Vor der Anschaffung meines A3 habe ich lange überlegt, ob ich nun kaufen, finanzieren oder leasen sollte. Ein Fahrzeugleasing – Zielobjekt war damals der 1er BMW oder Audi A1 – war teilweise mit dem Problem einer hohen Anzahlung verbunden, außerdem hätte ein Leasingvertrag immer nach etwa 3 Jahren geendet, das Fahrzeug danach zu kaufen wäre teilweise kompliziert gewesen. Noch relativ unerfahren in Sachen Autokauf machte ich mich deshalb online öfters auf die Suche nach sog. Leasingübernahmen.
Hat sich ein Leasingnehmer mit dem Vertrag finanziell extrem verschätzt oder kann aus einem anderen Grund die Raten nicht mehr weiterzahlen, hat er oft die Möglichkeit, den Leasingvertrag weiterzugeben / auf eine andere Person umschreiben zu lassen. In der Regel ist das mit einer Gebühr zwischen 50 und 300 EUR verbunden. Das Onlineportal LeasingTime hat die Nachfrage nach Leasinübernahmen schon vor ein paar Jahren erkannt und bietet deshalb eine Plattform, auf der abzugebende Leasingverträge angeboten werden können. Schon 2009 war es das einzige Portal seiner Art und auch ich habe dort über mehrere Monate nach guten Angeboten Ausschau gehalten. Neben den Eckdaten zum Leasingvertrag wird, wie von mobile.de usw. gewohnt, auch das Fahrzeug sowie dessen bisherige Laufleistung und optimaler Weise auch die Schäden beschrieben. Oft sind vom Leasing-Übernehmer nur die Raten weiterzuzahlen, da die Anzahlung meist schon zu Beginn des Leasings geleistet wurde. Das Problem bei einem solchen Angebot ist oft die Kolometer-Laufleistung. So werden teilweise Leasingverträge mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einer Kilometerleistung von 30.000 km abgeschlossen, diese bei Leasingtime dann schon nach einem Jahr mit einer Kilometerleistung von 25.000 km eingestellt. Entsprechend müsste für zu viel gefahrenen Kilometer am Ende ein Mehrpreis pro Kilometer bezahlt werden, der meist um 5-8 Cent liegt. Hat man sich für die Übernahme eines Vertrags entschieden, ist es extrem wichtig, vor der Umschreibung alle Schäden (hierzu zählen insbesondere auch geringe Lackschäden) von einem Gutachter festhalten zu lassen. Bei der Rückgabe nach dem Ende des Leasingzeitraums können sonst nämlich vom vorherigen Nutzer verursachte Schäden teuer werden.
Da mir das ganze Aufwand einer Leasingübernahme und der privat zu organisierende Gutachter zu aufwändig waren und vor allem, da ich geplant hatte, eine fast neues Fahrzeug länger als nur 24 Monate zu fahren, habe ich mich letztendlich zur klassischen Finanzierung bei der Audi/VW Bank entschieden. Gerade wenn ein neuwertiges Fahrzeug nur etwa 1 Jahr benötigt wird, sind Leasingübernahmen aber eine durchaus interessante Alternative.