Den Golf Facelift gibt es nun erstmals mit digitalem Tacho, viel Fahrerassistenz und dem neuen Discover pro Mit Gestensteuerung. Wir haben das Facelift schon ausführlich getestet. Aber: Welche der neuen Features lohnen sich für welche Käufer? Wir geben Tipps zur Konfiguration für Neuwagenkäufer und gehe für die Aufpreise von einem Golf Trendline 2.0 TDI aus!
Das Active Info Display: Digitaler Tacho für Vielfahrer (660 EUR)
Machen wir es kurz: Das Active Info Display lohnt sich dann, wenn man auch viel fährt und vorallem: An den Fahrdaten interessiert ist. Das hochauflösende Display ist im hellen wie auch dunklen perfekt ablesbar, die Bewegungen der virtuellen Tachonadeln sehen verblüffend echt aus. Der Große Vorteil ggü. des analogen Tachos (der immer noch Serie im Golf ist, in den einfachen Trimlines sogar nur mit Monochromdisplay!) ist die Konfigurierbarkeit. Man kann sehr genau einstellen, was man sehen will. Auch das Anzeigen einer großen Navigationskarte zwischen den beiden Tachos ist ein Highlight. Im Golf Tendline kostet es immer noch satte 660 Euro Aufpreis.
Das neue Discover Pro mit Gestensteuerung (2.385 EUR)
Um eines direkt klarzustellen: Die Gestensteuerung wird zwar im neuen Golf stark beworben, ist aber nahezu sinnlos. Es gibt nämlich nur zwei Gesten: Nach links und nach rechts wischen. Das geht per Finger-Wisch auf dem Touchscreen mindestens genauso gut. Die Gestensteuerung sollte also absolut kein Kaufgrund für das Discover Pro sein. Allerdings überzeugt es mit einem extrem guten, hochauflösendem Display und zahlreichen neuen Funktionen. Da wären etwa die Onlinedienste, die sich mit dem Smarthome Koppeln lassen oder die es erlauben, die Navi-Karte in Google Maps Satellitenansicht darzustellen. Zudem lässt sich nun der Homescreen personalisieren (z.B. neben der Navikarte die aktuellen Fahrdaten). Auch ist das Discover Pro wesentlich schneller bei der Reaktion auf Eingaben oder der Routenberechnung geworden und man merkt stark, dass es sich heir wirklich um eine ganz neue Generation des Infotainmentsystems handelt. Der Preisschock: Für knapp 2.400 Euro bekommt man schon das ein oder andere gute gebrauchte Auto. Wenn es etwas weniger sein darf, gibt es für “nur” 2.100 Euro immerhin das etwas kleinere Radio mit Navi “Composition Media” und dann aber gleich noch viele Extras wie die ACC(!) dazu.
Fahrerassistenzsysteme: Adaptive Cruise Control (320 Euro), Lane Assist (895 Euro)
Basis aller Assistenzfunktionen sind nach wie vor die adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC) und der aktive Lenkassistent (Lane Assist). Die ACC ist entweder im Fahrerassistenzpaket erhältlich oder einzeln, jedoch ist der Lane Assist nicht in den Fahrerassistenzpaketen, sondern nur einzeln erhältlich. Es ist aber gerade das Zusammenspiel von ACC und Lane Assist, das Langstreckenfahrten ungemein komfortabel macht, da man ein Stück weit sozusagen teilautonom fährt. Trotzdem ist die ACC eine Empfehlung, da sie einzeln mittlerweile bereits ab 320 Euro zu haben ist und dann auch schon im Stau bis zum Stillstand bremst und wieder anfährt. Aber Achtung: In dieser Situation funktioniert die ACC natürlich nur in Kombination mit dem DSG und nicht mit manueller Schaltung.
Lane Assist im Paket für 895 Euro
Etwas besser überlegen sollte man sich tatsächlich den Kauf des Lane Assist: Er kommt zwar immer gemeinsam mit dem Toter-Winkel-Warner und dem sehr sinnvollen Auspark-Assistenten, kostet aber 895 Euro. Der Emergency Assist ist ein Zusammenspiel aus Lane Assist und ACC: Nimmt der Fahrer seine Hände vom Lenkrad oder kann das System keine Reaktion vom Fahrer erkennen, wir akustisch gewarnt. Meldet sich der Fahrer immer noch nicht, in dem er das Lenkrad berührt bzw. Lenkt, wird erneut mit einem Bremsruck gewarnt. Passiert danach immer noch nichts, bringt der Golf sich selbst in der aktuellen Spur zum stehen und schaltet die Warnblinkanlage an.