Dies und das

Elektromobilität ohne Eigenheim – Mythen und Möglichkeiten im Überblick

Elektromobilität liegt im Trend. In den letzten Jahren ist die Zahl der E-Autos auf den Straßen der Bundesrepublik stark gestiegen. Zum Jahreswechsel 2022/2023 waren erstmals mehr als eine Million reine Elektroautos in der Bundesrepublik zugelassen. Jedoch gibt es Autofahrer, die vor einem Kauf noch zurückschrecken, da sie kein Eigenheim besitzen und die Möglichkeiten um Aufladen des Wagens daher eingeschränkt sind. Allerdings gibt es viele weitere Optionen, die die Nutzung im Alltag auch ohne ein eigenes Haus ermöglichen. Hier bekommen Interessierte einen Überblick.

Vorteile des Eigenheims bei der Elektromobilität

Um zu verstehen, welche Problematiken auf E-Auto-Besitzer ohne Eigenheim zukommen können, ist es zunächst sinnvoll, einen Blick darauf zu werfen, welche Vorteile ein eigenes Haus im Zusammenhang mit der Elektromobilität mit sich bringt. Dabei sind allen voran relevant:

  • Flexibilität beim Laden
  • sowie Freiheiten beim Installieren einer eigenen Wallbox.

Aufladen des Autos als Eigenheimbesitzer durch eigene Wallbox

Dabei hat vor allem die Flexibilität eine Bedeutung. So kann die eigene Ladestation jederzeit komfortabel genutzt werden. Dies wiederum ermöglicht es, das Elektroauto zum Beispiel nachts aufzuladen und am nächsten Morgen für den Tag zur Verfügung zu haben.

So lässt sich der Alltag mit dem Elektroauto leichter organisieren, da zumindest für die Mobilität in der Region tagsüber kaum Ladepausen eingeplant werden müssen. Gerade bei langen Arbeitszeiten oder einer Vielzahl von Terminen mit der Familie bringt dieser Umstand große Vorteile mit sich.

Installation der Wallbox als Haus- und Wohnungsbesitzer

Bereits bei den ersten Überlegungen zur Anschaffung eines Elektroautos haben Eigenheimbesitzer größere Freiheiten als Mieter. Das betrifft vor allem die Einrichtung der Wallbox, mit der der Wagen aufgeladen werden kann.

So müssen sie sich nicht wie Mieter mit anderen Parteien und Personen absprechen, die der Installation kritische gegenüberstehen könnten (juristisch können keinerlei Probleme auftreten, dazu gleich mehr).

Seit der Einführung des Wohneigentumsmodernisierungsgesetzes im November 2020 haben es auch Besitzer einer Wohnung deutlich einfacher, eine Wallbox zu installieren. So ist die Zustimmung aller Miteigentümer des Hauses nicht mehr notwendig.

Die Reichweite von Elektroautos

Um aufzuzeigen, welche Optionen Elektro-Autobesitzer, die in einer Mietwohnung leben, zum Nutzen des Wagens haben, spielt zunächst die Reichweite eine entscheidende Rolle. Hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan.

Einflussfaktoren für die Reichweite

Mittlerweile beträgt die durchschnittliche Reichweite eines modernen Elektroautos ungefähr 400 Kilometer. Darüber hinaus sollten Interessierte wissen, dass es einige Faktoren gibt, die die mögliche Wegstrecke, die mit dem jeweiligen Modell zurückgelegt werden kann, beeinflussen können.

So steigt der Verbrauch zum Beispiel durch die Nutzung eines Anhängers. Darüber hinaus können verschiedene Ausstattungselemente wie die Felgen je nach individueller Wahl positive oder negative Auswirkungen auf die Reichweite haben.

Schlussfolgerungen für E-Auto-Besitzer und Kaufinteressierte

Daraus ergeben sich für Elektroautobesitzer verschiedene Schlussfolgerungen. Zum einen kann der Interessierte eine Ausstattung wählen, die den Verbrauch senkt und somit zu mehr Flexibilität im Alltag beiträgt.

Darüber hinaus ist die größere Reichweite, die viele moderne Elektroautos mit sich bringen, von Vorteil. Wenn sich der Interessierte ohne Eigenheim also für ein entsprechendes Modell entscheidet, kann ein gewisser Teil der Problematik hinsichtlich der Flexibilität bereits durch den Kauf entfallen.

Öffentliche Ladesäulen

Des Weiteren müssen sich Fahrer eines Elektroautos, die keine eigene Wallbox besitzen, über Optionen zum Laden des Wagens Gedanken machen. Dafür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten.

Öffentliche Ladesäulen in der Umgebung finden

In diesem Zusammenhang sind unter anderem die öffentlichen Ladesäulen, die es in vielen Städten und Ortschaften der Bundesrepublik mittlerweile gibt, von Bedeutung. Immer mehr Regionen bauen die entsprechenden Kapazitäten aus.

Das Ziel dabei ist es, den Besitz eines Elektroautos attraktiver zu machen und somit mittelbar die Anzahl solcher Fahrzeuge auf deutschen Straßen zu erhöhen. Ein Beispiel hierfür bieten die Entwicklungen in Berlin.

Hier wurden im ersten Quartal des Jahres 2023 bereits 220 neue Ladepunkte geschaffen. Das mittelfristige Ziel der Stadt ist es, bis 2030 2000 zusätzliche Ladesäulen zu installieren, um den E-Auto-Besitzern in der Stadt die Nutzung im Alltag zu vereinfachen.

