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Der günstige Spritpreis kurz erklärt

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Die Spritpreise sind seit der zweiten Hälfte 2014 wieder in aller Munde. Hat man davor noch über eine zu teure Tankrechnung geschimpft, fährt man zurzeit relativ gelassen zum Tanken. Und sind wir mal ehrlich, wann konnte man auch zuletzt einen Kompakten mit Super für ca. 60 EUR volltanken? Das ist schon ein paar Jahre her – genauer gesagt fünfeinhalb Jahre!

Doch warum sind die Preise so gesunken? Dafür ist der niedrige Ölpreis verantwortlich. In letzter Zeit ist er extrem gesunken und befindet sich sogar etwas unter dem Preissegment von 2009. Damals betrug der Ölpreis unter 50 US-Dollar und auch jetzt bekommt man dafür wieder ein Fass Brent (knapp 160 Liter) aus der Nordsee oder die US-Sorte WTI. (Letztes Jahr um die Zeit kostete ein Fass mehr als das Doppelte.)

Der Grund für den niedrigen Rohlölpreis: Zum einen ist reichlich Öl vorhanden, da z.B. in den USA die Schieferölförderung boomt und die OPEC-Länder (= Organisation erdölexportierender Länder) weiterhin an ihren hohen Förderquoten festhalten. Der zweite Grund ist eine geringere Nachfrage für Rohöl wegen der Wirtschaftsprobleme in Brasilien, China und in einigen Teilen der EU. Die Angebotsseite hat somit einen Öl-Überschuss, während nur wenig Nachfrage besteht. Deshalb ist der Rohölpreis in 2014 so stark gefallen, was sich für uns Autofahrer positiv auf die Kraftstoffpreise auswirkt.

Weiterhin positive Preisaussichten
Solange der Euro gegenüber dem Dollar in der nächsten Zeit nicht an Wert verliert und die Ölimporteure weiterhin günstig einkaufen können – Rohöl wird nämlich in Dollar gehandelt – wird der niedrige Preis in den kommenden Monaten noch anhalten können. Übrigens: Hätte der Euro aktuell einen höheren Wert, so wäre unser Sprit nochmals deutlich billiger.

Nicht nur Diesel-, auch SuperPlus-Tanker profitieren.

Die gute Nachricht zum Schluss: Experten gehen davon aus, dass sich das Überangebot an Rohöl in den nächsten Monaten noch vergrößert, während die Nachfrage weiterhin sinken wird. Ein Fass Öl könnte man dann sogar für ca. 40 US-Dollar erhalten. Die Folge für uns Autofahrer wären noch günstigere Spritpreise, ein Liter Diesel für durchschnittlich unter einen Euro könnte dann keine Seltenheit mehr sein.

Mit diesen Prognosen blicken wir doch gerne in das kommende Jahr und wer schon lange einen längeren Roadtrip geplant hat, sollte vielleicht die niedrigen Kraftstoffpreise dafür zum Anlass nehmen – wer weiß, wann der Sprit mal wieder so günstig ist.

Über den Autor

Dr. Anja Hager

Anja berichtet auf Motoreport hin und wieder über aktuelle Themen der Automobilindustrie. Sie interessiert sich für umweltschonende, alternative Antriebe, ist aber regelmäßig auch in Autos mit mehr als 4 Zylindern anzutreffen.

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