Kia EV3 vs. VW ID.3: Vergleich und Daten im Überblick!

Kia EV3 und VW ID.3 sind sich sehr ähnlich, wenn es auch nicht genau die gleiche Fahrzeugklasse ist. Der EV3 ist etwas größer und hat schon viel Technik in Serie. Der ID.3 dagegen ist aktuell schon unter 30.000 € zu haben und bietet viel mehr Ausstattungsoptionen. Wir konnten beide bereits fahren und vergleichen den ID.3 Pro S und den Kia EV3 GT-Line!

Design: rund vs. kantig, teilweise mit LED

Der ID.3 hat in seinem Facelift eine leichte Designüberarbeitung bekommen, sieht aber immer noch (zu) sehr “nach Elektroauto” aus und ist damit schon immer etwas speziell. Korea-typisch kommt der EV3 mit einem deutlich dramatisch-kantigerem Design, ist für viele aber sicher auf den ersten Blick auch sofort als reines BEV erkennbar – z.B. an den sehr aerodynamisch gestylten Felgen. Der Kofferraum des ID.3 ist deutlich kleiner. Schließlich ist er kein Kompakt-SUV wie der EV3 sondern vielmehr eine klassische Limousine. Die Platzverhältnisse haben wir schon im Video zum EV3 gezeigt.

So haben wir ID.3 und EV3 konfiguriert: In der Pro S bzw. in der GT-Line. Beim ID.3 ist hier noch ein “schickes” Tagfahrlicht Serie, beim EV3 schon.

Beim Lichtdesign hat der EV3 schon ab der Ausstattung “Earth” Scheinwerfer und Heckleuchten in Voll-LED Technik, beim ID.3 dagegen muss man für ein “cooles” Lichtdesign immer IQ. Light an Bord haben. Während der EV3 in der Basis mit 19 Zoll Alufelgen kommt, startet der ID.3 mit 18 Zoll Stahlfelgen. Im Cockpit überzeugt der EV3 mit echten Tasten an den richtigen stellen, einem praktischen, ausfahrbarem “Tisch” und vor allem mit einem großen, digitalen Tacho. Das Infotainment des ID.3 ist nun viel besser als noch in 2019 und ist dem Kia generell nicht mehr wirklich hinterher. Erweiterte Funktionen wie das ID. Light gibt es nur beim VW.

Vergleich: GT-Line mit Pro S

Der EV3 und ID.3 sind in Sachen Ausstattung schwer vergleichbar, da sie völlig andere Konzepte verfolgen. Am besten passen der EV3 GT-Line mit der “Langstreckenbatterie” 81,4 kWh, und der ID.3 Pro S mit der 77 kWh Batterie zusammen. Der ID.3 startet aktuell mit allen Prämien zwar bereits bei unter 30.000€, allerdings ist das wirklich die absolute Basis: mit wenig exklusivem Look, einfachsten Sitze und viel schwarzem Kunststoff. Wie wir in unserer Liste unterhalb zeigen, hat der EV3 z.B. schon ab der zweiten Ausstattungsvariante eine Wärmepumpe inklusive. Beim ID.3 müssen wir diese selbst beim Pro S mit fast 1.000€ extra bezahlen. Die beiden unterscheiden sich teils deutlich in der Technik. So gibt es beim EV3 optional ein einfaches Head-up-Display. Beim ID.3 gibt es gegen Aufpreis direkt ein beeindruckendes Augmented Reality Head-up-Display. Startet man ab den Ausstattungen GT-Line bzw. Pro S, so ist eine ACC und ein Navi im EV3 schon Serie. Für beides muss man auch in der Pro S beim ID.3 extra bezahlen. Der EV3 kann optional mit dem Digital Key 2.0 bestellt werden (Smartphone per NFC zum entriegeln und starten), VW bietet das im ID.3 noch gar nicht an. Dafür hat VW z.B. das fortschrittlichere Lichtsystem (IQ. Light) und eine noch besseres, aktives Lenken mit dem Travel Assist.

Ausstattung im Vergleich

Reichweite und Ladegeschwindigkeit

Der EV3 wird über die Vorderräder, der ID.3 über die Hinterräder angetrieben. Um preislich fair vergleichen zu können, greifen wir zum Pro S, der mit 231 PS und statt der 204 PS beim EV3 kommt. Beide beschleunigen nahezu gleich schnell auf Tempo 100, siehe Tabelle unterhalb. Wirklich interessant wird es beim Thema Akku. Der EV3 kommt zwar in mit der “Langstreckenbatterie” mit 81,4 kWh (netto), er kann diese aber nur mit max. 128 kW laden. Im Gegensatz zu EV6 und EV9 kommt er mit 400- statt 800 Volt Bordtechnik. Die Ladegeschwindigkeit ist also nicht beeindruckend. Trotzdem soll er in etwa der gleichen Zeit auf 80% laden wie der ID.3. Vermutlich wird eine schnelle Ladeleistung länger gehalten. Achtung: bei der kleineren 58,1 kWh Batterie kann sogar nur mit 101 kW geladen werden. Die angegebenen WLTP Verbräuche unterscheiden sich nur in 0.2 kWh. In unserem Test haben wir im Kia EV3 16.2 kWh verbraucht. Das ist exakt die WLTP Herstellerangabe. Auch beim ID.3 konnten wir 2023 den angegebenen Verbrauch fast einfahren.

Kia EV3 Baseline in Frost Blue

In Sachen Fahrdynamik kann man beim ID.3 optional DCC (adaptive Dämpfer) sowie eine Progressivelenkung bestellen. Damit ist man auf Wunsch sportlicher unterwegs. Der EV3 ist stets komfortabel und “weich” und passt für sehr viele Fahrer sicherlich perfekt. Im EV3 gibt es unter anderem die Möglichkeit, die Rekuperationsstufen genau auszuwählen. Der ID.3 hat neben “D” nur den einen Rekuperationsmodus “Brake”. Mehr zu den Fahreigenschaften erklären wir in unserem Video zum EV3.

Vergleich: Technische Daten & Preise

ID.3 oder EV3?

Unser Fazit: es kommt darauf an, was man möchte. Wer sehr günstig ein (deutsches) E-Auto fahren will, ist beim ID.3 richtig. Er ist momentan deutlich unter 30.000€ zu bekommen, hat dann aber so gut wie gar keine Ausstattung an Bord. Fast alles kostet extra. Der EV3 kommt dagegen schon in mittleren Ausstattungen schon mit deutlich mehr Ausstattung, wie z.B. einer Wärmepumpe oder einer adaptiven Geschwindigkeitsregelung inklusive. In Sachen (Innenraum-)Qualität sind die beiden sehr vergleichbar. Der ID.3 kann dank DCC fahrdynamisch sportlicher ausgestattet werden, der EV3 ist stets komfortabel und bietet etwas mehr Platz, v.a. im Kofferraum. Hier geht es zu unseren Konfigurationen, bei denen wir jeweils einen vergleichbaren Preis mit GT-Line / Pro S erstellt haben:
EV3: PDF – ID.3: PDF.