Der Phaeton und der Passat CC wurden eingestellt. Damit wird es Zeit für den Arteon: Volkswagen positioniert ihn oberhalb des Passat und lässt ihn der letzten Generation des Passat CC sehr ähnlich sehen. Annehmlichkeiten wie mehr als vier Zylinder oder eine Luftfederung gibt es wohl nur noch im Touareg. Als neue Spitze der VW Modellpalatte bringt der Arteon auch ein paar neue Highlights mit, die das autonome Fahren langsam aber sicher näher bringen.
ACC beachtet Tempolimits und Navigationsdaten
Das ist soweit eine Funktion, die wir schon seit einiger Zeit aus dem Audi A4 kennen: Der Fahrer legt fest, ob die adaptive Geschwindigkeitsregelung Tempolimits berücksichtigen soll. Die ACC würde dann nach einem entsprechenden Schild oder einer LED-Tafel mit dem Verkehrszeichen die Geschwindigkeit anpassen. Zumindest im A4 lässt sich für die Funktion auch eine Tempo-Toleranz hinzufügen. Unter dem “Beachten der Navigationsdaten” wäre denkbar, dass die ACC beim Annähern an einen Kreisverkehr oder z.B. beim Verlassen einer Autobahn automatisch das Tempo reduziert.
Emegency Assist II: Im Notfall automatisches Abbremsen und rechts Anhalten
Der bisherige Emergency Assist [Video] ist mittlerweile in fast allen VW Modellen optional zu haben. In Verbindung mit ACC und Lane Assist bremst er das Fahrzeug selbstständig bis zum Stillstand, wenn der Lane Assist keine Reaktion (Lenkeingriffe) vom Fahrer mehr erkennt und das Fahrzeug mit aktivierter ACC unterwegs ist. Denkbar ist das z.B. bei einem medizinischen Notfall. Nach optischen und akustischen Warnungen folgt ein kurzer Bremsruck. Wenn selbst das den Fahrer nicht wachrüttelt, bremst der Wagen autonom bis 0 km/h und aktiviert die Warnblinkanlage. Dumm nur, dass das bisher auf der aktell befahrenen Spur passiert ist.
Wenn es der Verkehr erlaubt, soll der Emergency Assist II den Arteon nun während dieses Bremsvorgangs auch auf die rechte Spur führen. Das ist im Notfall ein großes Sicherheitsplus für alle auf der Straße, gleichzeitig aber auch etwas verwunderlich:
Der neue Lane Assist soll nun nämlich auch auf andere Fahrzeuge wie ausscherende Lkws reagieren. Scheinbar ist die Sensorik da, um den Arteon auch einfache Überholmanöver auf der Autobahn durchführen zu lassen – wie es etwa die E-Klasse kann. Das Feature wäre heiß für eine neue Technologiespitze in der VW Modellpalette gewesen.
Ein neues Kurvenfahrlicht sorgt zusammen mit den serienmäßigen LED-Scheinwerfern dafür, dass Kurven ausgeleuchtet werden, bevor der Fahrer sie tatsächlich ansteuert. Möglich wird das dank der Navigationsdaten und Informationen vom Kamerasystem. Das dürfte das ohnehin gut abgestimmte Active Lighting System noch reaktionsschneller machen.
Zu den News aus dem Bereich der Assistenzsysteme zählt auch ein überarbeiteter Side Assist, der Toter-Winkel-Warner, der nun schon ab 10 km/h (statt bisher 30) aktiv ist. Die Verkehrszeichenerkennung gibt es im Konzern schon seit einigen Jahren. Im Arteon kann sie nun endlich auch warnen, wenn die zugelassene Geschwindigkeit überschritten wird.
Fotos: Volkswagen, Motoreport