Fahrberichte Kia

cee’d nach Fahrspaß aus: Kia pro_cee’d GT angefahren

kia pro cee'd gt rot

Kaum hatte mich der Kia Sportage verlassen, bekam ich letzte Woche die Möglichkeit, den neuen Kia cee’d GT und pro_cee’d GT vor dem Verkaufsbeginn im August 2013 zu fahren. Kia kann auch sportlich, das will mit dem auf 204 PS Leistung modifizierten 1.6 Benziner und einigen optischen und technischen Neuerungen gezeigt werden.

Kia hatte in die Europazentrale des koreanischen Unternehmens nach Frankfurt am Main geladen um den neuen cee’d und pro_cee’d GT zu präsentieren. Ich war einige Stunden im Taunus mit den Fahrzeugen unterwegs. Grundsätzlich wichtig zu wissen ist, dass der pro_cee’d das aktuell jüngste Modell in Kias Flotte ist und ist und er dem Grundmodell cee’d sehr ähnlich sieht, er ist allerdings eine Coupéversion (ohne die klassischen 4 Türen) und wirkt vom Design her insgesamt etwas sportlich- muskulöser. Im Artikel schreibe ich zwar über den hauptsächlich gefahrenen pro_cee’d GT (auf den Fotos in Rot), die GT Besonderheiten des normalen viertürigen cee’d sind mit ihm nahezu identisch.

kia ceed gt weiß

Der “klassische” viertürige Kia cee’d in der GT Version in Deluxeweiß Metallic.

Bei der GT Version fallen gegenüber dem normalen cee’d besonders die neu designten LED Tagfahrlichter “Ice Cubes” auf, 16 kleine Dioden bilden auf jeder Seite 4 Leuchtpunkte, die nicht jedermanns Geschmack treffen werden, allerdings eine willkommene Abwechslung zu den einschlägigen geschwungenen und gezackten LED Bändern sind! Neben dem markanten neu gestalteten Kühlergrill sorgt die dünne Linie unten an der Frontschürze für sportliche Leichtigkeit, besonders in der Lackfarbe weiß sticht das dezente Designelement gut heraus. Gern angesehen habe ich mir – insbesondere während der Fahrt – auch die beiden Außenspiegel, die inkl. der schwarzen “Verankerung” komplett in Klavierlack gehüllt sind. Coole 18 Zoll Leichtmetallfelgen, eine Auspuffanlage mit Doppelendrohr sowie rot lackierte Bremssättel verleihen dem pro_cee’d GT dank des Teams des deutschen Designers Peter Schreyer eine tolle Optik.

kia pro ceed gt track rot heck

Das Beste im Innenraum? Zunächst sind da mal die serienmäßigen Recaro Sportsitze, die nicht nur sportlich aussehen sondern auch einen kräftigen Seitenhalt bieten. Eine elektrisch verstellbare Lendenwirbelstütze ist beim Fahrersitz mit an Bord. Rote Nähte finden sich an den Sitzen, dem Schaltknauf und den Türverkleidungen (Teilleder-Velourleder Kombi). Ganz im Gegensatz zum innen eher monoton gestalteten Sportage wurde beim cee’d GT viel Pianolack verbaut. Auch am Multifunktionslenkrad, das lässt sich sowohl besser fassen als auch noch komfortabler bedienen als im SUV. Ein Hingucker ist auch die “spiegelnde” langgezogene Verkleidung der Türgriffe innen.

kia pro ceed gt interieur

Hinter dem “GT” Knopf am Lenkrad versteckt sich übrigens keine weitere Möglichkeit noch mehr Leistung oder Drehmoment aus dem Motor zu kitzeln, sondern die Funktion zwischen einem normalen und einem Sporttacho umzuschalten! Im Cockpit arbeitet eine große, hochauflösende Digitalanzeige, die auf Wunsch keinen biederen Tacho mit Zeiger darstellt, sondern die Geschwndigkeit als große Ziffer sowie links und rechts farbige Balken für das anliegende Drehmoment und den Ladedruck des Turbos anzeigt. Sehr cool.

 kia ceed gt tacho

Großes Lob muss ich der 2-Zonen-Klimaautomatik aussprechen: Sie arbeitet auch bei höheren Außentemperaturen im Automatikmodus so angenehm und zugfrei wie kaum eine andere in diesem Preissegment. Das Switchen durch die Menüs des Bordcomputers geht bequem direkt vom Lenkrad aus, auch Einstellungen wie z.B. die des Tagfahrlichts, werden hier vorgenommen.

Die wichtigsten Daten auf einen Blick

  • 1.6 T-GDI Benzinmotor mit Twin-Scroll-Turbolader, 150 kW / 204 PS, 265 Nm Drehmoment
  • manuelles 6-Gang Schaltgetriebe
  • in 7,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h
  • Vmax: 230 km/h

Hat man sich nach den ersten Ampeln im Frankfurter Stadtverkehr daran gewöhnt, zum Anfahren das Gaspedal einen Zentimeter mehr nach unten zu drücken, kommt mit dem pro_cee’t GT ziemlich schnell Fahrspaß auf. Dazu muss auch nicht lange auf die passende Drehzahl gewartet werden. Der Sound klingt gut, richtig viel kommt davon aber im Innenraum nicht an. So ist es auch gedacht, wenn man an Kias Konzept von der Symbiose aus Reisekomfort und Sportlichkeit denkt. Deutlich besser klingt er von außen, was man sich in diesem Video anhören sollte. Bis zum Fotopoint im kleinen Örtchen Königsstein im Taunus provozierten zahlreiche Landstraßen-Tempolimits von 60 km/h und fest installierte Blitzersäulen im Nordwesten Frankfurts den permanenten Test des Wechsels von Gas, Bremse und 6-Gang Schaltung, deren Schaltwege relativ kurz sind. Die Leistung wird übrigens über die beiden 18 Zoll Reifen der Größe 225/40 an der Vorderachse auf den Asphalt gebracht.

