Wir testen MIOs gut ausgestattete Dashcam MiVue 846. Dank HDR und 60 FPS soll sie einerseits für gute Aufnahmen bei Nacht sorgen (HDR). 60 Bilder pro Sekunde sollen im Videobild für gute Lesbarkeit von Kennzeichen sorgen. Wir haben die MiVue 846 ausführlich getestet!
Anbringung an der Frontscheibe & flexible Linse
Die MiVue 846 kann ausschließlich per Klebestreifen an der Frontscheibe angebracht werden. Diese Art der Befestigung eignet sich für verschiedene Modelle vom Sportwagen bis zum LKW, da die Linse in einem großen Bereich nach oben und unten geschwenkt werden kann, um immer den optimalen Bildausschnitt einfangen zu können. Die Stromversorgung wird entweder direkt an der Dashcam oder, noch besser, an der Klebe-Halterung angeschlossen, die dann die Cam mit Strom versorgt. Im Gegensatz zu “einfacheren” Dashcams von MIO kommt die MiVue 846 erfreulicher Weise mit einer kleinen Batterie. Die Parküberwachung benötigt dann nicht mal Strom vom Zigarettenanzünder. Wird während des Parkens eine Vibration erkannt, wird aufgezeichnet. Der kleine Akku soll für 48 Stunden ausreichen.
Aufzeichnungsoptionen & Notfallmodus
Die MiVue 846 aktiviert sich, wenn Sie über den 12-Volt-Anschluss Spannung erkennt. In wenigen Sekunden ist sie gebootet. Sie beginnt dann mit einer permanenten Aufzeichnung auf eine Micro SD Karte. Ob und wie genau das in Deutschland erlaubt ist, erklären wir weiter unten im Artikel. Im Rahmen des “Notfallmodus” nimmt die Dashcam einzelne Sequenzen auf, wenn der G-Sensor plötzlich wirkende Kräfte erkannt hat. Das können z.B. starke Beschleunigungen oder heftige Kurven/Stöße sein. Diese werden als separate Datei in einem eigenen Ordner gespeichert. Zusätzlich tragen die Aufzeichnungen auf Wunsch einen Zeitstempel sowie die GPS-Daten.
Aufnahmequalität bei Nacht mit HDR
Eine Aufnahme in HDR ist ausschließlich mit 30 FPS möglich. Helle und dunkle Elemente und vor allem die Kontraste gelingen der MiVue 846 sehr gut. So sind z.B. Aufschriften auf Fahrzeugen Details am Fahrbahnrand gut zu erkennen. Auch die Umgebung, z.B. inklusive Leuchtreklame erkennt man perfekt. Kennzeichen sind mit 30 FPS nur fragmentweise erkennbar. Bei Tag dagegen genügen sogar 30 FPS, um einen Großteil eines Kennzeichens zu erkennen:
Kennzeichen: Lesbar dank 60 FPS?
Wir waren mit 80 km/h im Landstraßenverkehr unterwegs und waren überrascht, wie gut Nummernschilder lesbar sind. Im Beispiel unten erkennt man die Zahlen und Buchstaben zwar nicht perfekt, dank Aufzeichnung mit 60 FPS
Assistenzsysteme funktionieren überraschend gut
In der gehobenen 8er-Serie sind auch eine Reihe kleiner “Assistenzsysteme” inklusive, die für uns natürlich besonders spannend sind. Man sollte ihnen nicht blind vertrauen, sondern die Kamera zumindest vorher kurz kalibrieren. Dazu richtet man die Linse mit einer einfachen Software an Linien aus. In unserem Test haben vor allem der Abstandswarner sowie die Spurwarnung ausgesprochen gut funktioniert. Gerade für Fahrzeuge ohne z.B. einen Abstandswarner machen die rudimentären Assistenzsysteme der MIO wirklich Sinn. Zudem gibt es auch eine “Anfahr-Erinnerung”, wenn sich das Fahrzeug vor dem eigenen z.B. nach einem Ampel-Stopp wieder in Bewegung setzt. Andere Features wie der Mündigkeitswarner oder die Licht-Vergessen-Warnung sind dagegen eher Spielereien.
VIDEO IN KÜRZE!
Mio Dashcam C570 zur legalen Aufzeichnung mit Privacy Mode
Permanente Videoaufnahmen sind im deutschen Straßenverkehr nicht erlaubt, wenn es keinen Anlass dazu gibt. Der Bundesgerichtshof entschied im Jahr 2018, dass Aufnahmen von permanent mitlaufenden Dashcams unter Umständen zwar als Beweis verwendet werden dürfen, allerdings ist das nicht in jedem Fall garantiert. Zudem verstößt eine permanente Aufzeichnung gegen Datenschutzrecht. Eine anlasslose Aufzeichnung (also das permanente Mitfilmen) ist in Deutschland somit nicht erlaubt. Anders sieht es aus, wenn anlassbezogen, also mit Grund, aufgezeichnet wird: Das ist laut aktueller Rechtsprechung erlaubt. Die von uns bereits vor einem Jahr getestete MiVue C570 ist deutlich günstiger als die MioVue 846. Sie bringt zwar kein HDR und keine 60 FPS mit, allerdings einen extra für Deutschland geschaffenen “Privacy Mode”: Ist der dieser Modus aktiviert, zeichnet die Kamera (im Hintergrund) zwar trotzdem eine Dauerschleife auf, allerdings wird diese nur dann gespeichert, wenn tatsächlich ein Unfall passiert. Noch besser: Ausgelöst wird nicht nur bei einem echten Crash, sondern auch, wenn es mal knapp wird. Die G-Sensoren in der Dashcam können in ihrer Empfindlichkeit eingestellt werden. So wurde in unserem Test-Video zur C570 bei hoher Empfindlichkeit auch dann aufgezeichnet, wenn wir testweise plötzlich ausgewichen sind oder wir eine Notbremsung machen mussten. Wie lange diese gespeicherte Sequenz sein soll, kann man in den Einstellungen festlegen.
Anzeige: MIO hat uns für des Tests dieses Produkts mit einem Produktionskostenzuschuss unterstützt.