Dies und das

Spritspar-Apps und die Markttransparenzstelle

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Als ob Steuern und Versicherung für viele Autofahrer nicht schon erdrückend genug wären, kennen auch die Benzinpreise an den Zapfsäulen gefühlt nur eine Richtung:  nach oben. Über Spritsparapps, die Marktransparenzstelle und deren Nutzen.

Autofahrer, die so wirtsfschaftlich wie möglich tanken wollen, bleibt da nur die Option, immer über die aktuell günstigsten Preise an den Zapfsäulen der Umgebung Bescheid zu wissen. So können beim Tanken immerhin einige Cent pro Liter gespart werden. Hilfe bei der Suche bietet seit September die sogenannte Markttransparenzstelle. Sie ist an das Bundeskartellamt angeschlossen und auf Betreiben der Bundesregierung eingerichtet worden. An sie muss mit 13.000 Betrieben ein Großteil der Tankstellen in Deutschland jede Spritpreisänderung unverzüglich online melden. Bis zum 30. November läuft sie noch im Probebetrieb. Bis dahin sollen alle Kinderkrankheiten ausgemerzt sein.

Preise der Tankstellen verarbeitet die Markttransparenzstelle binnen Minuten

Die zentral gesammelten Informationen stehen mit wenigen Minuten Zeitverzögerung zur Verfügung. Dienstleister sorgen dafür, dass Autofahrer die aktuellen Tankstellenpreise  benutzerfreundlich im Internet und mobil mit Handy-Apps abrufen können.

Lange vor der staatlichen Spritpreismeldestelle versorgten bereits Automobilclubs und private Anbieter den gebeutelten Autofahrer mit Tipps, wo er günstig an Benzin oder Diesel kommen konnte. Doch nicht immer waren die Infos hilfreich. Der ADAC gewann seine Daten beispielsweise durch die Abfrage der Spritpreise bei ausgesuchten Tankstellen. Da sich die Preise mehrmals pro Tag  ändern können, konnte es durchaus vorkommen, dass die veröffentlichten Informationen schnell veraltet waren.

Andere Systeme operierten mit einem Netzwerk  von “Kundschaftern” – Fahrern, die dem Anbieter und damit der Gemeinschaft die Preise ihrer Tankstelle vor Ort durchgaben. Hier war die Marktabdeckung nicht immer gewährleistet. Diese Probleme sollen durch die zentrale Sammelstelle für Spritdaten passé sein. Doch taugen die Spritspar-Apps für den Endverbraucher? Wie gut ist der Service, wie aktuell die am Rechner oder dem Mobiltelefon angezeigten Preise? Das Vergleichsportal für Kfz-Versicherungen –  CHECK24 informiert über Vor- und Nachteile der Spar-Helfer.

Apps sind für Autofahrer die beste Lösung

Für Autofahrer bieten sich mobile Lösungen an. Die nächste günstige Tankstelle wird während der Fahrt benötigt – nicht bereits Stunden vorher am heimischen PC. Die Apps checken in sekundenschnelle die GPS Position und  ermitteln dann die günstigsten Tankstellen in der Umgebung. Eine Navi-Funktion führt zur Zapfsäule der Wahl. Audis MMI bietet seit Mai 2013 über die Connect Dienste ebenfalls eine Integration der Abfrage aktueller Preise.

Wer sich nicht automatisch orten lassen möchte, kann seine Position auch manuell eingeben. Da die Informationen aber von der Markttransparenzstelle geliefert werden, gibt es derzeit noch Fehler und Lücken. Das soll im Dauerbetrieb der Vergangenheit angehören.

Die angezeigten Preise stimmen zu einem großen Teil. Treten Unstimmigkeiten auf, liegt dies an den Informationsanbietern. Denn während die zentrale Meldestelle Preisänderungen binnen fünf Minuten bekannt gibt, geben die App-Anbieter Preisschwankungen mit einer unterschiedlich langen Verzögerung an die Endkunden weiter. Hier lohnt es sich, eine App zu nutzen, die das Angebot in kurzen Zeitabständen aktualisiert.

Kostenlose Sprit-Apps reichen vollkommen aus

Bei den kostenlosen Spritspar-Apps tummeln sich mit dem ADAC (“Spritpreise”) und der Telekom (“TankenApp”) zwei Schwergewichte. Weitere Apps sind unter anderem “Clever tanken” und “Mehr tanken”. Die kostenfreien Lösungen auf Datengrundlage der Markttransparentstelle überzeugen Verbraucherschützer.

Angeboten werden auch kostenpflichtige Sprit-Helfer fürs Telefon, doch bieten sie keinen echten Vorteil – außer, dass sie im Gegensatz zu manch kostenloser Konkurrenz auf nervige Werbeeinblendungen verzichten.

Wirklich Druck werden Staat und Dienstleister mit den Spritspar-Angeboten auf die Mineralölkonzerne nicht ausüben. Die Unternehmen wissen um ihre Schlüsselstellung und die Abhängigkeit des Autofahrers von ihrem Gut. Spritspar-Apps geben dem Verbraucher jedoch das Gefühl, nicht vollkommen machtlos zu sein. Und bei regionalen Preisschwankungen von bis zu 15 Cent pro Liter lassen sich so im besten Fall mit einer Tankfüllung immerhin ein paar Euro sparen. Lange Umwege bis zum günstigsten Tankrüssel können die Ersparnis allerdings schnell wieder auffressen.

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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