Volkswagen

Golf 8 im Detail: Die Lichtsysteme im Vergleich

Mit der Einführung des Golf 8 hat Volkswagen LED-Scheinwerfer zur Serienausstattung gemacht. Grundsätzlich ist das eine lobenswerte Entscheidung, denn mehr Licht und damit auch bessere Sicht bei Dunkelheit sorgt für mehr Sicherheit bei Nachtfahrten. Zudem halten LED-Scheinwerfer theoretisch “ein Fahrzeugleben lang”. Doch natürlich lässt sich mit (noch) besserem Licht auch Geld verdienen – wir bringen Licht in die Ausstattungsoptionen.

LED-Scheinwerfer beim Golf 8 immer Serie

Wie oben schon beschrieben läuft auch der günstigste Golf immer mit LED-Scheinwerfern von Band – allerdings haben diese Scheinwerfer relativ wenig mit Hightech zu tun. Denn – vereinfacht gesagt – hat Volkswagen hier nur das Leuchtmittel, also die Halogenlampe, gegen LEDs getauscht. Statt einem System mit (schwenkbaren) Linsen, mit denen verschiedene Lichteinstellungen realisiert werden können, kommen hier einfache Reflektoren zu Einsatz. Dabei sind Abblend- und Fernlicht weiterhin voneinander getrennt, ein Leuchtmittel sorgt für Abblendlicht, des andere für Fernlicht. Die Funktionalität ist also mehr oder weniger auf „an und aus“ beschränkt, ähnlich wie bei Einstiegsmodellen im Golf 7. Interessant ist zudem, dass beim Basis-LED-Licht die Blinkerleuchte vorne weiterhin in Halogentechnik ausgeführt ist. Der Fachmann erkennt das Basis-LED-Licht übrigens am reduzierten LED-Tagfahrlicht, das hier nur aus einem Strich besteht.

Das Basis-LED-Licht im Golf 8 arbeitet mit Reflektoren statt aufwändigen Linsensystemen. Warum die Blickleuchte als Halogenlampe ausgeführt ist, weiß wohl nur Volkswagen.

LED-Plus-Licht mit deutlich mehr Funktionen

Als erste Ausstattungsoption für 985€ lässt sich ab der Ausstattungslinie „Life“ das LED-Plus-Licht bestellen (Serie bei ‚Style‘ sowie den Sportmodellen). Hier kommt dann beim Abblendlicht auch das oben erwähnte Linsen-Projektionssystem zum Einsatz. Damit lassen sich für verschiedene Einsatzorte des Abblendlichts unterschiedliche Ausleuchtungseinstellungen realisieren. Volkswagen spricht von Autobahnlicht, Schlechtwetterlicht und Stadtlicht. Zudem lassen sich die Scheinwerfer ohne Werkstattbesuch auf Linksverkehr umstellen – falls man einmal mit dem eigenen Golf nach Großbritannien in den Urlaub fährt (Volkswagen nennt diese Einstellung „Reisemodus“). Zudem ist das LED-Plus-Licht mit Abbiegelicht ausgestattet.

Allerdings wird beim LED-Plus-Licht nur ein Leuchtmittel mit Linsen-Projektionssystem aufgerüstet. Das zweite Leuchtmittel, welches das Fernlicht realisiert, bleibt weiterhin als Reflektor ausgeführt. Immerhin lässt sich für zusätzliche 305€ der „Light Assist“ bestellen, der auf Landstraßen kamerabasiert das Fernlicht ein bzw. ausschaltet. Zudem blendet der Innenspiegel selbstständig ab.

Darüber hinaus bohrt Volkswagen mit dem LED-Plus-Licht auch das Tagfahrlicht auf, das nun eine Art liegendes ‚P‘ formt. Die LED-Plus-Scheinwerfer lassen sich also auf den ersten Blick vom Standart-Licht unterscheiden. Der Bogen weist bei genauerem hin sehen zudem einen 3D-Effekt auf.

LED-Plus Golf 8

Das LED-Plus-Licht bietet ein Linsensystem mit verschiedenen Funktionen (links). Das Abblendlicht wir hier von einem Bogen der Tagfahrlichts eingerahmt. Das Zusatzfernlicht (rechts) sieht auch nach Linsensystem aus, allerdings versteckt sich hier nur ein einfacher Reflektor. (Quelle: Volkswagen)

Die Nacht zum Tag machen mit IQ.Light

Wer bei Volkswagen allerdings genug Geld auf den Tisch legt (je nach Ausstattungslinie 975-2110€) bekommt die Topausstattung „IQ.Light“. Zusätzlich zu den Funktionen des LED-Plus-Lichts arbeitet nun auch das Fernlicht mit einer Linsenprojektion und 22 LEDs je Fernlicht-Einheit. Dieses Matrix-LED-Licht ermöglicht es außerorts bei Geschwindigkeiten über 60 km/h immer mit eingeschaltetem Fernlicht zu fahren. Eine Kamera (Dynamic Light Assist) erkennt dabei entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge und blendet diese aus. Im Video zeigen wir, wie gut das im Golf 8 funktioniert. Weiterhin exklusiv dem IQ.Light vorbehalten sind die dynamischen Blinker, die sich in Fahrrichtung ‚aufbauen‘. Ebenfalls exklusiv dem IQ.Light vorbehalten ist das dynamische Kurvenlicht, der Lichtkegel „wandert“ also mit dem Lenkeinschlag. Allerdings gibt es hier einen Rückschritt im Vergleich zum Golf 7 zu vermelden, denn die Linsen sind nicht mehr schwenkbar, sondern das Kurvenlicht wird über zu und abschalten von LEDs realisiert.

Da der Unterschied von LED-Plus zu IQ.Light-Scheinwerfern nur schwer erkennbar ist, schreibt Volkswagen extra ‘IQ.Light’ auf den Scheinwerfer. Sofern die Scheinwerfer eingeschaltet sind, leuchten beim IQ.Light beide Leuchtmittel, statt nur die äußeren wie beim LED-Plus-Licht.

IQ.Light Golf VIII

Das IQ.Light – hier bei einem Golf GTI – bietet zwei Linsensysteme und bietet zusätzlich zum LED-Plus-Licht ein Matrix-LED-Fernlicht (rechts).

Unterschiede am Heck des Golf 8

Abschließend ein Blick ans Heck des Golf 8, denn auch hier variiert die Optik je nach gewählter Ausstattung. Hier teilen sich Basis-Licht und LED-Plus-Licht die Rückleuchten. Dabei sind alle Leuchtmittel in LED-Technik ausgeführt – genau wie beim Facelift des Golf 7. Beim Kauf des IQ.Light kommt wiederrum eine geänderte Rückleuchtengrafik zum Einsatz, da hier auch der dynamische Blinker realisiert werden muss.

Welches Lichtsystem letztendliche gewählt wird hängt stark vom Einsatzzweck ab. Wer hauptsächlich tagsüber und in der Stadt unterwegs ist, kann guten Gewissens zum Standart-Licht greifen.  Eine Einschätzung zum IQ.Light haben wir schon in diesem Artikel abgegeben und hier im Video getestet:

Über den Autor

Jonas Braunersreuther

Autor Jonas Braunersreuther interessiert sich von Kindesbeinen an für sportliche Autos und Zweiräder sowie neue Entwicklungen auf dem Automobilmarkt.

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