Der Skoda Octavia hatte uns mit dem”Klassiker” 2.0 TDI schon im Jahr 2014 als RS und im Jahr 2015 im Octavia Scout beeindruckt. Für die vierte Generation des Octavia wurde der 2.0 TDI mit 150 PS komplett überarbeitet. Unser Fazit zu Verbrauch, Fahrgefühl, Geräuschkulisse und dem Vergleich mit dem VW Passat auf einen Blick!
150 PS mit DSG: Vergleich in Octavia & Passat
Wir sind den Octavia als Scout und RS in den letzten Jahren jeweils mit der 184 PS TDI Version des Vorgängermotors gefahren. Momentan fahren wir sowohl den Passat 2.0 TDI Evo mit 150 PS und DSG als auch den neuen Octavia mit genau der selben Motorisierung mit Frontantrieb. Beide als Kombi. Wir sind seit Jahren Fan dieses Antriebs, was sich auch 2020 nicht ändert. Mit dem Motor wurden sowohl bei Skoda als auch Volkswagen auch das 7-Gang DSG überarbeitet. Es schaltet nun noch flotter, bei beiden Modellen schaltet es auch noch früher hoch und geht oft in den “Freilauf“, bei dem Motor und Fahrwerk getrennt werden. Damit sind lange Ausrollphasen möglich. In Sachen Fahrgefühl unterscheidet sich der Motor etwas in Passat und Octavia: Während der Passat wirklich komplett “butterweich” mit dem Motor unterwegs ist, spürt man die Schaltvorgänge im Octavia etwas deutlicher. Während Auto Start/Stopp des Motors im Passat fast unbemerkt sanft und leise abläuft, bekommt man beim Octavia den Start des Motos recht hör- und spürbar mit. “Spritzig” sind beide gleichermaßen mit ihren 150 PS. Aus unserer Sicht ist die Leistung für 80% aller Situationen absolut ausreichend. Die vor einigen Jahren gefahrene 184 PS Version haben wir kein bisschen vermisst. Einzig wenn man wirklich permanent von 220 auf 180 km/h bremsen und schnell wieder beschleunigen möchte lohnen sich mehr PS. Im Passat dann entweder mit 190 oder 240 PS, im Octavia dann sicher bald als RS-Modell mit mindestens 190 PS.
Geräuschkulisse: Octavia vs. Passat vs. Superb
Hier unterscheiden sich die drei Modellen deutlich. Im aktuellen Passat Facelift haben wir allerdings auch die Sonderausstattung “Akustikverglasung” an Bord, d.h. neben einer besonders geräuschdämmenden Frontscheibe sind auch die Seitenscheiben doppelt verglast. Im Passat ist es damit in allen Fahrsituationen wesentlich leiser im Innenraum als im Octavia. In der Stadt ist der Diesel im Octavia “wie früher” recht präsent mit seinen Arbeitsgeräuschen. Auf der Autobahn wird es im Octavia ab ca. 130 km/h auch schon ein bisschen lauter. Man kann sich locker noch unterhalten ohne zu schreien, trotzdem ist der Unterschied zum Passat groß. Bei letzterem hört man auch bei hohen Geschwindigkeiten nur Windgeräusche. Wir finden es schade, dass man dem Octavia auch zur vierten Generation nicht ein bisschen mehr Geräuschdämmung spendiert hat. Der Superb liegt unserer Meinung nach in Sachen Geräuschkulisse genau zwischen Octavia und Passat.
Verbrauch: Unser Testergebnis über 300 und 1.000 Kilometer
Wir sind mit beiden Modellen gleichermaßen gefahren: Moderat, aber nicht bewusst sparsam. Das bedeutet: Autobahngeschwindigkeiten meistens um die 120-140 km/h, kurz auch immer mal 180. In der Stadt sind wir normal bis dynamisch gefahren. Auf der Landstraße sind wir auch mal schnell um die Kurven gehetzt. Herausgekommen sind dabei beim Octavia (über 300 Kilometer Testfahrt) 5,4 Liter Verbrauch. Beim Passat waren es 5,7 Liter. Ihn sind wir fast 1.000 Kilometer gefahren. Werte, die sich beide auf jeden Fall sehen lassen können und die sehr nah an den WLPT Herstellerangaben (technische Daten siehe unten) liegen. Auch bei schnellen Etappen genehmigt sich der 2.0 TDI mit 150 PS nie mehr als 6-7 Liter. Man kann natürlich auch noch (deutlich) sparsamer fahren als wir. So kann man etwa noch sanften und vorausschauender unterwegs sein oder den Eco-Modus nutzen. Ist dieser aktiviert und ist die entspr. Ausstattung (vorausschauende ACC bzw. Travel Assist) vorhanden, wird der Passat bei gesetztem Tempomat auf 140 km/h an einer steilen Autobahnsteigung nicht in den 5. Gang Schalten und 140 halten, sondern lieber auf 130 runtergehen und im 7. Gang bleiben. Effizienzassistenten helfen (das große Navi vorausgesetzt) anhand von Streckendaten in beiden Fahrzeugen beim Sparen, indem sie etwa um den “Fuß vom Gas” bitten, bevor man in eine Ortschaft einfährt.
Euro 6d: Kein Stress wegen Fahrverboten
Trotz sämtlicher Diesel-Skandale sind wir nach wie vor von dieser Antriebsart überzeugt. Der 2.0 TDI Evo kommt derzeit mit der Norm Euro 6d-Temp, ist aber auch schon Fit für die kommende Norm Euro 6d. Der 2.0 TDI Evo wurde mit dem sog. Twin-Dosing ausgestattet, einer doppelten Abgasnachbehandlung. Hier ist Volkswagen die Kombination aus Effizienz, Dynamik und extrem niedrigen Stickoxidwerten wirklich perfekt gelungen.
Skoda Octavia Combi | VW Passat Variant | |
Leistung | 110 kW / 150 PS | 110 kW / 150 PS |
Drehmoment max. | 360 Nm | 340 Nm |
Hubraum | 1.968 cm³ | 1.968 cm³ |
Getriebe | 7-Gang DSG | 7-Gang DSG |
Vmax | 222 km/h | 213 km/h |
0-100 km/h | 8,8 Sek. | 9,1 Sek. |
Abgasnorm | Euro 6d-Temp | Euro 6d-Temp |
Verbrauch (angegeben) | 4,3 L | 4,5 L |
Verbrauch (getestet) | 5,4 L | 5,7 L |
Leergewicht | 1.677 Kg | 1.590 Kg |
Grundpreis (2.0 TDI DSG) | 34.770 € | 36.905 € |
Danke für diesen ehrlichen und direkten Vergleich zum Passat und Superb. Ich bin kurz davor, nach knapp 180000km mit zwei Octavia 3 (jeweils 150PS TDI) auf den Superb umzusteigen. Ich fahre ziemlich viel Langstrecke und habe nach einer Probefahrt im Superb anerkennen müssen, daß der Superb mindestens eine Klasse komfortabler ist, ohne sich wie ein Schiff zu fahren. Dabei hat mein aktueller Octavia auch schon das DCC. Und ob ein Auto nun knapp 4,7m oder 4,86m lang ist, macht bei der Länge dann auch nicht mehr viel aus.