Bevor der komplett elektrische Fiat 500 an den Start geht, lohnt sich für den ein oder anderen der Blick auf die Hybridversion: Im Gegensatz zum reinen Elektro-Cinequecento ist er langstreckentauglicher und kann je nach Einsatzzweck richtig effizient gefahren werden.
Riemen-Startergenerator steuert max. 5 PS zum Dreizylinder bei
Angetrieben wird der Fiat 500 Hybrid vom neuen 1.0 GSE mit 70 PS. Der Dreizylinder wiegt nur 77 Kilogramm und baut außerdem 4,5 cm niedriger als die 1.2er Vierzylinder. An ihn ist ein Riemen-Startergenerator (RSG) gekoppelt. Er kann den 500 zwar nicht rein elektrisch antrieben, vielmehr unterstützt er den Benziner bei Leistungsspitzen oder beim Anfahren mit maximal 5 PS bzw. zusätzlichem Drehmoment. Beim Anfahren spürt man das deutlich, beim Sprint von 0 auf 100 km/h muss man dagegen schon knapp 14 Sekunden Geduld mitbringen.
Motor aus unter 30 km/h mit manuellem Auskuppeln
Neu im Cockpit sind, wenn man denn das TFT Display in den höheren Ausstattungsvarianten an Bord hat, mehrere Hybrid-Grafiken. Sie zeigen an, ob die Batterie gerade geladen wird (grün) oder ob elektrische Energie zum Antrieb verwendet wird (grün). Rollt man auf z.B. auf eine Ampel zu und unterschreitet die Geschwindigkeit von 30 km/h, kann der Antrieb in den “Segel”-Modus gehen. Da der Fiat 500 Hybrid ausschließlich mit manueller 6-Gang Schaltung verfügbar ist, muss man dazu manuell in den Leerlauf schalten. Im Display signalisiert das, wenn alle Bedingungen erfüllt sind, ein “N”. Nimmt man den Gang heraus, schaltet sich der Verbrenner komplett ab. Der Strom für Lenkung und andere Verbraucher stammt nun aus der 11 Ah großen 12 Volt Batterie unter dem Fahrersitz. Je nach Geschwindigkeit wird im Display dann der entsprechende Gang angezeigt, den man beim erneuten Starten des Motors am besten einlegen sollte. Besonders angenehm: Im Gegensatz zur “herkömmlichen” Start/Stopp Automatik springt der Benziner dank des RSG sehr geräuscharm und schnell wieder an.
Verbrauch: 5,4 Liter kombiniert, wenn man Hybrid versteht
Laut Fiat soll man bis zu 20% an Kraftstoff sparen können. Während unserer Testfahrt sind wir statt auf angegebene 4,1 Liter auf 5,4 Liter kombiniert gekommen. Ein ganz guter Wert dafür, dass wir auch Autobahn und nicht nur effizient gefahren sind. Wichtig ist aber: Ein Mild-Hybrid wie der 1.0 GSE macht nur dann Sinn, wenn man auch gewillt ist, vorausschauend zu fahren. Man muss also Ausrollphasen nutzen und sollte kein Streckenprofil haben, bei dem man täglich schnell Autobahn fährt. Andernfalls ist man mit einem Vierzylinder im Fiat 500 bzw. einem Diesel besser beraten. Hält man sich möglichst genau an die Schaltempfehlungen und nutzt man die Ausrollphasen (man kann das Rekuperieren förmlich hören), wird man mit einem guten Verbrauch belohnt. Den Verbrauch treibt dann häufiges Anfahren in der Stadt nicht in die Höhe. Damit möglichst viel Energie rückgewonnen werden kann, sind die Ausrollphasen bei eingelegtem Gang spürbar kurz. Der Fiat 500 Hybrid erfüllt übrigens die Norm Euro 6d.
Launch Edition mit Glasdach & Seaqual Sitzen
Wir sind den Fiat 500 Hybrid in der teuersten “Lauch Edition” gefahren. Hier werden fast 18.000 € fällig, dafür haben wir aber auch schon schöne Extras wie das große Glasdach, einen Tempomat und eine fast volle Ausstattung dabei. Inklusive sind in der Launch Edition auch die exklusive Farbe “Tao Grün” wie auf unseren Fotos. Zudem die Halb-Ledersitze der Organisation “Seaqual”, die aus recycelten Kunststoffen bestehen – das markt man aber kein bisschen. Extras wie die Klimaautomatik müssen aber auch in der Launch Edition separat bezahlt werden. Die einfachste Ausstattung “Pop” startet schon ab 13.990 €, hier ist natürlich das gleiche Antriebskonzept verbaut. Ab der “Lounge” ab 16.000 € gibt es dann Features wie einen Tempomat oder 15-Zöller. Für eine gute Ausstattung muss es nicht unbedingt die Lauch Edition sein: Auch in der “Star” bzw. “Rockstar” (ab 17.300 €) sind schon der 7-Zoll digitale Tacho, das Glasdach 16-Zöller und hochwertigere Sitze inklusive.
Ob und für wen sich der Fiat 500 Hybrid lohnt, erklären wir in unserem ausführlichen Review zur Probefahrt:
Leistung/Drehmoment | 51 kW (70 PS) / 92 Nm |
Getriebe | 6-Gang |
Antrieb | Frontantrieb |
0-100 km/h | 13,8 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 167 km/h |
Leergewicht | 1.055 kg |
Kofferraumvolumen | 185 - 550 Liter |
Abgasnorm | Euro 6d |
Verbrauch angegeben | 4,1 Liter / 100 Km |
Verbrauch erfahren | 5,4 Liter / 100 Km |
Einstiegspreis | 13.990 € |