Seats SUV Palette ist komplett: Die Spanier haben nun ein SUV, das länger als der Tiguan Allspace ist und in Wolfsburg gebaut wird. Wir sind den 2.0 TDI mit 150 PS, 4Drive und DSG in der Ausstattung Xcellence gefahren.
LED Technik sowohl in den Haupt- als auch Heckscheinwerfern Serie
Der Tarraco ist, wie bei Seat eigentlich bei fast jedem Modellderivat im VW Konzern, das sportliche Pendant zum Volkswagen. Ein Tiguan Allspace in Habanero Orange sieht zwar super aus, die wirklich dynamisch verlaufenden Linien gibts aber nur aus Martorell. Insgesamt ist er 4,73 Meter lang. Unser Taracco trägt die Lackierung Dark Camouflage und hat 20 Zoll Felgen an Bord. Ab Werk kommt die Xcellence mit 19 Zoll Felgen, die momentan kleinste Trimline “Style” kommt mit 17 Zöllern, die an dem riesigen SUV schnell zu klein dimensioniert wirken werden. Da Seat den Tarraco mit den zwei normalerweise höchsten Ausstattungen startet, ist sowohl vorne als auch hinten Voll-LED Lichttechnik an Bord. Dazu gehört auch der beliebte, dynamische Blinker. Im Gegensatz zum zum Kia Proceed kann das vermeintliche Leuchtband zwischen den Heckscheinwerfern weder leuchten noch reflektieren.
Kofferraumvolumen genau identisch mit dem des Tiguan Allspace
Wir fahren einen Tarraco 5 Sitzer. Das Kofferraumvolumen beträgt hier im Normalfall 760 Liter, umgeklappt schluckt der Tarraco ganze 1.290 Liter. Beim 7-Sitzer fallen die Ladevolumen wegen der beiden weiteren Sitze etwas geringer (nur 700 normal) aus. Wer das im Detail sehen möchte: Hier empfehlen wir unseren Test des Tiguan Allspace 7-Sitzers. Die Ladevolumen sind mit denen des Tarraco auf den Liter genau identisch. Ebenfalls gemein ist den Konzernbrüdern die verstellbare Rückbank. Allerdings hatten wir im Tarraco noch ein ganzes Stück mehr Beinfreiheit auf der Rückbank als im ohnehin schon riesigen Tiguan Allspace. Unsere Sitzprobe zeigen wir im ausführlichen Videotest bei motoreport.tv!
Erfrischend neues Cockpit dank aufgesetztem Infotainment-Screen
Die Cockpits von Seat sind im Prinzip seit einigen Jahren alle gleich. Schön, dass das 8-Zoll Infotainmentsystem nun “befreit” wurde und das Cockpit auch sonst etwas aufgefrischt wurde. Der Touchscreen (Serie) befindet sich nun auf dem Armaturenbrett aufgesetzt. Das lässt die Schaltzentrale viel luftiger und offener wirken. Im Gegensatz z.B. zum einfacheren Arona ist das Dashboard mit Softtouch Kunststoff verkleidet. Ein Highlight für uns: Der digitale Tacho namens Virtual Cockpit ist im Tarraco immer Serie. Auch sonst ist das Cockpit hochwertig verarbeitet und praktisch bis zur Perfektion ergonomisch einwandfrei gestaltet. Mangels dicker Dämmung wird es lediglich etwas lauter als im Tiguan.
Im Test: 2.0 TDI mit 150 PS nicht zu schwach!
Unseren 2.0 TDI mit 150 PS sowie max. 340 Nm Drehmoment gibt es in Serie nicht mit 4Drive. Der variable Allrad kostet bei dieser Leistungsstufe Aufpreis und ist nur bei den Spitzenmotorisierungen (jeweils 190 PS TSI und TDI) Serie. Genauso ist es mit dem 7-Gang DSG. Trotzdem wäre der 150 PS Diesel mit DSG unser absoluter Liebling: Wir waren wirklich erstaunt, wie spritzig sich der 1,8 Tonnen schwere Tarraco mit ihm bewegen lässt. Bei spitzen Kehren ermöglicht ein schnelles Vorankommen natürlich v.a. das 7-Gang DSG. Manuell geschaltet könnte der nicht ganz so starke Motor schon anstrengender werden. Wir sind den Tiguan Allspace mit dem (im Tarraco nicht vorhandenen) 240 PS Diesel gefahren. Das war super gut, dagegen wirkt der 150 PS Diesel aber trotzdem nicht langweilig. Er sprintet übrigens in 9,8 Sekunden auf Tempo 100.
Den Größenunterschied zum Ateca spürt man nicht wirklich
Die 190 PS würden wir uns deshalb sparen. So sportlich gefedert wie der Cupra Ateca ist der Tarraco natürlich bei weitem nicht, eher etwas härter als der Familien Van Alhambra. Zum Ateca haben wir den Unterschied in der Länge beim Fahren kaum gespürt. In der Stadt (Thema Übersichtlichkeit) helfen ohnehin technische Gadgets wie der 360 Grad View um in jede noch so kleine Lücke zu kommen. Den Verbrauch gibt Seat mit 5,6 Litern an. 7-8 sind nach unserer Erfahrung realistischer. Leider hatten wir bei unserer Vollgas-Tagestour um den Montserrat einen wenig repräsentativen Verbrauch von über 9 Litern auf dem digitalen Tacho stehen.
Lane Assist immer, ACC in Xcellence Serie
Welche Assistenzsystem wir bei allen Seats empfehlen, haben wir schon in einem eigenen Artikel erklärt und im Detail im Arona im Video gezeigt. Uns gefällt aber sehr, dass beim Tarraco in der Xcellence die adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC) erstmals schon serienmäßig an Bord ist, sie ist bis max. 210 km/h aktiv. Der Lane Assist (aktive Lenkunterstützung) ist sowohl im Xcellence als auch im Style Serie. Aufpreispflichtig sind alle Assistenzsyteme, die Radarsensoren im Heck benötigen, also der Cross-Traffic-Warner sowie der Toter-Winkel-Warner. Immer inklusive ist (erstmals beim Tarraco) nun auch eine Art Pre-Sense System, das bei drohenden Kollisionen versucht, noch schnell die Fenster und das Panoramadach zu schließen sowie die Sicherheitsgurte strafft.
Der Tarraco dürfte es auf dem SUV Markt nicht schwer haben. Er ist länger und trotzdem etwas günstiger als sein Konzern-Bruder Tiguan Allspace, startet aber preislich deutlich unter ihm. Die Kofferraumvolumen sind identisch. Das Design hat im Vergleich zur restlichen Seat Produktpalette sowohl am Ex- als auch Interieur einige neue Linien erhalten. Fahrerisch hat uns hat insbesondere der 150 PS Diesel mit DSG überzeugt, mit dem das 1.8 Tonnen schwere SUV kein bisschen langsam wirkt.
Seat Tarraco Xcellence 2.0 TDI 4Drive DSG
Leistung/Drehmoment | 110 kW (150 PS) / 340 Nm |
Getriebe: | 7-Gang DSG |
Antrieb: | Variabler Allradantrieb 4Drive |
0-100 km/h: | 9,8 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 198 km/h |
Leergewicht | 1.803 kg |
Verbrauch angegeben | 5,6 Liter / 100 Km |
Kofferraumvolumen / umgeklappt | 760 L / 1.290 L |
Testwagenpreis | 41.950 € + SA |
Einsteigspreis | ca. 29.890 € |
Unser Tarraco konfiguriert (PDF) | Download PDF |