Fahrberichte Mazda

Mazda CX-60 D254 im Test & Vergleich mit dem D200

In Zeiten fortschreitender Elektrifizierung legt Mazda bei den Verbrennungsmotoren nach und präsentiert einen neuen, 254 PS starken Reihensechszylinder-Dieselmotor. Wir hatten die Gelegenheit, den Antrieb bereits im Alltag zu testen und klären in der Wintersonne Spaniens, wie sich der größte verfügbare Mazda-Diesel vom kleineren D200-Motor unterscheidet. Wie fährt sich der große Diesel, was verbraucht der neue Sechszylinder und lohnt sich der Aufpreis?

Beginnen wir mit ein paar technischen Fakten. Wir testen den neuen Dieselmotor von Mazda im CX-60. Hier leistet der D254 genannte Antrieb ordentliche 254 PS und ein Drehmoment von satten 550 Nm. Das sind gut 100 Nm mehr, als sie der kleinere Bruder, der D200-Motor mit seinen 200 PS auf die Rolle drückt. Der Leistungsunterschied macht sich im Alltagsbetrieb bemerkbar, fällt aber nicht gravierend aus. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Beschleunigungswerte: Den Sprint auf 100 km/h absolviert der große Antrieb in rund 7,4 Sekunden und ist damit ziemlich genau eine Sekunde schneller, als der D200. Tatsächlich wird das Leistungs-Plus nahezu ausschl. per Software bewerkstelligt.

In Sachen Höchstgeschwindigkeit erreichen beide Modelle mit 219 km/h und 212 km/h fast den gleich Topspeed. Auf unserer Testfahrt präsentiert sich der CX-60 mit 254 PS nahezu optimal motorisiert und punktet mit kraftvollem Antritt und ordentlichen Leistungsreserven in den allermeisten Fahrsituationen. Dabei klingt der Diesel schön kernig und kraftvoll, überzeugt aber gleichzeitig mit einer angenehmen Klangkulisse und wird auch auf der Autobahn nicht unangenehm laut. 

Die 254 PS Variante kommt mit serienmäßigem Allradantrieb

Während beide Versionen mit einer Achtgang-Automatikschaltung vom Band rollen, kommt beim D254 ein variabler Allradantrieb zum Einsatz. Der kleine Bruder wird hingegen nur mit Hinterradantrieb angeboten. Beim Blick auf das Fahrzeuggewicht fallen die Unterschiede dann wieder deutlich geringer aus. Mit rund 1.900 Kilogramm ist der Mazda CX-60 mit dem großen Dieselmotor nämlich nur 50 Kilogramm schwerer, als die 200 PS Version. Grund für den Gewichtsunterschied ist aber weniger der Motor selbst. Hierfür sind vielmehr die umfangreichere Grundausstattung der Exclusive-Line und der verbaute Allradantrieb verantwortlich. 

Beim D200 und beim D254 handelt es sich um zwei völlig neu entwickelte Antriebe, mit denen Mazda durchaus Mut beweist. In einer Zeit, in der andere Autobauer ausschließlich an neuen Elektro- und Wasserstoffantrieben tüfteln, erkennt Mazda das Potenzial im Diesel-Verbrenner und versucht selbigen durch eine perfektionierte Einspritztechnik und optimierte Verbrennung so effizient wie irgend möglich zu machen. Und das ist nach unserem Empfinden richtig gut gelungen!

Besser als der Hybrid ohne ganz auf Elektrifizierung zu verzichten

Während uns der Plug-in-Hybrid des CX-60 beispielsweise in Sachen Verbrauch und Fahrbarkeit nicht von sich überzeugen konnte, bringt uns der neue 3,3 Liter große Reihen-Sechszylinder regelrecht ins Schwärmen. Dank dem großen Hubraum steht bereits bei niedrigen Drehzahlen viel Leistung zur Verfügung. Daraus ergibt sich eine Laufruhe, wie wir sie bei einem Dieselantrieb selten erlebt haben. Kurzum: Der Mazda CX-60 mit dem D254 Motor lässt sich sehr angenehm fahren und gefällt uns richtig, richtig gut.

Ganz ohne Elektrifizierung kommt aber auch das neue Motorkonzept nicht aus. Streng genommen handelt es sich bei dem neuen Antrieb nämlich um ein Mild-Hybrid-System, bei dem ein kleiner 18 PS Motor den Beschleunigungsvorgang elektrisch unterstützt. Selbiger versorgt sich durch Rekuperation selbst mit Strom und wird durch die beim Bremsen entstehende Energie geladen. Für uns die perfekte Kombination aus beiden Technikwelten. Das macht auch ein spritziges Anfahren möglich

Sehr gute Verbrauchswerte bei gehobener Laufruhe

Richtig begeistert hat uns der neue Diesel dann aber beim Blick auf die Verbrauchswerte. Während Mazda hier rund 5,4 Liter als Durchschnittsverbrauch angibt, erreichen wir es im Praxistest trotz dynamischer Fahrweise CX-60 einen Verbrauch von 6,5 Litern auf 100 Kilometern. Das geht, gerade in Anbetracht unseres Teststreckenprofils und der Fahrweise mehr als in Ordnung und ist eine echte Verbesserung. Ohne Klimaanlage und mit weniger sportlicher Fahrweise erscheinen die angegebenen 5,4 Liter also als durchaus realistisch. Dank großem 54-Liter-Tank können so ganze 700 bis 800 Kilometer am Stück gefahren werden, bis die nächste Zapfsäule angesteuert werden muss. Toll, so haben wir uns das gewünscht. 

Fazit: Applaus Mazda – genau so muss ein Dieselmotor 2023 überzeugen

Der Mazda CX-60 mit dem großen 254 PS Dieselmotor kostet mit einem Einstiegspreis von rund 51.000 Euro etwa 5.000 Euro mehr, als die kleinere 200 PS Diesel-Variante. Dafür bekommt man neben 54 Mehr-PS dank Exclusive-Line aber auch in den Genuss von serienmäßigen 20 Zoll Alufelgen, Sitz- und Lenkradheizung und darf sich über eine praktische Park-Distance-Control freuen. Zusätzlich punktet der größte Mazda-Diesel mit einer erhöhten Anhängelast von 2.500 Kilogramm und bietet dank Allrad gerade im Winter deutlich mehr Traktion. Uns hat der neue Motor im CX-60 im Test voll von sich überzeugt und wir würden die Version allen anderen Diesel- oder Hybridantrieben der Marke vorziehen.

Technische Daten & Vergleich Mazda CX-60 D254 vs. D200

D254D200
Hubraum3.283 cm³3.283 cm³
Leistung/Drehmoment187 kW (254 PS) / 550 Nm147 kW (200 PS) / 450 Nm
Getriebe8-Gang Automatik8-Gang Automatik
AntriebAllrad VariabelHinterradantrieb
Ladedruck max.1.6 Bar1.5 Bar
0-100 km/h7,4 Sekunden8,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit219 km/h212 km/h
Leergewicht1.949 kg1.890 kg
Kofferraumvolumen / Max.570 / 1.726 L570 / 1.726 L
Verbrauch angegeben5,3 Liter / 100 Km5,0 Liter / 100 Km
Tankinhalt58 L58 L
Grundpreis51,350 €46,150 €
Start ab AusstattungExclusive-LinePrime-Line

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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