Nachdem wir schon vor Jahren am NIU N1S Gefallen gefunden haben, haben wir uns nun den größeren Nachfolger MQi GT gekauft. Man kann locker und ausreichend schnell zu zweit fahren, er ist schon in Serie gut ausgestattet und: er fährt maximal 70 (statt 45) km/h schnell! Welche Voraussetzungen und welche Kosten unser Elektroroller mit sich bringt erklären wir im Artikel!
NIU MQi GT: Kauf und Zulassung
Den Roller haben wir einfach über unseren lokalen NIU Händler für rund 3.400 € bestellt. Für den MQi GT ist der Preis absolut in Ordnung, finden wir. Die Zulassung ist weniger kompliziert als man in manchen Foren liest. Man braucht zum neu gekauften Roller unbedingt vom Händler die COC Papiere (“EG Übereinstimmungsbescheinigung”). Damit geht man zur Kfz-Zulassungsstelle. Wir wollten für unseren NIU nat. ein E-Kennzeichen. Dass ein Roller ein E-Kennzeichen haben kann, wusste man im Landratsamt Bamberg erst nicht, aber nach wenigen Minuten haben es die Beamten dann unter sich besprochen und es war kein Problem. Unser Wunschkennzeichen wurde dann BA MQ 50 E! Tipp: Das sollte man dann unbedingt auf ein Kleinkraftradkennzeichen und nicht auf ein Motorradkennzeichen drucken lassen. Das Kleinkraftradkennzeichen passt perfekt auf den Halter des NIU. In unserem Fall haben wir sogar noch ein Befestigungsset bestellt, das die Schrauben farblich passend abdeckt! Die Zulassung inkl. Kennzeichen kostet (mit Wunschkennzeichen) rund 50 €.
Führerschein B196: Erfahrungen und Kosten
Da Anja und ich nur einen gewöhnlichen B Führerschein haben, dürfen wir nur Roller bis max. 45 km/h fahren. Den MQi GT gibt es zwar auch in der 45 km/h Version, wir wollten aber kein Verkehrshindernis sein und haben deshalb die 70 km/h Variante gewählt. Dafür haben wir in der lokalen Fahrschule die Führerscheinerweiterung B196 gemacht: Wer einen B Führerschein hat, kann diesen mit 5 Theorie und 5 Praxis Doppelstunden auf einen “125er Führerschein” upgraden. Am Ende gibt es keine Prüfung, nur eine Teilnahmebescheinigung. Mit dieser geht man zur Führerscheinstelle. Man darf dann in Deutschland auch 125er fahren. Sprich: Wir dürften jetzt auch ein Kleinkraftrad mit bis zu 125 cm³ fahren, das schneller als 70 km/h fährt. Für unseren NIU reicht das also allemal. Den B196 haben wir übrigens auf einer “echten” 125er gemacht und haben dort auch Schalten gelernt, was überraschend einfach (und interessant) war, aber für den NIU nat gar nicht nötig gewesen wäre, da es bei ihm keine Gänge gibt.
Versicherung und Steuer
… sind lächerlich günstig. Eine Steuer gibt es nicht (da E-Roller) und die Versicherung haben wir in der Kategorie Leichtkrafträder bei Check24 gefunden: Wir zahlen knapp 40 € für die Haftpflicht im Jahr. Wir würden eine Teil- oder Vollkasko nicht empfehlen, da es erstens einfach nicht um einen sehr hohen Fahrzeugwert geht. Zweitens kann man von uns erfahrenen Autofahrern erwarten, dass wir ein bisschen auf unseren MQi GT aufpassen.
Helm für einen Elektroroller
Wir haben uns im lokalen Motorradfachladen kurz beraten lassen und haben uns für den besten, günstigsten Helm entschieden: Es ist einer des namhaften italienischen Herstellers Nolan (der Special Plus) geworden. Ein Helm kostet uns rund 150 €. (Zum Vergleich: Ich habe Größe XL, Anja hat S). Wichtig war uns wegen der Sicherheit, dass es ein Integralhelm ist, er also ganz geschlossen ist. Das ist auch in Sachen schlechtes Wetter und Insekten sehr sinnvoll.
