Wir erwähen sie ausführlich in nahezu jedem Fahrbericht: Die Assistenzsysteme. Aber wie oft werden sie aber tatsächlich gekauft? Laut aktuellen Zulassungszahlen hat sogar jedes vierte in Deutschland im Jahr 2015 zugelassene Fahrzeug mindestens einen Notbremsassistent an Bord. Auch eine adaptive Geschwindigkeitsregelung erfreut sich einer durchaus ansehnlichen Nachfrage (11%). Bosch, Spezialist für Fahrerassistenzsysteme, hat sich die Neuzulassungsstatistik des KBA näher angesehen und zusammen mit Daten des Dienstleisters IHS Markit Automotive die wichtigsten Modelle pro Segment ausgewertet.
Notbremsassistent: Voraussetzung für maximale Punktzahl bei NCAP
Der Grund dafür, dass mittlerweile Autos vom Kleinstwagen bis zur großen Limousine serienmäßig an Bord haben, ist unter anderem, dass die Technik für einen simplen Notbremassistent günstig ausfällt. Man kann ihn etwa für den City-Breich bei geringen Geschwindigkeiten nur mit einem Laser-Sensor umsetzen. Ansonsten können auch (Mono-Kameras) oder Radarsensoren Basis für einen Notbremsassistent sein.
Grund Nummer zwei: Ein Notbremsassistent ist mittlerweile Pflicht, wenn ein Hersteller nach dem Bewertungsschema von EuroNCAP die Bestnote von 5 Sternen erreichen will. Neben den 25% in Deutschland haben in Spanien z.B. 15% aller Neuzulassungen einen Notbremsassistent, in den Niederlanden sind es sogar 32%.
Adaptive Geschwindigkeitsregelung in immerhin 11% der Neuzulassungen
Eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, die dank autoamtischem Beschleunigen & Bremsen den Abstand zum Vordermann konstant hält, haben immerhin 11% der Neuzulassungen an Bord. Auch Features wie eine Verkehrszeichenerkennung sind immerhin in jedem zehnten neuzuglassenen Pkw vorhanden. Spitzenreiter sind die Parkassistenzsysteme – meist Parkpiepser – die mittlerweile sehr günstig geworden sind und etwa auch beim Golf seit einiger Zeit zumindest teilweise zur Serienausstattung gehören.
Assistenzsysteme: Basis für autonomes Fahren
Notbremsassistenten und eine ACC – die im Ernstfall in der Regel auch als ein Notbremsassistent für höhere Geschwindigkeiten agiert – verhindern heute im Alltag bereits zahlreiche (Auffahr-)Unfälle oder schwächen den Schaden zumindest ab. Auch im City-Umfeld können Notbremsassistenten Kollisionen mit Personen/Fahrradfahrern vermeiden oder auch Dinge wie ein versehentliches Auffahren auf einen Stau an der Ampel mit hoher Wahrscheinlichkeit glimpflich ausgehen lassen. Eine ACC ist zudem die Basis zahlreicher weiterer Assistenzsysteme und eine der wichtigen Voraussetzungen für das teilautonome Fahren momentan und das sichere autonome Fahren in – hoffentlich – wenigen Jahren.
Daten und Grafik (2): Bosch