Warum sollte man ein Cabrio nicht gleich mal bei Regen testen, wenn es in Deutschland sowieso die meiste Zeit kein Cabriowetter gibt? Wir hatten das nagelneue T-Roc Cabriolet nur drei Tage zum Test verfügbar. An allen dreien waren 4 Grad und Starkregen angesagt. Auch bei Horrorwetter fährt es sich aber gar nicht so schlecht.
Immer in der Style, Verdeck fährt in 9 Sekunden auf/zu
Unser T-Roc Cabriolet (Titelbild) trägt die Ausstattungslinie Style. Das ist sonst fast die höchste, beim T-Roc Cabriolet die niedrigste. Darüber gibt es nur die R-Line. Unsere Lackierung Cactus Green Metallic kostet keinen Aufpreis, genau wie die 17-Zoll Mayfield Alufelgen. Das Stoffdach kommt immer in der Farbe Schwarz mit beheizbarer Heckscheibe (aus Glas). Während die LED-Signatur in den Heckleuchten immer Serie ist, hat man vorne nur Halogen-Scheinwerfer als Basis. Vorne ist die LED-Signatur, die auch zum Blinker wird, aber auch Serie. Das Verdeck öffnet schnell und zuverlässig bis genau 30 km/h. Es kann per Schlüssel (langer Tastendruck), Keyless Go (Hand am Griff lassen) oder mit der neuen Taste im Mitteltunnel geöffnet und geschlossen werden. Das dauert schnelle 9 Sekunden. Da das Stoffverdeck sein eigener Deckel ist, nimmt es im Kofferraum nie Platz weg. Hier stehen immer 280 L Volumen zur Verfügung. (Vergleich normaler T-Roc: 450 L).
Basics kosten trotz der Style extra, gut Platz auch zu viert
Im Interieur ist unser T-Roc Cabriolet (Titelbild) mit den einfachsten Stoffsitzen in Titanschwarz und mit silbernen Dashpads ausgestattet. Im Gegensatz zum neuen Golf 8 kommt der T-Roc noch mit gewohntem Interieur wir bei seinem Start im Jahr 2017. An vielen Eckten ist er weniger hochwertig verarbeitet als z.B. Golf oder Tiguan. Auch sonst unterscheidet sich das Cabriolet so gut wie gar nicht vom normalen T-Roc. Neu hinzugekommen ist neben dem Verdeck-Schalter noch ein Hebel für das Öffnen und Schließen aller vier Fenster gleichzeitig. Wie wir hier in der T-Roc Cabriolet Sitzprobe zeigen, hat man auch zu viert relativ gut Platz. Trotz der vermeintlich hohen Trimline Style müssen (für uns wichtige) Extras wie die Mittelarmlehne, das Virtual Cockpit (500 €) oder die Klimaautomatik noch separat gekauft werden.
1.0 TSI mit 115 PS oder lieber 1.5 TSI?
Wir fahren den 1.0 TSI mit 85 kW, bzw. 115 PS und max. 200 Nm Drehmoment. Maximal wird er 187 km/h schnell. Im knapp 1.500 Kilogramm schweren Cabriolet wirkt er immer noch recht spritzig. Den Sprint auf 100 km/h soll er in 11,7 Sekunden erledigen. Statt des Dreizylinders würden wir uns aber den einzigen anderen verfügbaren Motor, den 1.5 TSI mit 150 PS schnappen. Der 1.0 TSI hat zwar für die meisten Situationen genug Kraft, uns stört aber die Kombi von (eigentlich) sportlichem Cabrio und dröhnendem Dreizylinder. Zudem fällt der Verbrauch des 1.0 TSI erfahrungsgemäß deutlich höher aus als die angegebenen 5-6 Liter. Der 150 PS Benziner kostet allerdings rund 2.500 € mehr. Ansonsten fährt sich das Cabrio ausgesprochen gut und weitestgehend komfortabel und für die meisten Ansprüche passend. Für mehr Dynamik kann man sich (nur mit der R-Line) die Progressivlenkung, das Sportfahrwerk und dann optional die adaptiven Dämpfer DCC gönnen.
Stoffverdeck: Kaum Windgeräusche bei schneller Fahrt
Sehr beeindruckt hat uns die Ruhe im Innenraum während einer Autobahnfahrt. Wir zeigen es hier bei 120 und 160 km/h als Audio-Test. Auch wenn das Stoffverdeck noch weitestgehend vom alten Golf 6 stammt, hat VW die Dichtungen optimiert. Das merkt man, denn auch bei hohen Geschwindigkeiten sind so gut wie keine Windgeräusche zu hören. Wenn man an der Ampel neben einem anfahrenden Lkw steht, ist das natürlich trotzdem deutlich hörbar. Mit offenem Verdeck (und den vier Scheiben oben) fährt es sich auch bei 4 Grad und Regen überraschend angenehm. Wenn man schnell genug unterwegs ist, schafft es kaum Regen in den Innenraum. Hier lohnt sich auch ein Blick in unser Video ab ca. Minute 8. Auch über die Konstruktion oben entlang der Frontscheibe tropft nichts auf die Passagiere. Bei unserem Test (offene Fahrt bis 100 km/h) haben wir nur geringe Unterschiede ohne und mit (+340 €) Windschott gemerkt. Kauft man die Klimaautomatik, heizt diese automatisch mehr, wenn das Verdeck offen ist. Das Verdeck öffnet und schließt tatsächlich in 9 Sekunden schnell, zuverlässig und absolut dicht.
Das T-Roc Cabriolet startet ab 27.500 € und sieht dann so aus wie bei uns im Video gezeigt. Im Interieur müssen trotz der Style aber noch einige Ausstattungen extra bezahlt werden. Für 2.500 € mehr gibt es den 150 PS Benziner, ein Diesel ist gar nicht vorgesehen. Ab 32.800 € startet dann die R-Line, die ein Sportfahrwerk und eine Progressivlenkung mitbringt. Neben der VW-typisch ausgewogenen Fahreigenschaften hat uns besonders das überarbeitete Verdeck gefallen. Es öffnet und schließt nicht nur sehr schnell, sondern lässt bei Autobahnfahrten kaum Windgeräusche in den Innenraum durchdringen. Wir sind gespannt, wie das Nischen-SUV-Cabriolet ankommt. Gebaut wird es in Osnabrück.
Leistung/Drehmoment | 85 kW (115 PS) / 200 Nm |
Getriebe: | 6-Gang |
Antrieb: | Frontantrieb |
0-100 km/h: | 11,7 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 187 km/h |
Leergewicht | 1.487 kg |
Verbrauch angegeben | 5.6 Liter / 100 Km |
Kofferraumvolumen (umgeklappt) | 280 L |
Grundpreis | 27.500 € |
Testwagenpreis | ca. 34.815 € |
Testwagen Konfiguration | PDF Download |
Fotos: Motoreport, Volkswagen