Im Februar 2015 waren wir bereits mit dem brandneuen 1.6 DIG-T im Qashqai unterwegs, der mit seinen 163 Benziner-PS nicht nur der aktuell stärkste Motor im Crossover ist, sondern mit seiner Laufruhe und Dynamik durchweg überzeugen konnte. Der Qashqai bringt für einen humanen Preis mittlerweile sehr viel Fahrerassistenzfunktionen mit. Welche sich besonders lohnen, haben wir mal ausprobiert:
Premiere der Nissan-Assistenz im Infiniti Q50
Im Herbst 2013 hat Infiniti, die Nobemarke Nissans, den Q50 vorgestellt. Eine luxiriöse Sportlimousine, die mit vielen innovativen Systemen überzeugen konnnte. Viele dieser fortschrittlichen Gadgets haben mit der neuen Generation Anfang 2014 auch im Qashqai Einzug gehalten. An einigen Stellen ist das auch kaum zu übersehen, wie z.B. am Multifunktionslenkrad, den Tasten für die Fensterheber oder der großen, farbigen Multifunktionsanzeige, deren Design komplett vom Q50 übernommen wurde. Auch das Konzept des “Safety Shield” und erweiterte Funktionen wie die Anzeige der Reifendrücke sind vom Infiniti bekannt. Die zwei fortschrittlichsten Funktionen des Q50, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung und ein aktiver Lenkassistent über ein Steer-by-Wire System bleiben allerdings der Nobelmarke vorbehalten.
Bester Alltagshelfer: Der 360° Around View Monitor
Mit Hilfe von vier Kameras, nämlich vorne, am Heck und unter den Seitenspiegeln, wird eine virtuelle Draufsicht auf das Fahrzeug erstellt. Das funktioniert genau wie beim Infiniti Q50 ziemlich gut, wenn auch nicht so perfekt wie in deutlich teureren Klassen. Trotz der leichten Verzerrung des Bildes kann man sich leicht orientieren und sieht eben Gegenstände und erkennt Abstände, die man nur mit einer Rückfahrkamera nicht im Auge gehabt hätte. Ungemein praktisch ist es auch, je nach Bedarf verschiedene Ansichten (Nach hinten + Around View) gleichzeitig anzeigen zu lassen. Außerdem gibt es eine Bewegtobjekterkennung, die sich optisch und akustisch meldet, sobald eine Bewegung (z.B. eines Fußgängers) im Kamerabild erkannt wird.
Verkehrszeichenerkennung
Die Verkehrszeichenerkennung (ein Feature, das es im Q50 nicht gibt) funktioniert zuverlässig und erkennt neben Tempolimits auch bedingte Verkehrszeichen sowie Überholgebote. Entweder werden die erkannten Zeichen permanent gut sichtbar ganz oben im Bordcomputer oder darunter in voller Größe angezeigt. Von der Erkennungsgeschwindigkeit her kann es durchaus mit einschlägigen VW-Systemen mithalten.
Notbrems-Assistent
Im Gegensatz zu Konkurrenten in dieser Preisklasse, die für Ihren Notbremsassistent nur auf ein laser- oder kameragestütztes System setzen, findet sich im Qashqai ein vollwertiger Radarsensor. Dieser kann brenzlige Momente erfahrungsgemäß zuverlässiger und Abstände genauer erfassen. Das führt in der Praxis zu weniger Fehlalarmen. Außerdem kann ein Radarsensor deutlich weiter nach vorne Blicken, um auch bei höheren Geschwindigkeiten zuverlässig warnen zu können. Der Notbrems-Assistent funktioniert in mehreren Stufen: Nach einer optischen und akustischen Warnung wird Bremsdruck aufgebaut. Bremst der Fahrer dann nur sanft, wird automatisch die nötige Bremsleistung dazugegeben. Reagiert der Fahrer nicht, kann der Qashqai auch autonom eine Notbremsung einleiten. Ein Zusammenstoß kann allerdings nur in City-Geschwindigkeiten vermieden werden – ansonsten wid ein Aufprall nur abgeschwächt.
Spurhalte- und Totwinkelassistent
Zu den sinnvollsten Features gehört erfahrungsgemäß auch der Totwinkelassistent. Über zwei weitere Radarsensoren im Heck wird Verkehr im toten Winkel erkannt. Über LEDs in den Außenspiegeln wird der Fahrer gewarnt. Der Spurhalteassistent ist beim Qasqai leider nur passiv: Wenn die Fahrspur verlassen wird, folgt eine Warnung, jedoch kein aktiver Lenkeingriff.
Verfügbarkeit
Wirklich großartig ist, dass es viele Fahrerassistenz- und Komfortfunktionen im Qashqai schon in der niedrigsten Ausstattungsvariante Acenta verfügbar sind. Das Fahrerassistenz-Paket, bestehend aus Fernlicht, Spurhalte- und Notbremsassistent sowie der Verkehrszeichenerkennung, ist hier schon inklusive. (Mit Motor 1.6 DIG-T mit 163 PS ab 25.790 EUR) Neben der Licht- und Scheibenwischerautomatik ist auch eine einfache Park-Distance Control und sogar die 2-Zonen Klimaautomatik schon Serie bei Acenta. Für 2.000 Euro mehr gibt es in der Ausstattung 360° (im Test) auch den Around View Monitor und das Keyless-Go System. Voll-LED Scheinwerfer und ein elektrisch einstellbarer Fahrersitz sind der höchsten Ausstattung “Tekna” vorbehalten, die mit dem 163 PS Benziner ab 30.190 EUR zu haben ist.
Mehr Infos zum Motor gibts in diesem Artikel: Fahreindrücke des Qashqai 1.6 DIG-T mit 163 PS.