Audi Fahrberichte

Dolce vita Roadtrip: Audi A7 3.0 TDI quattro

audi a7 timmelsjoch

Kein anderer Audi sieht so gut aus wie der A7 und ist gleichzeitig so hoch technologisiert. Kein anderer macht in allen Lagen eine so gute Figur: Auf der Autobahn, im Stau und den malerischen Sträßchen Norditaliens. Matrix LED Scheinwerfer und die adaptive air suspension sind nur zwei Elemente, die das Reisen mit dem A7 ganz besonders komfortabel machen.

Luftgefedert im Tiefflug über die Autobahn
Wenn die (im A7 noch analoge) Tachonadel flott die 200 km/h Marke überschreitet merkt man es recht schnell: Es ist die Luftfederung, die auf schnellen Autobahnetappen für das gewisse bisschen Luxus sorgt. Vibrationen, die auch hochwertige Fahrwerke dann an die Passagiere weitergeben bügelt die adaptive air suspension wunderbar aus. Selten haben sich 220 km/h in der Kurve so entkoppelt und gleichzeitig sicher angefühlt. Dazu kommt noch der bei der Akustik nahezu von der Außenwelt abgeschnittene Innenraum. Apropos schnell in Autobahnkurven: Ab 130 km/h fährt der A7 automatisch seinen Heckspoiler aus, der für zusätzlichen Asphaltkontakt des Hecks sorgen soll. Auf Wunsch federt die air suspension im Dynamik-Drivemode auch etwas härter, was aber nicht allzu deutlich spürbar wird.

Ergonomie und Haptik optimiert
Auch in Sachen Fahrerassistenz ist man im Langstreckenverkehr bestens gerüstet: Die ACC arbeitet bis zur Vmax von 250 km/h, der Lane Assist unterstützt permanent aktiv mit sanften Lenkbewegungen. Dank eines guten Weitblicks der Sensorik im A7 wird es auch bei Tiefflug-Geschwindigkeiten nicht brenzlig mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelung. Geht es besonders schnell vorwärts, muss man nicht mal für die Navi-Karte den Blick von der Tachoeinheit abwenden. Am Multifunktionsdisplay können alle wichtigen Daten und eben die Kartenansicht aus dem MMI auch im digitalen, hochauflösenden Mittelteil der Tachoeinheit angezeigt werden. Für zahlreiche Kommandos kommt man unweigerlich immer wieder mit den Holz-Dekoreinlagen in der Mittelkonsole in Verbindung. Die echten Holzinlays fühlen sich nicht nur großartig an, sondern sind auch in Sachen Verarbeitung ähnlich wie bei Volvo sehr gut gelungen.

Quattro-Dynamik und Komfort perfekt kombiniert
Schnellstraßen kann man mit dem A7 also so entspannt und schnell wie mit kaum einem anderen Audi zurücklegen. Kommen wir aber zu den Straßen, für die der A7 abseits des geschäftlichen Alltags genauso gemacht ist. Der sportlichen Alpenüberquerung abseits der Fernstraßen. Als Tür in den Süden bietet sich das Timmelsjoch an, das sich schon aus Richtung Sölden kommend mit schönen Kurvenfolgen ankündigt. Gripmangel scheint in noch so engen, sehr dynamisch gefahrenen Kurven für die lange Limousine dank Quattro nicht zu existieren. Beim Beschleunigen fühlt sich der 320 PS starke Biturbo V6 Selbstzünder in Kombination mit dem Fahrwerk an, als würde sich vielmehr die Welt um ihn bewegen. So viel Kraft und Sportlichkeit in Verbindung mit bequemem Reisen gibt es nur selten. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch Audis tiptronic. Hinter diesem Marketingbegriff versteckt sich bei den stark motorisierten Varianten nicht das bekannte Doppelkupplungsgetriebe (S tronic), sondern eine Variante der ZF Wandlerautomatik 8HP. Sie steht dem DSG, auch wenn man es nicht meinen möchte, nicht wirklich nach. Die Schaltvorgänge sind geschmeidig und wie bei der Doppelkupplung fast nicht wahrnehmbar. Ganz egal ob im Stadtverkehr oder bei dynamischen Alpenetappen.