Abdeckplane / “Garage”
Wir fahren den Roller wirklich nicht jeden Tag. Damit er nicht so schnell einstaubt und die Sitzfläche immer trocken und sauber bleibt, haben wir eine günstige Abdeckplane, sozusagen als Garage, für unseren NIU bestellt. Unsere gibt es z.B. schon für 22 € bei Amazon. Überwintern wird der MQi GT in einer abschließbaren Garage.
Erfahrungen mit dem NIU MQi GT / Fahrtest
Wir sind bisher knapp 200 Kilometer gefahren und hatten jede Menge Spaß! Alleine ist man mit den max. 3.000 Watt spritzig unterwegs, zu zweit auch, dann kann es aber an steilen Steigungen etwas länger dauern. In jedem Fall ist der MQi GT erstaunlich gut gefedert und bietet mit seiner Länge von knapp 2 Metern für beide Passagiere ausreichend Platz. Für leichtgewichtige Personen kann er im Stand allerdings schwer zu rangieren sein, da er doch über 100 Kilogramm wiegt. Uns hat besonders gefallen, dass er mit viel Technik an Bord in Serie kommt: Es gibt LED Licht, einen Tempomat und der Roller hat eine integrierte SIM-Karte. Damit kann man von überall aus per NIU App seinen Status und Standort abfragen. Auch eine Alarmanlage ist an Bord. Voll geladen ist der MQi GT übrigens in rund 4 Stunden an der Haushaltssteckdose. Auf Wunsch können die beiden Akkus auch entnommen und anderswo als im Hof geladen werden. Wir hatten eine Reichweite von regelm. rund 80 Kilometern (bei voller Ladung) auf dem Tacho stehen! Das Ladegerät und auch Adapter für das duale Laden der einzelnen Akkus drinnen ist beim MQi GT in der Serienausstattung dabei, genau wie zwei (Funk-)Schlüssel. Hier zeigen wir alle unsere Erfahrung nochmal ganz im Detail im Test des NIU MQi GT:
Kostenübersicht Nebenkosten & Führerschein
Wir fassen hier grob unsere Kosten zusammen. Die Kosten variieren natürlich je nach Angebot, Preise der Fahrschule/Behörden und Ausstattung! Die laufenden Kosten belaufen sich also auf gerade mal 35 € im Jahr für die Versicherung sowie eventuell später Wartungen/Inspektion und TÜV.
Führerschein B196 (pro Person) | 600 € |
Zulassung | 53 € |
Versicherung (im Jahr) | 35 € |
Kennzeichen | 25 € |
Führerschein | 53 € |
Helm | 150 € |
Abdeckplane | 22 € |
Gesamt | 938 € |
Update Winter 2021/2022
Aktuell ist unser Roller eingelagert. Die Akkus haben wir nicht in einer Garage, sondern bei uns in der Wohnung (Frostschutz) gelagert. Nach der ersten Sommersaison 2021 sind wir mit dem NIU sehr zufrieden und sind schon gespannt auf die erste sonnige Ausfahrt in 2022!
Selten so viel Quatsch gelesen. Erstmal gut alle 45km/h Fahrer diskriminiert. Bravo. Da hätte man schonmal aufhören sollen zu lesen.
Und wie bitte kann man eine Teilkasko nicht empfehlen? Wenn dir jemand die Akkus rausklaut sind 1500 Euro ca. weg. Viel Spaß mit deiner “nur Haftpflicht”. Die übernimmt das sicher. Ironie aus.
Das sehe ich genauso mit der Versicherung. Ich zahle gerade mal 60 euro und die Akkus sind mitversichert bei meinem NIU GT mit großen Akkus, einer kostet schon 1900 euro. Auch noch grobe Fahrlässigkeit und Schutzbrief ist dabei. Also da habt Ihr euch ein Eigentor geschossen.