kia ceed gt felgen

Das Fahrwerk ist deutlich straffer als beim Standard-cee’d abgestimmt, lässt allerdings immer noch eine Menge Komfort zu. Auch wenn der Vergleich etwas hakt, habe ich den pro_cee’d GT mehrfach gedanklich dem im letzten Herbst getesteten Citroën DS3 Racing gegenübergestellt. Der Citroën ist beispielsweise deutlich härter abgestimmt, die Sitzposition ist niedriger, aber auch in ihm werkelt ein 1.6 Turbo-Benziner mit etwas mehr als 200 PS. Mit dem DS3 kann man viel Spaß haben, der Sound ist auch etwas deutlicher vernehmbar, allerdings fehlt ihm fast gänzlich der Reisekomfort. Die Kontrollierbarkeit des pro_cee’d GT ist bei hohen Geschwindigkeiten in Autobahnkurven wesentlich besser, insgesamt gefällt mir die Abstimmung der überraschend direkten elektromechanischen Lenkung beim pro_cee’d GT gut.

Mein Highlight am pro_ceed GT ist eben gerade die Option, schön rasant und sportlich unterwegs zu sein ohne dass der Reisekomfort leidet. Das ist sicherlich nicht nur genau mein Ding sondern auch das vieler vielfahrender Fahrzeugkäufer, bei denen es in Sachen Effizienz nicht der sparsamste Diesel sein muss. Wie so oft macht sich das an vielen Details bemerkbar – wo andere sportlich betonte Kompakte etwa keine Mittelarmlehne mitbringen, kann man die des cee’d GT sogar nach vorne und hinten verschieben, Becherhalter und genug andere Ablagemöglichkeiten sind bequem zugänglich, sogar ein passiver Spurhalteassistent und eine beheizbare Frontscheibe ist im kleinen Sportler verfügbar. Die serienmäßigen Recaro Sportsitze sind auch auf der Langstrecke bequem, man sitzt nicht zu tief am Boden, was das Reisen ebenfalls angenehmer macht. Das Fahrwerk macht in Kurven Spaß, ist aber durchaus noch Kia-typisch eher komfortabel als hart. Meinen Geschmack trifft es. Wie viel der aufgeladene 1.6er Benziner namens 1.6 T-GDI auf der Autobahn bei moderaten Geschwindigkeiten wirklich schluckt, gilt es allerdings irgendwann einmal herauszufinden, angegeben sind kombiniert 7,4 Liter / 100 km.

kia pro ceed gt fahraufnahme

Der Kia cee’d und pro cee’d GT ist ab August 2013 mit einer fülligen Grundausstattung in drei verschiedenen Paketen verfügbar. Der von mir gefahrene pro_cee’d GT war in “Track-Rot” lackiert und war mit dem mittleren Ausstattungspaket “GT-Challenge” bestückt. Der Gesamtpreis meines Testers lag bei etwa 25.500 EUR, wobei hier schon Extras wie das Navi mit Rückfahrkamera, Sitzheizung, 2-Zonen Klimaautomatik und Tempomat inklusive sind. In der höchsten Ausstattungsvariante “GT-Track” kann für 900 EUR mehr noch ein großes Panoramaglasdach (teilw. zu öffnen) dazugekauft werden. Der günsigste pro_cee’d GT als “GT-Cup” ist in der Basisversion schon für 22.990 EUR zu bekommen.

Wie schon beim Sportage bin ich auch beim pro_cee’d GT absolut beeindruckt und überrascht vom Design und der Qualität der Fahrzeugs von Kia. Wer zur Zeit – wie so viele – versucht, an einen gebrauchten Golf VI GTI  zu kommen, dem kann ich nur dringend eine Probfahrt mit Kias neuem Sportler empfehlen!

Mehr Meinungen: Auch autophorie.de, der-auto-blogger.de, newcarz.de, trendlupe.de und autogefuehl.de (Video) waren mit den neuen GT Modellen des cee’d und pro_cee’d unterwegs!

Der Kia cee’d im Video von Thomas und Oliver:

Fotogalerie / Detailaufnahmen

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

13 Kommentare

  • Heyhey, wirklich toll geachrieben. Sehr netter testbericht. Das video würde ich mich auch gerne anschauen, aber mich gruselts ein bisschen bei der sprache. Wenn englisch unbedingt seib muss dann bitte nochne deutsche version verfassen. Soll kein persoenlicher angriff sein aber das ist so ein denglish was du sprichst, da kann ich nicht zuhoeren. Aber ansonsten sehr gut

    • Danke für dein Feedback und das Lob – freut mich!
      Das Video wird von Thomas von autogefühl.de moderiert. Dafür, dass das Video schnell auf der kurzen Fahrveranstaltung aufgenommen wurde, finde ich es wirklich super, würde mich da vom deutschen Dialekt nicht stören lassen ;)

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