Der Gardasee bietet für dolce vita- Fahrspaß der neuesten Generation des beste Umfeld: Das Hochgebirge auf der Anreise, die Gardesana zum komfortablen cruisen, Monte Baldo und co für den gewissen Kurvenspaß. Auf der Fähre von Torri del Benaco nach Toscolano Maderno fahren wir mit der Hightechlimousine, die technik-beladen den 6-stelligen Preisbereich durchbricht, als letztes an Bord. Nur ein Meter und ein dünnes Seil trennen den A7, dessen Luftfederung entgegen des Seegangs recht ordentlich balanciert, von den Tiefen des Lago di Garda. Mit abgeschalteter Alarmanlage (die die Wellen als Abschleppmanöver deklariert hätte) und straffgezogener Handbremse schippert man aber gefahrlos in wenigen Minuten ans Westufer. Fährt man dort ab der Anlegestelle in Richtung Süden weiter, finden sich nicht nur die Grandhotels der Anfangszeiten des Tourismus an der Seepromenade, sondern auch zahlreiche, leere Kurvensträschen, die alle einen großartigen Panoramablick auf die Südhälfte des Sees bieten. In der sommerlichen Hitze sorgt die Klimaautomatik für angenehme frische im Innenraum – so zugfrei wie selten.

Mit Matrix LED durch den Olivenhain
Die wirklich guten Restaurants liegen am Gardasee oft versteckt. So auch am Ostufer in der Gegend um den Ort San Zeno di Montagna. Manche Adressen erreicht man nur über lange, enge, dicht bewachsene Wege, die nur im Einbahnverkehr befahren werden können und die Nachts komplett unbeleuchtet sind. Genau in dieser Situation machen sich die Matrix LED Scheinwerfer bezahlt: Sie schaffen es, einen solchen Wald-Weg absolut tag-hell zu erleuchten. Im Gegensatz zu Halogen- oder Xenonscheinwerfern sorgen sie zudem (auch auf Landstraßen) für eine deutlich gleichmäßigere Ausleuchtung. Ein besonderes Gadget, das nur ab A7 aufwärts Verfügbar ist, ist Audis Nachtsichtassistent. Er erkennt überraschend zuverlässig Fußgänger auf unbeleuchteten Straßen schon weit im Voraus. Sie werden direkt in der Multifunktionsanzeige deutlich dargestellt.

Mit der maximalen eskalationsstufe an Ausstattung durchbricht der A7 die 100.000 Euro Marke. Dafür reist es sich in ihm aber bequem wie fast in keinem anderen Auto. Autobahnetappen lässt er wie im Flug hinter sich zurück, im Gebirge sorgen ein großartiges Fahrwerk, viele, spritzige Diesel-PS und der legendäre quattro für jede Menge Spaß auch trotz seines Gewichts von knapp 2 Tonnen. Trotz 6 Zylinder lässt sich der A7 schwer über einen Verbrauch von 10 Litern bringen. Bei moderaten Fahrten sind 8 Liter im Mittel kein Problem.

Audi A7 3.0 TDI clean diesel quattro
Leistung/Drehmoment: 235 kW (320 PS) / 650 Nm
Getriebe: 8-Gang Automatik tiptronic (ZF)
Antrieb: Allrad
0-100 km/h: 5,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Leergewicht: 1.970 kg
Verbrauch angegeben: 6,1 Liter / 100 Km (kombiniert)
Verbrauch erfahren: 7,5-8,5 Liter / 100 Km (kombiniert)
Kofferraumvolumen: 535 L
Einstiegspreis: 64.300 EUR
Testwagenpreis: 107.090 EUR

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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