis Q50 2.2d Sport: 43.670 EUR

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Text & Fotos: Matthias Luft

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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