In der dritten Generation wechselt der Duster auf eine neue Plattform der Renault Nissan Allianz. Nach wie vor teilt er sich diese mit “größeren” Renault- und weiteren Dacia Modellen. Mit der CMF-B Plattform halten auch neue Antriebe und Assistenzsysteme Einzug in den Duster, der seit 2010 2.2 Millionen Mal produziert wurde (in Deutschland 240.000 Mal zugelassen). Wir haben die wichtigsten Fakten auf einen Blick zusammengefasst!
Robuster: Protektoren aus durchgefärbtem Kunststoff
Wir haben kürzlich erst das Facelift der zweiten Duster Generation vorgestellt, das uns optisch bisher mit Abstand am besten gefallen hat. Die dritte Generation führt die Formensprachen noch weiter und wird etwas sportlicher und kantiger. Besonders in der Seitenansicht wirkt der Duster nun sportlicher und flacher. Die Radhausverkleidungen und Dekorelemente sind einem dunklen, weiß gesprenkelten Kunststoff gehalten. Dieser soll besonders robust sein und dürfte Alltagsschmutz – oder auch kleinere Kratzer – weniger leicht auffallen lassen. Der Kunstoff, aus dem die neuen Protektoren bestehen, ist durchgefärbt. Damit könnte man leichte Kratzer kaum noch sehen, da sie die Farbe des Materials nicht verändern.
Neue, durchgefärbte Protektoren (hier in der “Extreme”) sollen leichte Kratzer nahezu nicht auffallen lassen.
Cockpit: Clevere Details, echte Knöpfe und neues Infotainment
Im Cockpit findet sich ein neues 10,1 Zoll Infotainmentsystem mit guter Ablesbarkeit auch von der Seite. Ein kleines Highlight ist auch die optionale Smartphonehalterung zwischen Infotainment und Tacho, die wir schon aus dem Jogger kennen. Der 7-Zoll digitale Tacho wird ab der “Expression” serienmäßig verbaut sein. Wichtige Funktionen wie z.B. die Klimasteuerung sind nach wie vor mit physischen Tasten bedienbar. Das Lenkrad ist nun oben und unten leicht abgeflacht, die Multifunktionstasten sind nahezu gleich geblieben. Der Automatikwahlhebel ähnelt nun sehr dem des VW Golf.
Cockpit des Duster Extreme. Der digitale Tacho ist in der Basis nicht an Bord. Auch das neue 10,1 Zoll Infotainment gibt es erst oberhalb der “Essential”
Mehr Platz dank neuer Plattform
Auf der neuen CMF-B Plattform ist der Duster minimal länger, er soll innen aber noch mehr Platz bieten, insbesondere bei der Beinfreiheit. Der Kofferraum fasst 472 Liter bei der Frontantriebs-Variante. Dabei ist auch die Kofferraumöffnung größer geworden. Die Passagiere in der ersten Reihe sollen vor allem von mehr Platz in der Breite, die hinteren vor allem von mehr Beinfreiheit profitieren.
Motoren im neuen Duster: Klassisch bis Hybird
Die neue Plattform ermöglicht auch einen Vollhybrid (= wird nicht von außen geladen) sowie einem Mildhybridantrieb (48V Netz wird nur zum “Boosten” benutzt, kleine Batterie mit um 1 kWh Kapazität.) Bei 4×4 Modellen sind nun verschiedene Fahrmodi (Schnee, Matsch, Offroad…) verfügbar. Auch eine Bergabfahrhilfe ist dann an Bord. Für Offroad-Fahrer: Die Bodenfreiheit beträgt in der Allradvariante 217 Millimeter. Mit Böschungswinkeln von bis zu 31° vorne und 36° hinten in den 4×4-Versionen wird der neue Duster noch geländetauglicher.
Im Hybrid 140 arbeiten ein Benziner (1.6 Liter mit 94 PS) mit zwei Elektromotoren (einem 36 kW/49 PS starkes E-Aggregat und einem Hochspannungs-Startergenerator) zusammen. Bei diesem Vollhybrid mit einer Batterie mit 1,2 kWh Kapazität ist es das Ziel, per Rekuperation möglichst viel Energie zurückzugewinnen und möglichst oft rein elektrisch zu fahren. Dieser Hybird ist nicht mit einem Plug-in Hybrid zu verwechseln, der Hybrid 140 wird nicht von extern geladen. Er ist aktuell der einzige Duster mit Automatikgetriebe.
