Volkswagen Nutzfahrzeuge hat den neuen Crafter in der statischen Weltpremiere vorgestellt. Neben mehr Komfort und vielen praktischen Gadgets für den Arbeitsalltag bringt er zudem fast alle Fahrerassistenzsysteme mit, die auch in den Pkw-Modellen von VW verfügbar sind. Produziert wird der neue Crafter im eigens erbauten Werk in Września im Westen Polens.
Langstrecken-Arbeitsplatz optimiert
Einen Transporter kann man genau so gut wie einen Pkw in einer neuen Generation besser machen! Dabei ändert sich das Design dann minimal, beim Crafter an den ausdrucksstärksten Stellen wie den Scheinwerfern. Eine scharfe LED-Kontur ähnlich wie beim T6 sorgt für frische Optik. Wichtig war VWN der Kontakt mit den Kunden, die den Crafter täglich nutzen: Logistikern, Bauarbeitern oder auch Paketzustellern. Anhand vieler Umfragen und Testfahrten hat man versucht, den Crafter der neuen Generation anhand von Kundenwünschen noch besser zu machen. Dabei finden sich viele Neuerungen im Detail: Noch mehr praktische Lösungen, mehr Ergonomie und noch mehr Stauraum sollen den Arbeitsplatz des Fahrers deutlich komfortabler machen. Während der Crafter bislang eher immer nur das raue Arbeitstier war, kann man nun sogar Schwingsitze mit AGR-Siegel („Aktion gesunder Rücken“) und Massagefunktion optional dazukonfigurieren. Hinzugekommen sind etwa auch Verstaumöglichkeiten für Tablets, Smartphones oder für Paketscanner. Dank einer optimierten Führung schließt die Schiebetür außerdem noch drei Sekunden schneller als zuvor – was in der Flotte aufs Jahr gesehen eine beträchtliche Zeitersparnis ausmacht.
Platz für Gitterboxen, Thermobehälter oder max. 6 Europaletten
Verfügbar ist der Crafter grundsätzlich in drei verschiedenen Längen und drei verschiedenen Höhen, diese noch in den verschiedenen Derivaten wie Kombi, Kastenwagen, Pritschenwagen oder mit Kippvorrichtung. Bei der Weltpremiere war zudem der Umbau als Einsatzleitung der Feuerwehr mit voll integrierter Einsatzzentrale von Bösenberg zu sehen. Maximal ergibt sich beim Crafter ein ansehnliches Ladevolumen von 18,4 m³ und eine maximale Laderaumhöhe von 2.196 mm. Im Laderaum gibt es zudem genug Breite zwischen den Radkästen und etliche Sicherungs- und Verzurrmöglichkeiten. Bereits vorgesehen
2.0 TDI mit 102, 140 und 177 PS – ab 2017 auch mit Allradantrieb
Das Fahrwerk wurde komplett neu entwickelt – dazu gehört erstmals beim Crafter auch eine elektromechanische Servolenkung, die Funktionen wie einen aktiven Lenkassistenten erst ermöglicht. Zunächst wird es den Crafter mit Frontantrieb und dem 2.0 TDI in drei Leistungsstufen geben: Mit 75 kW (102 PS), 103 kW (140 PS) oder als BiTurbo-TDI mit 130 kW (177 PS). Der Motor mit der internen Bezeichnung “EA 288 Nutz” wurde speziell für den Einsatz im Crafter weiterentwickelt. Varianten mit dem Allradantrieb 4MOTION und Heckantrieb sollen am Mitte 2017 folgen. Laut VW wird neben dem DSG auch ein Automatikgetriebe von ZF verfügbar sein, vermutlich das bereits z.B. aus dem Touareg bekannte 8-Gang-Wandlergetriebe.
Wesentlich mehr Sicherheit im permanenten Langstreckenbetrieb
Es kommt leider auch im Jahr 2016 viel zu oft vor, dass übermüdete Kurierfahrer teils (schwer) verunfallen. Auch Handwerker fahren heutzutage immer weitere Strecken zu ihren Aufträgen. Bisher war im Crafter nur sehr wenig Sicherheitstechnik an Bord – ab sofort sind viele Assistenzsysteme optional bestellbar. Fast die komplette Technik, die im letzten Jahr in Modelle wie den neuen Sharan, Touran oder eben dem kleinen Bruder T6 Einzug gehalten hat, ist nun auch im Crafter verfügbar. Highlights sind hierbei der aktive Lenkassistent Lane Assist und der radargestützte Tempomat namens Adaptive Cruise Control. Mit diesen beiden Features, die es auch innerhalb der VAG schon seit 2013 gibt, fährt der Crafter ein Stück weit teilautonom, gibt den Lenkeinschlag vor und hält zuverlässig den Abstand zum Vordermann. Auch der (bald für Fahrzeuge dieser Klasse vorgeschriebene) Notbremsassistent und ein Toter-Winkel-Warner machen einerseits die Langstrecken, andererseits die Touren durch die Stadt deutlich sicherer. Insbesondere Fahranfänger auf dem Crafter dürften sich über maximal 16 Ultraschallsensoren der Park Distance Control freuen, die auch oft angerempelten Seitenflanken abdecken. Ein aktiver Parklenkassistent ermöglicht ein halbautomatisches Einparken sowohl in Längs- als auch Quer-Parklücken. Sogar einen Warner vor herannahendem Querverkehr (z.B. beim Rückwärts Ausparken) gibt es nun im Transport-Allrounder.
Der Vorverkauf für den neuen Crafter startet ab November 2016, er ist ab 28.300 Euro exkl. MwSt. zu haben.
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Text & Fotos: Matthias Luft, VWN