Lohnt sich Autofahren noch? Eine Frage, auf die ich die Antwort eigentlich im Titel vorweg nehmen kann. In Zeiten steigender Spritpreise taucht diese Frage natürlich immer häufiger auf, problematisch ist aber, dass sie teilweise höchst katastrophal beantwortet wird.
“Autofahren lohnt sich nicht mehr, Bahn ist besser” ist fast immer völlig falsch. Auto zu fahren lohnt sich in manchen Fällen tatsächlich nicht, das ist klar, sehr oft ist es aber mittlerweile die bessere Alternative, trotz steigender Benzinpreise.
Zunächst einmal sollte man nicht vergessen, dass viele der Benzinpreis-Schimpfer noch aus Zeiten stammen, in denen Autos einen wesentlich höheren Kraftstoffverbrauch hatten und in denen 110 km/h im vierten Gang gefahren wurden. Die Preissteigerung an sich ist natürlich nicht zu verleugnen: Laut einem T-Online Artikel beträgt der heutige Dieselpreis 865 Prozent des Preises von 1950, und hat sich damit mehr als verachtfacht. Ein Großteil der Preissteigerung ist auf die letzten
23 Jahre zurückzuführen: 1990 war der Spritpreis nur etwa zweimal so hoch wie 1950. Seit 2009 ist der Dieselpreis sogar um 27 Prozent gestiegen. Betrachtet man sogar nur die Preissteigerung nach dem Krisenjahr 2009, stieg der Dieselpreis in den letzten drei Jahren um 37 Prozent.
Top Argument fürs Autofahren ist meiner Meinung nach immer noch jeder Vergleich mit der Deutschen Bahn. Egal ob auf Kurz- oder Langstrecke, fast immer ist man mit dem Auto besser dran. Im einem Artikel mit einem konkreten Kostenbeispiel für eine Reise von München nach Berlin mit der Bahn und dem Mietwagen auf autoirrtum.de habe ich vor einiger Zeit sogar erklärt, dass man nicht einmal selbst ein Auto besitzen muss, um günstiger und schneller unterwegs zu sein. Den Verspätungen und regelmäßigen Preiserhöhungen der Bahn sei Dank.
Einen schönen Überblick über die Kraftstoffpreise von 1950 bis heute findet sich auf dieser ausführlichen Grafik aus oben verlinktem T-Online Artikel!