Beim TCe 130 kommt ein Dreizylinder Benziner zum Einsatz, der mit einem 48 Volt Bordnetz (Mildhybrid) zusammenarbeitet. Der Duster Eco-G 100 kann sowohl mit Benzine als auch Autogas betrieben werden.
| Hybrid 140 | TCe 130 | Eco-G 100 | |
| Typ | R4 | R3 Turbo | R3 |
| Kraftstoff | Benzin | Benzin | Benzin/Autogas |
| Leistung (PS) | 140 | 130 | 100 (Gas)/ 91 (Benz.) |
| Drehmoment max. (Nm) | 205 | 230 | 170 (Gas) / 160 (Benz.) |
| Getriebe | Automatik | 6 Gang | 6 Gang |
| Antrieb | Frontantrieb | Front/Allrad | Frontantrieb |
| Hubraum | 1,598 cm³ | 1,199 cm³ | 999 cm³ |
| Elektrifizierung | Vollhybrid | 48V Mild Hybrid | - |
Assistenzsysteme – jetzt (zwangsweise) an Bord
Der Duster verzichtete aus unserer Sicht schon zu lange auf aktive Sicherheitssysteme. Selbst im 2023er Facelift war weder eine eCall- noch Notbremsfunktion, geschweige denn ein Lenkassistent an Bord. Das fanden wir gar nicht mehr so zeitgemäß. In der neuen Generation muss sich nun auch Dacia den gesetzlichen Regularien beugen. Aber keine Angst: für die ganz manuellen Fahrer kann natürlich (fast) alles auch abgeschaltet werden. Serie ist z.B. eine Lichtautomatik (ein/aus), eine Fernlichtautomatik gibt es nur in höheren Ausstattungsvarianten. Auch ab der “Expression” ist z.B. der Tempopilot (Tempomat) Serie. Gesetzlich verpflichtend gibt es jetzt einen City-Notbremsassistenten, eine Verkehrszeichenerkennung und ein Geschwindigkeitswarner. Auch eine Müdigkeitserkennung und eine Spurhalteassistenten wird Dacia nun anbieten. Alle Assistenzsysteme sollen über eine eigene Taste links am Amaturenbrett schnell angepasst werden können.
Die “Journey” ist nach wie vor die höchste Ausstattungsvariante. Das Heck hat uns vorher besser gefallen.
Neue Features wie Frontscheibenheizung verfügbar
Zumindest in den höheren Ausstattungsvarianten wird es auch ganz neue Funktionen wie eine Frontscheiben- oder Lenkradheizung geben. Ab der “Journey” gibt es auch eine elektrische Handbremse. Verschiedene “YouClip” Zubehörteile werden sich im neuen Duster an verschiedenen (sinnvollen) Stellen im Duster arretieren lassen. Je nach Ausstattung gibt es 4 oder 6 vorgesehene Aufnahmepunkte. Als Elemente können dann Becherhalter, Taschenhake oder z.B. eine LED Leuchte befestigt werden, wie wir in unserem Video zum neuen Duster zeigen.
Ausstattungen & Preise auf einen Blick
- Essential: Media Control, feste Dachträger, sechs Airbags, Einparkhilfe hinten und mehr.
- Expression: 17-Zoll-Leichtmetallräder, digitales 7-Zoll-Kombiinstrument, zentraler 10,1-Zoll-Touchscreen mit Infotainmentsystem Media Display, Smartphone-Integration über Apple CarPlay™ und Android Auto™, Rückfahrkamera und mehr.
- Extreme: modulare Dachträger, abwaschbare TEP MicroCloud-Polsterung, Gummifuß- und Kofferraummatten, Klimaautomatik, YouClip 3-in-1-System, kupferbraune Dekorelemente innen und außen sowie vieles mehr.
- Journey: 18-Zoll-Leichtmetallräder, Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik, schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, elektrische Parkbremse, Smartphone-Induktionsladegerät, Infotainment-System Media Nav Live mit vernetzter Navigation, Arkamys 3D Sound System mit sechs Lautsprechern und mehr.
Farben & Abmessungen
Mit verschiedenen “YouClip” Arretierungen kann der Duster um sinnvolle Funktionen erweitert werden…
Im Zubehör gibt es auch (wieder) das passende Bett. Hier: 1,90 x 1,30 Meter.
Der Preis des neuen Duster ist uns noch nicht bekannt. Dacia verspricht, dass er den “erschwinglichsten Preise in seinem Segment mit einem größeren Raumangebot als je zuvor zum besten Angebot auf dem Markt” kombinieren will. Der Duster der dritten Generation wird voraussichtlich im Juni 2024 in den Handel kommen. Bestellbeginn wird vermutlich Februar 2024 sein.
Sehr geehrter Herr Luft!
Vielen Dank für Ihren interessanten Artikel zum neuen Dacia Duster. In lediglich einer weiteren Quelle im Internet wird wie in Ihrem Beitrag erwähnt, dass auch Terracotta-Braun als Lackierung verfügbar sein soll, welche bislang leider nur dem Jogger vorbehalten war. Vor allem dieser Umstand und die Frontscheibenheizung würden diesen Wagen für mich sehr interessant machen. Wie gesichert ist denn diese Information bezüglich Lackierung?
Über eine Rückmeldung Ihrerseits würde ich mich sehr freuen!
Mit besten Grüßen aus Graz in Österreich,
Volker Wolkinger