Dementsprechend ist es sinnvoll, sich zunächst zu informieren, wo die nächste Ladesäule in der Region zu finden ist. Auf der Webseite der Bundesnetzagentur gibt es eine Karte, die die einzelnen Ladepunkte in der Bundesrepublik anzeigt.

Alltagsplanung für das Laden an den öffentlichen Säulen

Im besten Fall befindet sich eine der Ladesäulen der Region in unmittelbarer Nähe zum Wohnsitz des Elektroauto-Besitzers. So besteht die Möglichkeit, den Wagen zum Laden über Nacht abzustellen und so ebenfalls ein hohes Maß an Flexibilität zu genießen.

Ist die Ladesäule wiederum in etwas größerer Entfernung, gibt es die Option, morgens und abends jeweils mit dem Fahrrad den Weg zum Auto zurückzulegen. Das bringt zwar einigen Aufwand mit sich, hat jedoch den Vorteil, dass sich der Wunsch nach einem E-Auto realisieren lässt und der Besitzer sich gleichzeitig durch das Radfahren ein wenig fit halten kann.

Deutlich größer ist die Herausforderung, wenn ein weiter Weg zur entsprechenden Ladestation zurückgelegt werden muss. In diesem Fall kann überlegt werden, ob sich das Laden des Elektroautos in den Tagesablauf integrieren lässt, zum Beispiel während der Arbeit.

E-Auto zu Hause laden als Mieter

Viele Interessierte am Kauf eines Elektroautos stellen sich sicherlich die Frage, ob sie auch als Mieter eine Wallbox installieren können. Schließlich würde das den Alltag mit dem Wagen deutlich erleichtern.

Dürfen Mieter eine Wallbox im eigenen Zuhause anbauen?

Die gute Nachricht: Seit dem Dezember des Jahres 2020 haben nicht nur Eigenheim-Besitzer, sondern auch Mieter das Recht, eine eigene Wallbox zu installieren. Das gilt mit einigen Ausnahmen, die zum Beispiel dann bestehen, wenn ein Gebäude denkmalgeschützt ist.

Ist dies gegeben, kann der Vermieter die Installation untersagen, ansonsten muss er – aus juristischer Sicht – zustimmen. Allerdings sollten Mieter verschiedene Umstände beachten, die in diesem Zusammenhang eine Bedeutung haben.

Was ist bei der Beantragung und der Nutzung zu beachten?

Die Beantragung der Wallbox beim Vermieter lässt sich relativ einfach umsetzen. Dafür reicht ein formloses Schreiben, indem der Mieter den Wunsch nach der Installation eines solchen Gerätes darlegt. Das Schreiben kann per E-Mail oder per Post an den Vermieter gesendet werden. Gibt es mehrere Hauseigentümer, müssen diese den Antrag miteinander abstimmen. Bei einem alleinigen Besitzer kann der Mieter wiederum in den meisten Fällen mit einer schnellen Entscheidung rechnen. Wichtig: Es sollte in jedem Fall ein Austausch mit dem Vermieter stattfinden, um die Details der Installation festzulegen. Dazu gehört zum Beispiel die Frage, ob die Stromkosten über den allgemeinen Zähler oder ein gesondertes Gerät abgerechnet werden sollen.

Werden die entsprechenden Vereinbarungen schriftlich festgehalten, lassen sich spätere Probleme vermeiden. Gleichzeitig bekommt der Vermieter so den Eindruck, dass seine Meinung dem Mieter wichtig ist, was sicherlich oftmals dazu führt, dass er dem Vorhaben wohlgesonnen gegenübersteht. Des Weiteren ist zu beachten, dass der Mieter die Kosten für die Wallbox und die Installation vollständig selbst übernehmen muss. Gleiches gilt für den Rückbau. Der Vorteil besteht dabei darin, dass er das Gerät bei einem Auszug mitnehmen und im neuen Zuhause ebenfalls installieren kann.

Arbeitgeber und Nachbarn als mögliche Unterstützung

Falls die Kosten für eine Wallbox für den Mieter zu hoch sind, gibt es abseits der öffentlichen Ladesäulen weitere Optionen. Mit etwas Glück legt der Arbeitgeber einen großen Wert darauf, sein Unternehmen als nachhaltigen Betrieb zu gestalten. In diesem Fall hat das Firmengebäude womöglich einige Wallboxen für die Dienstautos, die während der Arbeitszeit zum Laden des privaten Elektroautos genutzt werden können. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Nachbarn zu fragen (sofern diese eine Wallbox besitzen), ob das Aufladen eines E-Autos an ihrer Station gegen eine Kostenbeteiligung zu bestimmten Zeiten möglich ist.

Fazit

Ein Elektroauto ist nicht nur für Besitzer eines Eigenheims attraktiv. Vielmehr können auch Personen, die zur Miete wohnen, einen entsprechenden Wagen nutzen. Hierbei bietet die wachsende Zahl der öffentlichen Ladesäulen eine Unterstützung. Seit Dezember 2020 kann zudem nach Anfrage beim Vermieter auf eigene Kosten eine Wallbox installiert werden. Wichtig ist hierbei einzig und allein eine Absprache der zentralen Details.

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Motoreport Redaktion

Dieser Artikel stammt entweder von mehreren unserer Autoren oder von einem unserer Sponsoren (Kooperation).

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