Nachdem ich vor Kurzem den Honda Insight 14 Tage lang bewegen konnte, hatte ich am Wochenende bei den Honda Power of Dreams Testtagen in Mainz die Gelegenheit, den neuen CR-V, der ab dem 3. November bei den Händlern anrollt, einige Kilometer auszuprobieren. Ab der aktuellen vierten Generation soll der Japaner mehr Platz bieten, leiser, sparsamer und komfortabler geworden sein. Der CR-V ist übrigens einer der Hondas, die in England im Werk Swindon gebaut werden – deshalb tragen die Pressefahrzeuge (Linkslenker!) auch englische Kennzeichen.
Was ist neu beim Exterieur? Neu in der vierten Generation CR-V sind der aus 3 dicken Chromstreifen bestehende Kühlergrill und die daran oberhalb versetzt anschließenden (Xenon-)Scheinerfer mit geschwungenem LED-Tagfahrlicht. Durch die Anordnung Grill/Scheinwerfer wirkt der CR-V flach, breit und massiv. Der Eindruck wird durch weit ausgestellte Radhäuser und die coupéartige Fensterlinie noch verstärkt. Durch die ebenfalls geschwungenen LED-Heckleuchten ist der CR-V jetzt auch aus der Ferne eindeutig identifizierbar.
Das Interieur hat mich aber noch etwas mehr angesprochen. Der Insight war ja schon ordentlich verarbeitet und brachte eine gute Bedienbarkeit und einiges an technischen Gadgets mit. Aber der CR-V kann das nochmal ein ganzes Stück übertreffen: Sein Interieur ist noch schicker, weicher, größer… Perfekt für einen SUV. Neben einer insgesamt besseren Bedienbarkeit wurden auch viele kleine Komfort-Elemente eingeführt. So gibt es eine 2-Zonen Klimaautomatik und eine elektrisch öffnende und schließende Heckklappe.
Die Highlights innen waren für mich:
- Das komplett überarbeitete Navigationssystem. Darüber hatte ich mich beim Insight ja noch beschwert. Es hat jetzt ein hochauflösendes Display, rechnet schneller, die Bedienung und die Kartendarstellung sind gegenüber dem alten System nicht mehr wieder zu erkennen. Über eine weitere, relativ große farbige Digitalanzeige mittig im Sichtfeld des Fahrers werden nun Navigationsanweisungen auch noch in Form von Pfeilen/Symbolen angezeigt.
- Das neue Multifunktionslenkrad. Insbesondere rechts, also mit dem rechten Daumen sind alle Assistenzsystem leicht erreichbar und verwirrungsfrei bedienbar. Die Premiumklasse bekommt das nicht besser hin. Alles an einem Fleck.
- Die extrem bequemen Sitze, die Sitzposition und die Übersicht.
Für meine Bedürfnisse ja nicht wichtig, aber sehr wohl für alle SUV-Fahrer: Der Platz. Es gibt eine Menge Raum im neuen CR-V, besonders auf der Rückbank und wenn diese umgelegt ist im Kofferraum. Laut Honda sind 1.669 Liter Kofferraum bei umgelegter Rückbank Klassenbestwert. Mit 1.80 Metern Körpergröße war für mich mehr als genug Platz im Fond, auf dem Foto (unten) war der Sitz vor mir sogar noch relativ weit nach hinten gefahren. Reisemobil für die Familie? Ja, auf jeden Fall. Die Passagiere vorne bekommen in der riesigen Mittelarmlehne nochmals eine Menge Stauraum.
[three_columns_one] [/three_columns_one] [three_columns_one] [/three_columns_one] [three_columns_one_last] [/three_columns_one_last] [divider]Die Technik an Bord und ob diese ordentlich funktioniert ist für mich immer besonders interessant. Im neuen CR-V sind folgende aus höheren Klassen bekannten Assistenzsysteme auf Wunsch verfügbar:
- Das radargestützte Kollisionswarnsystem CMBS (Collision Mitigation Braking System), das neben der Ausgabe einer Warnung bei Nichtreagieren auch autonom bis zur Vollbremsung bremsen kann.
- Der aus dem Accord bekannte Spurhalteassistent LKAS. (Lane Keeping Assist System) der beim ungewollten Verlassen der Fahrspur nicht nur akustisch und optisch warnt, sondern automatisch einen korrigierenden Lenkeingriff durchführt. (In unserem Test ist er sogar viele Kurven am Stück selbst sauber gefahren)
- Eine Kopplung des Tempomaten an die sog. ACC, Adaptive Cruise Control die einen eingestellten Abstand zum Vordermann mittels Radar permanent einhält. Audis ACC haben wir hier im Video erklärt.
