Mit einem bahnbrechenden Schritt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit haben die US-Verkehrssicherheitsbehörden kurz vor Weihnachten angekündigt, dass sie damit begonnen haben, die Fahrzeugproduzenten zur Integration neuer Technologien zu verpflichten, um alkoholisiere Lenker am Führen von Fahrzeugen zu hindern.#
Die „National Highway Traffic Safety Administration“ (NHTSA) hat diese entscheidende Initiative im Anschluss an eine Richtlinie des Kongresses aus dem Jahr 2021 gestartet, die darauf abzielt, die alarmierende Zahl von über 10.000 jährlichen Verkehrstoten in den USA, die auf Alkohol am Steuer zurückzuführen sind, drastisch zu verringern. Nach der Umsetzung dieser Vorgaben hoffen die politischen Entscheidungsträger, dass diese erschreckenden Zahlen sukzessive zurückgehen.
Die Regelungen gegen Alkohol im Straßenverkehr
Alkohol beeinflusst jede Person, und dies ganz offensichtlich und in den meisten Fällen mit negativen Auswirkungen. Es ist hinlänglich bekannt, dass Alkohol unsere Gesundheut beeinträchtigt und er behindert uns, wenn wir bestimmte Aktivitäten ausführen möchten. Aus diesem Grund sind bereits seit Jahren Warnhinweise bei Sportwetten angebracht, die vor der Wettabgabe unter Alkoholeinfluss abraten oder auf Angebote wie kostenlose Casinospiele zu verzichten, die uns dazu ermutigen sollen, ohne finanzielle Ausgaben ins Glücksspiel einzusteigen. Auch in vielen Freizeiteinrichtungen oder bei öffentlichen Veranstaltungen ist Alkohol bereits verboten.
Alkohol am Steuer ist nicht nur für den Lenker selbst, sondern auch für andere Menschen gefährlich und oft lebensbedrohlich, und etwas, das die Behörden nur schwer kontrollieren können, insbesondere zu Nachtzeiten oder an Feiertagen.
Allein im Jahr 2021 kamen in den Vereinigten Staaten 13.384 Menschen durch alkoholbedingte Verkehrsunfälle ums Leben, in Deutschland waren es 6.426 Menschen, die bei Unfällen unter Alkoholeinfluss verunglückten, 165 von ihnen starben. Diese Zahlen haben ganz besonders in den USA die politischen Entscheidungsträger wachgerüttelt, denn vor allem in den Medien wurde erkannt, dass es sich um ein vorrangiges Problem im Straßenverkehr handelt, und dass man diesem entschieden entgegentreten muss.
Die neuen beschlossenen Gesetze ebnen nun den Weg für innovative und bemerkenswerte Sicherheitsstandards, die bis November 2024 umgesetzt sein sollen, sofern sich die verwendete Technologie als einsatzbereit erweist. Es sind mehrere mögliche Umsetzungsvarianten in Planung, die unter Alkoholeinfluss stehende Personen daran hindern sollen, ein Fahrzeug in Betrieb zu nehmen.
Und so wird es funktionieren
Die gute Nachricht für all jene, die sich gegen Alkohol am Steuer einsetzen, ist, dass die angesprochene Technologie hinter der breitflächigen Initiative bereits in anderen Branchen erfolgreich eingesetzt wird. Beispielsweise gibt es bereits ein System berührungsbasierter Sensoren zur Erkennung des Alkoholgehalts bei Patienten, das bereits im Gesundheitswesen eingesetzt wird. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von im Fahrzeug integrierten Kameras zur Überwachung der Augenbewegungen, die dann zur Beurteilung der Nüchternheit des Fahrers herangezogen wird.
Sobald die tatsächlichen Umsetzungsmaßnahmen finalisiert sind, wird den Autoherstellern drei Jahre Zeit eingeräumt, um die betreffenden Technologien in ihre Fahrzeuge zu integrieren. Ann Carlson, die amerikanische Anwältin und Rechtswissenschaftlerin, die seit September 2022 als amtierende Administratorin der „National Highway Traffic Safety Administration“ fungiert, betonte die Bedeutung der Zuverlässigkeit der Technologie und sagte, dass die Öffentlichkeit von der 100%igen Verlässlichkeit überzeugt werden muss, bevor sie von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert wird, denn die US-Bürger unternehmen fast eine Milliarde Fahrten pro Tag. Deshalb wird diese neue Lösung vor allem Zeit, administrative und entwicklungstechnische Ressourcen erfordern, damit alle davon restlos überzeugt sind.
Carlson äußerte auch große Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit falscher-positiver Ergebnisse und betonte, dass die Technologie zu einer Million Beschwerden führen könnte, wenn die Technologie nur eine Genauigkeit von 99,9 % hätte. Solche Ungenauigkeiten könnten schwerwiegende Folgen haben, warnte sie, insbesondere wenn Menschen in Notfällen beispielsweise dringend Krankenhäuser aufsuchen müssen.
Eine Absichtserklärung
Dennoch hat die NHTSA im Dezember einen bedeutenden Schritt hinsichtlich der Umsetzung unternommen, auch weil sie eine „Vorabmitteilung der vorgeschlagenen Regelsetzung“ veröffentlichte und damit den Prozess der Sammlung von Informationen über die Entwicklung der Technologie einleitete. In der Bekanntmachung werden die Forschungs- und Technologiefortschritte veröffentlicht, die für die endgültige Festlegung der Vorschriften erforderlich sind. Zusätzlich werden auch Optionen für mögliche Vorschriften unter die Lupe genommen, wobei der Schwerpunkt auf der „Erkennung des Blutalkoholgehalts, der Erkennung von Beeinträchtigungen (Stichwort: „Fahrerüberwachung“) oder einer Kombination der beiden“ liegt.
Und aus vielen Bereichen des Landes kam Zustimmung zu den Vorhaben der NHTSA. So gab Tess Rowland, die Präsidentin von „Mothers Against Drunk Driving“ (MADD), zu verstehen, dass sie sich des bevorstehenden harten Kampfes bewusst sei, betonte jedoch, dass Opfer und Überlebende entschlossen seien, diese entscheidende Initiative zu Ende zu bringen. Die Umsetzungsvorhaben mit vielen relevanten Daten wurden nun ebenfalls dem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses vorgelegt, die einen Rückgang der Verkehrstoten in den USA um 4,5 % in den ersten neun Monaten des Jahres bereits jetzt zeigen konnten. Man hofft, dass die neue Technologie diesen Trend fortführen wird, doch Carlson warnt auch davor, sich zu früh auf den ersten Lorbeeren auszuruhen, da die angespannte gegenwärtige Situation die ständige Aufmerksamkeit und die konzertierte Umsetzungsanstrengungen zur Förderung der Verkehrssicherheit erfordert.
Während die NHTSA ihre Mission, Trunkenheit am Steuer durch innovative Technologien zu bekämpfen, vorantreibt, bleibt die potenzielle Auswirkung auf die Reduzierung alkoholbedingter Verkehrstoter ein entscheidender Schwerpunkt der Initiative. Die Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden, Automobilherstellern und Interessengruppen signalisiert ein gemeinsames Engagement für den Start in eine neue Ära der US-Verkehrssicherheit, in der die Technologie als geeigneter Verbündeter gegen die verheerenden Folgen des Fahrens unter Alkoholeinfluss fungiert.