Die richtige Reifenwahl ist im Zusammenhang mit dem Auto vor allem ein Thema, wenn es auf die Rennstrecke geht. Je nach Beschaffenheit und Temperatur der Strecke sind unterschiedliche Gummimischungen gefragt. Besonders bildhaft wird dies in der Formel 1, wo der geneigte Zuschauer anhand der eingefärbten Flanken erkennen kann, wer denn nun gerade welche Reifen aufgezogen hat.
Wichtig im Alltag
Im Alltag auf der Straße ist die richtige Reifenwahl aber mindestens ebenso wichtig. Dass der Gesetzgeber sogar vorschreibt, dass im Winter und im Sommer die jeweils passenden Reifen montiert werden müssen, hat seine guten Gründe. Schließlich ist der Asphalt nicht immer gleich hart und auch der Gummi reagiert im Winter und im Sommer anders. Der Winterreifen zeichnet sich durch eine weichere Gummimischung aus, die auf dem härteren Asphalt oder gegebenenfalls auf Schnee und Eis einen besseren Halt bietet. Im Sommer hingegen sind auf eher weicherem Untergrund härtere Reifen gefragt, die Stabilität bieten, selbst wenn der Boden ein wenig nachgeben sollte.
Reifenwechsel als Pokerspiel
Auf die Formel 1 bezogen kommt für die Fahrer jeweils erschwerend hinzu, dass sie im Verlauf eines Rennens mehrere Gummimischungen verwenden müssen. Sofern die Rennleitung nicht ein Regenrennen ausruft, reicht es also nicht, nur einen perfekt auf die Verhältnisse passenden Reifentypen zu fahren. Unterschiedliche Abnützung und der zu erwartende Zeitverlust bei einem Boxenstopp machen den Wechsel von der einen auf die andere Mischung dabei zu einer taktisch anspruchsvollen Aufgabe.
In der Saison 2021 haben sich Lewis Hamilton und Max Verstappen Rennen für Rennen packende Duelle geliefert, bei denen es auch immer wieder zu Fernduellen in der Boxengasse kam. Auch wenn es um Beliebtheit geht, laut einer Studie von Betway Sportwetten liegt Lewis Hamilton mit 27 Millionen Instagram-Followern deutlich vor Max Verstappen. Die Studie fand aber auch heraus, dass weder die Performance auf der Strecke, noch die Beliebtheit auf Social Media die Attraktivität der Fahrer beeinflusst. Beispielsweise sind Mick Schumacher und Nicholas Latifi, die während der Saison ein konstantes Schlusslicht bildeten, hoch in den Top 10 im Attraktivitätsranking vertreten.
Passende Profile für jede Jahreszeit
Während man auf der Rennstrecke idealerweise mit Slicks, also rillenlosen Reifen, unterwegs ist, gelten auf der Straße andere Regeln. Schließlich montiert man im Gegensatz zu den Rennfahrern bei schlechtem Wetter auch nicht eigens dafür konzipierte Regenreifen. Der Reifen am privaten Auto muss wesentlich vielseitiger veranlagt sein und bei unterschiedlichsten Verhältnissen funktionieren können. Um bei Regenwetter das Wasser verarbeiten zu können, verfügen sowohl Sommer- als auch Winterreifen über Profile, wie man sie im Rennsport nur von den „Full Wet“-Reifen kennt, die dort bei Wasser auf der Fahrbahn zum Einsatz gelangen. Vor allem der dritt-attraktivste Fahrer der Formel 1, Mick Schumacher, legt deutlichen Wert auf die Wahl der Reifen. „Reifen sind wie ein offenes Buch, sie zeigen dir jeden kleinen Fehler und jedes kleine Detail an den anderen Autos und auch an meinem Auto.”
Im Sommer fährt man privat vor allem Reifen mit Längsrillen, wobei einige weitere kleinere Rillen beim Abtransport des Wassers helfen. Die Winterreifen hingegen sind noch viel mehr darauf ausgelegt, dass auch kein Schnee oder Eis sich im Profil festsetzen kann. Schräg in den Reifen hineingefräste Lamellen sorgen dafür, dass sich Schnee und Eis sofort wieder lösen und dass gleichzeitig das Wasser richtig verarbeitet wird. Gerade wegen des weicheren Gummis ist ein Einsatz von Winterreifen im Sommer allerdings auch nicht ratsam und deswegen verboten.