Die Systeme konnte ich alle ausprobieren und war überrascht, wie zuverlässig diese funktionieren – dazu aber mehr in einem separaten Artikel. Außer diesen eher komfortbezogenen Features findet sich neben Stabilitätskontrolle VSA auch ein Anhängerstabilisierungsprogramm TSA im neuen CR-V ein.
Erste Fahreindrücke: Was mir in Sachen Fahrgefühl als Erstes aufgefallen ist: Tatsächlich die Ruhe. Honda hat die im Innenraum wahrnehmbaren Geräusche nämlich um einiges reduziert. Unser Testwagen war ein 2.2 Liter Turbodiesel (2.2 i-DTEC) mit Automatikgetriebe und 150 PS. Der Motor bringt genug Kraft für das Gewicht des CR-V mit, die Automatik schaltet relativ fix ohne große Schaltpausen. Wenn es einem doch mal nicht schnell genug geht, hilft man einfach mit den Schaltpanels am Lenkrad (Gang hoch / runter) nach. Der CR-V ist nun mal ein SUV, keine Rennmaschine, im Alltag ist der 2.2 Liter Diesel aber optimal, insbesondere bei moderater Fahrweise (oder gar aktiviertem ECON Modus) kann man damit richtig Kraftstoff sparen. Er soll ca. 5,6 Liter auf 100 Kilometern verbrauchen.
Mit der vierten Generation des SUVs haben auch die Motoren ein grundlegendes Update in Sachen Verbrauch und Emissionen erhalten. Im angesprochenen und auch hier schon erklärten neu eingeführten ECON-Modus reagiert das Gaspedal träger, die Klimaanlage arbeitet wirtschaftlicher und außerdem zeigen dezente, farbige Balken neben dem Tacho an, wie effizient man gerade fährt.
Das Fahrwerk ist sehr komfortabel abgestimmt. Honda schreibt dem CR-V ein “typisches PKW-Fahrverhalten” zu: Einfach, handlich und sicher.
Auch der Allradantrieb präsentiert sich in einer neuen Variante, er wird nun je nach Untergrund elektronisch geregelt und spricht schneller an, wenn der Grip einmal nachlässt. Innerhalb weniger Radumdrehungen soll der CR-V die Beschaffenheit des Untergrunds erkennen und entsprechend die Antriebsart wählen können.
Der neuen CR-V ist für mich ein SUV mit viel Platz in schönem, dynamischen Gewandt. Die Front hat eine grundlegende Überarbeitung bekommen, seine ganze Form ist insgesamt runder und scheinbar kompakter geworden, er bietet innen aber richtig viel Platz und Komfort. Die Motoren sind sparsamer und leiser geworden, es haben sich eine Menge aus der Premiumklasse bekannte Assistenzsystem eingefunden. Sowohl beim Ex- als auch Interieur wurde viel Wert auf Details, wie z.B. die gut versteckten PDC-Sensoren gelegt. Sein traditionell japanisches Design kann er nicht ganz verstecken, beim Fahren merkt man aber nicht mehr viel von der relativ günstigen Preisklasse.
Preise und Verfügbarkeit: Die neue Benzinvariante mit 2.0 i-VTEC-Motor und Frontantrieb steht am 3. November ab 22.990 Euro im Handel. Die Dieselversion des Erfolgs-SUV mit 2.2 i-DTEC-Aggregat und Allradantrieb startet bei 28.975 Euro
Kraftstoffverbrauchs-Angaben des Herstellers: Honda CR-V 2.0 i-VTEC 2WD in l/100 km: innerorts 8,9; außerorts 6,2; kombiniert 7,2.
CO2-Emission in g/km: 168. Kraftstoffverbrauch Honda CR-V 2.0 i-VTEC 4WD in l/100 km: innerorts 10,0-9,3; außerorts
6,3-6,0; kombiniert 7,5-7,4. CO2-Emission in g/km: 175-173. Kraftstoffverbrauch Honda CR-V 2.2 i-DTEC in l/100 km:
innerorts 8,0-6,5; außerorts 5,7-5,1; kombiniert 6,6-5,6. CO2-Emission in g/km: 174-149. (Alle Werte gemessen nach
1999/100/EG.)
Artikel von anderen Bloggern: Auch Björn von mein-auto-blog.de und Fabian und Stefan von Autophorie haben ein paar Runden mit dem CR-V gedreht!