Fahrberichte Mazda

Madza CX-5 im Test: Auch nach fünf Jahren noch frisch

Mazda, das ist ein Unternehmen, das einiges anders macht: Downsizing? Eher nicht, lieber noch neue Sechszylinder-Motoren für den CX-60 und CX-80 entwickeln. Elektromobilität: Ja schon, aber ein vollelektrisches Modell, der MX-30, muss erstmal reichen. Aufgeladene Benziner: Lieber nur Sauger, oder gleich mit Kompressionszündung. Ganz so außergewöhnlich tritt unser CX-5 mit Dieselmotor nicht an. Immerhin: Wo andere Hersteller sich auf glatt zwei Liter Hubraum beschränken, spendiert Mazda noch 2,2 Liter.

Mazda CX-5: Einer der Bestseller in Deutschland

Der Mazda CX-5 ist nach dem CX-30 das meistverkaufte Modell in Deutschland (2021), fast jeder fünfte in Deutschland zugelassene Mazda ist ein CX-5. Nachdem das Fahrzeug schon seit 2017 auf dem Markt ist, hat Mazda den CX-5 für das Modelljahr 2022 aufgefrischt. Das Alter sieht man dem CX-5 allerdings nicht an, das Design wirkt sehr gefällig und zeitlos. Dennoch spendiert Mazda eine neue Grafik für das Tagfahrlicht sowie die Rückleuchten und auf Wunsch ein verbessertes Matrix-LED-Licht, das wir auch im Video getestet haben. Madza optimiert seine Modelle dabei regelmäßig, zuletzt auch 2021 (Test).
Die von uns gefahrene Ausstattungslinie „Sportsline Plus“ spart sich die schwarzen Akzente im Exterieur, wie beispielsweise bei der Linie „Homura“ verbaut wären. Trotzdem wirkt das von Madza „Kojo“ getaufte Design schnittig.

Zum Modelljahr 2022 spendiert Madza eine neue Signatur für das Tagfahrlich, verbessertes Matrix-LED-Licht und eine leicht überarbeitete Front, die in unserem eine verchomte Grilleinfassung trägt.

Tolle Verarbeitung, konservative, gute Bedienung

Im Innenraum ist der CX-5 in der von uns gefahrenen „Sportsline Plus“-Ausstattung sehr gut verarbeitet. Mazda nutzt – anders als viele Mitbewerber – noch immer viele unterschäumte Kunststoffe, die haltarmen Sitze sind in unserem Testwagen mit Nappa-Leder bezogen, die Zierleisten aus Echtholz. Auch bei der Ausstattung spart Mazda nicht und spendiert unter anderem Sitzheizung vorne und hinten, Sitzlüftung vorne und ein Bose-Soundsystem.

Das Cockpit gestaltet Mazda eher konservativ, wobei konservativ hier durchaus positiv verstanden werden sollte. Die Klimaanlage wird wunderbar einfach über echte Tasten und Drehknöpfe bedient, gleiches gilt für das Lenkrad. Ein besonders Lob verdient sich die Steuerung des Zentralbildschirms, der genau wie bei BMW mit über einen griffgünstig positionierten Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole bedient wird. Das funktioniert ausgesprochen gut und ist eine angenehme Abwechslung zu den zahlreichen Modellen mit Touch-Steuerung. Damit dürfte der CX-5 auch eher ältere Kundschaft ansprechen.

Madza CX-5 Innenraum

Die Bedienung von Klimaanlage und Zentralbildschirm geht dank Tasten und Dreh-/Drücksteller einfach von der Hand und dürfte auch älterer Kundschaft gefallen.

Design sportlicher als Fahrverhalten

Auch wenn der CX-5  in der SUV-Kategorie (Sports Utility Vehicle) antritt, so wird das Thema „Sport“ hier eher klein geschrieben. Mazda spricht aber streng genommen sowieso von einem „Crossover“, statt von einem SUV. Kurze Unebenheiten gibt das Fahrwerk zwar spürbar an die Insassen weiter, insgesamt ist der Mazda aber komfortabel angestimmt und neigt in Kurven zum Wanken. Diese Abstimmung sorgt allerdings für eine gute Langstreckentauglichkeit, zu der auch das geringe Innenraumgeräusch beiträgt – hier hat Mazda bei der Überarbeitung nochmals optimiert. Auch die Lenkung arbeitet eher indirekt und ohne besonders ausgeprägte Rückmeldung.

Während das Thema ‚Sport‘ bei der Entwicklung also scheinbar eine untergeordnete Rolle gespielt hat, kann der CX-5 beim Kapitel ‚Utility‘ also ‚Nutzen‘ mehr Pluspunkte sammeln. Denn mit der Überarbeitung wächst der Kofferraum hinter der elektrisch öffnenden Heckklappe leicht auf 510 Liter. Werden die Rückenlehnen in Reihe zwei umgelegt wächst der Laderaum gar auf über 1600 Liter. Lediglich die SUV-typische recht hohe Ladekante erschwert dann noch das Beladen.

