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PKW-Ladungssicherung: Richtig verstauen und optimal absichern

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Im LKW-Verkehr ist die Ladungssicherung ein essenzielles Kernthema. Doch im PKW wird dieser Punkt leider häufig übersehen oder ohne Anlass als weniger wichtig erachtet. Dabei wird ungesicherte und falsch gepackte Ladung im Auto ebenso zu einem nicht bremsbaren Geschoss wie im LKW.

Unfallrisiko Kofferraumbeladung

Reisekoffer, Einkaufstaschen oder Sportgeräte und Baustoffe finden gerade in Kombis viel Platz im ursprünglichen oder im erweiterten Kofferraum. Mit jedem Gepäckstück ohne explizite Sicherung erhöht sich das Unfallrisiko allein durch die Ablenkung, die beim Verrutschen der Ladung entsteht. Muss eine Notbremsung eingeleitet werden, sind die Gepäckstücke der Schwerkraft ausgeliefert und bewegen sich im rasanten Tempo und mit dem 30- bis 50-fachen ihres Gewichts nach vorne in den Fahrerraum. Äußerste Vorsicht ist beim Transport von Sportgeräten zu wahren. Auch wenn sich Skier, ein Schlitten oder ein Fahrrad nach der Verladung träge und verkeilt im Kofferraum befinden, reicht eine abrupte Bremsung für eine Veränderung des Zustandes aus. Mit einer Verzurrung lässt sich diese Problematik verhindern und das Risiko für ladungsbedingte Unfälle mit schweren Verletzungen sinkt deutlich.

Die richtige Beladung: Darauf kommt es an!

Professionelle, sichere Beladungen folgen einer ganz klaren Linie. Schwere Gepäckstücke werden unten und direkt hinter der Rückenlehne der Rückbank verstaut. Muss die Rücksitzbank umgeklappt werden, verschiebt sich der Schwerpunkt hinter die Rücklehnen der Vordersitze. Am besten wird die gesamte Ladung mit einem Netz oder einer Decke überspannt und mit Spanngurten bis zur Unbeweglichkeit verzurrt. Ein zusätzliches Sicherungsgitter oder ein Trennnetz zwischen dem Lade- und Fahrgastraum bieten zusätzlichen Schutz bei einer Vollbremsung oder einem Auffahrunfall. Auf Beladungen über die Höhe der Rückenlehne hinaus sollte verzichtet werden. Nur im Ausnahmefall und bei entsprechender Sicherung darf die Zuladung höher als die Lehne sein, sollte aber dennoch die freie Sicht nicht einschränken und dementsprechend nicht über die Heckscheibe hinaus ragen.

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Im LKW oder Sprinter: Unbedingt die vorhandenen Verzurrösen nutzen!

Ladung im PKW mit Spanngurten sichern

Spanngurte gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Preisklassen. Wie sicher sind Spanngurte und worauf sollten Autofahrer bereits beim Kauf achten? Qualitätsspanngurte Made in Germany bieten den Vorteil, dass sie auf Basis der hierzulande gültigen Normen und Vorschriften für die Ladungssicherung entwickelt und produziert wurden. Doch auch die richtige Größe ist ein essenzieller Faktor für Sicherheit in allen Situationen. Auf diversen Fachportalen lassen sich Spanngurte passgenau konfigurieren. Die Gurte verfügen über ein Prüflabel und entsprechen den Anforderungen, die hierzulande für die Ladungssicherung gelten. Während Expander auf einem Anhänger verwendet werden können, sollten sie im PKW nicht in die Auswahl gelangen. Eine wirkliche Befestigung ist auf diesem Weg nicht möglich und wenn sich ein Haken löst, kann schon der Expander zur Gefahr werden. Vor dem Einsatz werden die Gurte auf ihre Unversehrtheit geprüft. Wichtig ist, dass ein Spanngurt nicht abgerieben und in seiner Struktur beschädigt ist. Auch defekte Halterungen dürfen nicht verwendet werden.

Die Rechtsprechung zur Ladungssicherung im PKW

Bei ungesicherter Ladung muss der Autofahrer mit einem Bußgeld von mindestens 35 EUR rechnen. Ist eine Gefährdung nachweisbar, beträgt das Bußgeld 60 EUR und zieht einen Punkt in Flensburg nach sich. Bei Unfällen mit ungesicherter Ladung müssen 75 EUR entrichtet und ebenfalls ein Punkt in Kauf genommen werden. Hierbei ist es nicht von Belang, ob der Unfall durch die falsche Beladung begünstigt oder aus anderen Gründen passiert ist. Wenn es durch ungesicherte Beladung zu einem Versicherungsschaden kommt, geht der Versicherungsnehmer ein hohes Risiko für die Ablehnung der Kostenübernahme ein. Denn für durch rutschende Ladung entstandene Schäden muss die Kaskoversicherung nicht zahlen und der Autofahrer muss die Kosten der Reparatur aus eigener Tasche begleichen. Wenn es zu durch die Ladung erzeugten Schäden bei anderen Verkehrsteilnehmern kommt, steht der Autofahrer in der vollen Verantwortung und muss mit einer Geldbuße oder gar einem gerichtlich angeordneten Strafgeld rechnen.

Voll beladen sicher fahren – Ladungssicherung ist das A und O

In puncto Ladungssicherung gibt es keine Ausnahmeregelungen, egal wie kurz die Strecke und wie langsam die gefahrene Geschwindigkeit ist. Die richtige Beladung und Sicherung mit Spanngurten ist eine zwingende Notwendigkeit.

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Motoreport Redaktion

Dieser Artikel stammt entweder von mehreren unserer Autoren oder von einem unserer Sponsoren (Kooperation).

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