Fahrberichte

Girls just wanna have fun – BRP Can-am on Road im Test

Der weibliche Kundenstamm von BRP beträgt nur 20%. Das möchte der Marktführer bei Dreirädern nun ändern. Mit seiner Initiative „Frauen voll in Fahrt“ oder dem auf englisch etwas cooler klingendem Motto „Women of on Road“ möchte Can-Am seine weibliche Community stärken und Frauen Mut machen sich hinters Steuer zu wagen. Mit Schulungen und einem guten Austausch unter weiblichen Fahrern soll das ermöglicht werden.

Can-Am Ryker und Can-Am Ryker Rally Edition

Das Dreirad lässt sich im Gegensatz zu vielen Vermutungen keineswegs mit einem Motorrad vergleichen. Abgesehen vom Fahrtwind und dem Gefühl der grenzenlosen Freiheit, haben das Dreirad und das Motorrad nicht viel gemein. Da sich die Dreiräder mit einem B-Führerschein fahren lassen, tut man sich als Autofahrer meist leichter als ein Zweiradprofi. Allerdings steht eines fest: jeder kann Can-Am fahren! Nach zwei Runden am Parkplatz des Hotels, machten wir uns bereit für unsere erste Ausfahrt in die Stadt und auf ein Landgut.

Ich testete als erstes das Einstiegsmodell um mich langsam aber sicher hochzuarbeiten. Das „schwächste“ Modell von Can-Am ist der Ryker. Diesen bekommt man ab 9.999€ und es ist wahlweise mit einem 600 oder 900 ccm Rotax Motor erhältlich. Perfekt für den Einstieg in die Dreiradwelt und sportliche Fahrer. Durch das straff abgestimmte Fahrwerk bekommt man eine direkte Rückmeldung der Straße. Als Motorradfahrer kommt hier ein vertrautes Gefühl auf und dennoch erlebt man ein vollkommen neues Fahrgefühl. Als ich im Anschluss den Can-Am Ryker Rally Edition im direkten Vergleich zur Basisversion testen durfte, wurde mir schnell klar, warum dieser 4.000€ teurer ist. Das Handling ist leichter, das Fahrwerk noch präziser abgestimmt und die verschiedenen Fahrmodi ermöglichen Fahrten auf unterschiedlichem Untergrund. Alle Ryker Modelle lassen sich mit dem U-Fit System eigenständig und ohne Werkzeug an die jeweilige Körpergröße anpassen, um dem Fahrer ein individuell abgestimmtes Fahrzeug zu garantieren und somit eine sichere Fahrt zu ermöglichen. Auf Assistenzsysteme und Komfort-Schnickschnack muss man hier verzichten, allerdings soll ja auch der sportliche Fahrspaß im Vordergrund stehen. Der in allen Can-Am Fahrzeugen vorhandene Rückwärtsgang erwies sich als sehr nützlich.

Can-Am Spyder F3 und RT

Der Can-Am Spyder hat bereits eine große Fanbase und eingeschweißte Community. Lange Zeit galt er als das eher „gemütlichere“ Can-Am on Road Fahrzeug. Das möchte BRP jetzt ändern und die Can-Am Ryker und Spyder Community näher zusammenbringen. Bestimmt hat nicht nur das etwas bulligere Auftreten, sondern auch das etwas höhere Preissegment die jüngeren Fahrer bis jetzt abgeschreckt. Die neuen Spyder F3 Modelle haben allerdings auch mich, als jüngere potenzielle Kundschaft, überzeugt. Der Can-Am Spyder F3-S hat nichts von einem „alt Herren Fahrzeug“. Er begeistert mit aggressiver Optik, 105 PS und 19,3cm Digitalanzeige. Die Modelle F3-S Special Series und F3-S Limited lassen sich durch BRP Connect sogar mit dem Handy verbinden. Die Preise fangen für den F3-S bei 23.699€ und für den F3-S Limited bei 29.299€ an. Den Basis F3 gibt es dafür schon ab 20.099€, dafür mit einem wesentlich kleinerem 11,4 cm Digitaldisplay. Schalten muss man bei den Spyder Modellen nicht, wer möchte kann das aber tun. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Spyder Modelle sehr spät hochschalten und habe es daher bevorzugt den nächsthöheren Gang selbst einzulegen. Das Runterschalten habe ich der Automatik überlassen.

Die Can-Am Spyder RT Modelle bilden die Spitze der Can-Am On Road Produktpalette. Sie übertreffen alle Can-Am Produkte in Punkto Komfort, Infotainment und Reisetauglichkeit. Statt auf Fußrastern steht man hier auf einem Trittbrett und statt dem lauten klang des Akrapovic Auspuffs hört man seinen Lieblingssong aus dem eingebauten Radio mit Lautsprechern. Bei Kälte wärmt einen die Sitzheizung und bei Wind schützt einen das elektrisch verstellbare Windschild. Dieses imposante Fahrzeug bietet sich mit seinen 177 Liter Stauraum und den komfortablen Sitzen perfekt für Langstrecken an. Die integrierte Servolenkung vereinfacht Kurven- und Einparkmanöver. Die  Bodenunebenheiten werden von dem Fahrwerk abgedämpft, sodass der Fahrer den Kontakt zur Straße weniger stark wahrnimmt. Dies kann als Fluch oder Segen wahrgenommen werden, da vor allem Dreirad Fahranfänger das Gefühl haben könnten das Fahrzeug nicht komplett unter Kontrolle zu haben. Mehr Komfort und Infotainment hat auch seinen Preis: den Can-Am Spyder RT Limited gibt es ab 31.999€ und den Can-Am Spyder Sea to Sky ab 34.099€ zu haben.

Eines hat sich während dieser Fahrveranstaltung gezeigt: Frauen möchten auch Fahrspaß und Abenteuer auf der Straße erleben und Can-Am Fahrzeuge können beides garantieren.

Über den Autor

Ilona Farsky

Ilona Farsky studierte Internationale Betriebswirtschaftslehre und berichtet aus Wien regelmäßig über Automotive Events auf AUTOmativ.de und Motoreport.

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