Madza CX-5 Seitenansicht

Bestellt man die Ausstattungslinie “Sportline Plus” werden Radläufe und Schweller in Wagenfarbe (hier: ‘Machine Grey’, 850€) lackiert. Die montierten 19″-Felgen gehören zur umfangreichen Serienausstattung.

Assistenzsysteme mit Luft nach oben

Etwas Abstand zur Konkurrenz zeigt sich beim Thema Assistenzsysteme. Speziell die Spurhaltefunktion unterstützt nur bedingt und hält den CX-5 nicht aktiv in der Spurmitte. Stattdessen greift sie vor allem ein wenn sich das Fahrzeug der Fahrbahnbegrenzung nähert. Auch die Verkehrszeichenerkennung arbeitet weniger zuverlässig als die der Konkurrenz und kann beispielsweise temporäre Tempolimits nicht als solche erkennen. Immerhin gibt es im Modelljahr 2022 einen neuen Stauassistenten, der bis Tempo 60 stärker beim Lenken unterstützen soll. Leider konnten wir diesen mangels Stau nicht testen. Wir haben Mazdas Assistenzsysteme schon im Detail im Video mit dem CX-30 gezeigt.

Madza CX-5: Sparsamer Diesel, Allrad optional

Unser Testwagen ist mit dem 2,2 Liter großen Dieselmotor (184 PS), 6-Gang-Automatik und variablem Allradantrieb ausgestattet. Während der Motor bei niedrigen Drehzahlen trotz Stufenaufladung noch etwas schwach auf der Brust wirkt, funktioniert die Motor-Getriebe-Kombination, einmal in Fahrt, gut. Besonders zügig beschleunigt der CX-5 damit zwar nicht, was auch die Sprintzeit auf 100 km/h in knapp zehn Sekunden bescheinigt. Doch dafür hat das Getriebe in der Regel den passenden Gang parat und der Mazda beschleunigt im Alltag absolut annehmbar. Dabei bleibt auch der Verbrauch mit etwa sechs bis sieben Litern Diesel auf gutem Niveau.

Verzichten würden wir allerdings auf den Allradantrieb, denn die Leistung sollte der CX-5 auch nur mit Frontantrieb auf die Straße bringen und im Winter liegt bei uns in Nordbayern eher selten Schnee. Leider gibt es den CX-5 aber nur entweder mit Schaltgetriebe und Frontantrieb oder Automatik-Getriebe und Allrad. Wer die Kombination Automatik und Frontantrieb bevorzugt muss zum Benziner mit 194 PS greifen.

Im Cockpit des CX-5 dürfen teilweise noch echte Zeiger rotieren – nur die mittlere Tube wird durch ein Display realisiert. Der durchschnittliche Verbrauch von 6,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer über eine Distanz von über 1700 Kilometern ist angemessen.

Für den von uns gefahrenen Testwagen werden 50.800 € fällig, wobei die mit Außenfarbe „Machine Grey“ (850€) und Anhängerkupplung (gebremst bis 2.100 kg Anhängelast, 810€) sehr überschaubar ausfällt. Der Rest der umfangreichen Ausstattung ist in der Sport-Line-Plus serienmäßig verbaut. Zum Vergleich: Ein ähnlich ausgestatteter Volkswagen Tiguan kostet etwa 10.000€ mehr. Zudem spendiert Mazda noch sechs Jahre Garantie (bis 150.000km Laufleistung).

Unseren Fahrbericht aus dem sonnigen Katalonien gibt es auch hier im Video:

Technische Daten Mazda CX-5 Skyactiv-D 184

Hubraum2191 ccm
Leistung bei Drehzahl135 kW /184 PS bei 4000 1/min
Drehmoment bei Drehzahl445 Nm bei 2000 1/min
GetriebeSechstufen-Automatikgetriebe
Beschleunigung 0-100km/h9,6 s
AntriebsachseVariabler Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit208 km/h
Abmessungen (Länge x Breite x Höhe)4,58 m x 1,85 m x 1,69 m
Gewicht (leer / mit Fahrer)1689 kg / 1764 kg
Erzielter Testverbrauch6,4 L/100 km
Preis (Basis / Testwagen)29.590€ (Prime Line, 165 PS Benziner)
50.800€ (Sportline Plus, 185 PS Diesel)

Über den Autor

Jonas Braunersreuther

Autor Jonas Braunersreuther interessiert sich von Kindesbeinen an für sportliche Autos und Zweiräder sowie neue Entwicklungen auf dem Automobilmarkt.

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