Fahrberichte Fiat

Cinquecento navale: Premiere Fiat 500 Riva

fiat 500 riva

Nur selten haben Sondereditionen verkaufsstarker Modelle auch wirklich etwas Besonderes. In einer Kooperation mit dem traditionsträchtigen Yachtbauer Riva hat Fiat mit dem 500 Riva die vermutlich kleineste Yacht der Welt geschaffen. Im Interieur treffen hochwertige Materialien wie Mahagoni Holz und bestes Leder auf den klassischen, bodenständigen Cinquecento. Eine Sitzprobe und erste Fotos:

Zwei italienische Traditionsmarken treffen aufeinander
Die Werft der Cantieri Riva in Sarnico am Lago d’Iseo erinnert stark an das italienische Dolce Vita der 60er Jahre. Alle Hallen und Gebäude sind im Popart-Stil lackiert. Überall ist die Farbe Aquamarine präsent, die in zwei Streifen nicht nur einige Modelle von Riva ziert, sondern auch das Markenzeichen am Lack des neuen Fiat 500 Riva ist. In den 50er und 60er Jahren war der “Nuova Cinquecento” das Kultauto schlechthin in Italien. Das Gegenstück zum grundsoliden Kleinwagen etlicher Familien war vor 60 Jahren die Aquarama von Riva, eine luxuriose Yacht aus Holz, amerikanisch angehaucht, von einem kräftigen, sonorem Innenborder angetrieben. Ledersessel, tiefrotes Mahagoniholz, eine Panoramascheibe und viel Chrom sind die typischen Merkmale der klassischen Riva Modelle, die als Oldtimer heute im 6-stelligen Bereich gehandelt werden.

fiat 500 riva

Fiat 500 Riva: Die Aquariva für die Straße
Wie die Aquariva Super, dem aktuellen Flaggschiff Rivas, wird der 500 Riva ausschließlich in Sera Blau lackiert. In dieser Farbe fallen einerseits die selbstbewusst angebrachten Chrom Elemente wie etwa die Außenspiegel, Abdeckkappen, Türgriffe oder die Zierleiste auf der Motorhaube auf. Andererseits sorgt das dunkle Blau für einen großartigen Retro-Look zusammen mit dem Doppelstreifen in Aquamarine, der den 500 genau wie die Modelle Rivas einmal komplett umläuft. Auf allen Yachten und Hallen handelt es sich immer um genau diesen einen Farbton. Nicht fehlen darf außerdem der Schriftzug Riva unter den Außenspiegeln. Serienmäßig kommt der 500 Riva mit glänzenden 16 Zoll Felgen im 20-Speichen Design.

Echtes Mahagoniholz sorgt für ultimatives Bootsfeeling
Wirklich billig verarbeitet war der Cinquecento ja nie. 2012 hat er uns beste Dienste auf Sizilien geleistet und war auch auf der Langstrecke wirklich überraschend gut. Trotzdem wirkt ein Yacht-Ambiente im günstigen Kleinwagen erst einmal etwas surreal. Aber: Es passt gut. Die Turiner tragen gekonnt nicht so dick auf und schaffen es mit wenigen Designgriffen eine Menge Oberklasse-Feeling in den 500 zu packen. Herzstück des Yacht Feelings sind die Holzeinlagen, die auch wirklich solche sind. Mahagoniholz zieht sich großzügig über das gesamte Armaturenbrett. Genau wie auf einer Riva. Knarzende Holzelemente mögen im Yachtbau schön sein, im Auto aber nicht. Deshalb sitzt das Mahagoniholz in einer sehr dünnen schicht auf einem Träger aus Kohlefaser, der für Stabilität und Flexibilität über eine lange Zeit sorgen soll. Elemente aus Ahornholz wurden per Hand eingefügt. Wie von den höheren Klassen von Jeep und Chrysler bekannt, findet sich auch ein Holzinlay oben am Lenkrad – dank des Kontakts zu ihm während der Fahrt ist das Yacht-Feeling noch präsentiert.

Auch die Einstiegsleisten und der Schaltknauf sind aus massivem Mahagoniholz gefertigt. Die elfenbeinfarbigen Bezüge der Ledersitze stammen aus der Manufaktur Poltrona Frau, die auch das Leder für den 7er BMW, einige Porsche und andere, hochpreisige Volkswagen- aber auch Fiat-Konzernmodelle fertigt. Den simplen aber perfekten Kontrast zum hellen Leder bildet der dunkelblaue Absatz am Rand der bequemen Sitze und ein weiterer Riva Schriftzug. Elfenbein mit blauem Rand sind sogar die Gurte. Auch beim Start des Bordcomputers wird der Fahrer mit dem Logo willkommen geheißen. Entscheidet man sich für das Cabrio, ist auch das Dach in einem hochwertigen, dunkelblauen Stoff gehalten. Bei der Limousine ist es schwarz lackiert.

fiat 500 riva

Gewohnte Motorenauswahl, viel Ausstattung in Serie
Voraussichtlich wird auch in der Sonderedition Riva die komplette Motorenpalette verfügbar sein. Die Spanne reicht hier vom 1.2 Benziner mit 69 PS über den Zweizylinder TwinAir Benziner mit 105 PS bis zum Multijet Turbodiesel mit 95 PS. Insgesamt wird das Sondermodell wohl eine großzügigere Serienausstattung mitbringen, inklusive sind beispielsweise immer die Klimaautomatik, das LED-Tagfahrlicht oder ein Berganfahrassistent. Preislich soll er bei ca. 18.000 Euro starten.

fiat 500 riva

Vom 500 Riva wird es zunächst eine auf 500 Exemplare limitierte Sonderserie geben, verfügbar ist der Yacht-Cinquecento ab Herbst. Trotz einiger attraktiver Design-Varianten und Konfigurationsmöglichkeiten beim Fiat 500 ist die Riva-Edition unserer Meinung nach die schönste bisher. Italienische Lebensfreude, Tradition und moderne Technik, Mahagoni Holz und bodenständige Kunststoffe – selten war eine Kombination so stimmig und chic.

Text & Fotos: Motoreport

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

6 Kommentare

  • Nettes “Autochen” für die Stadt und angenehme Sommertage, mehr aber auch nicht.

    Wenn es in Kurven, längere Strecken oder Bergauf geht, kann ich mir nicht vorstellen, dass weiterhin Fahrspaß und Dynamik garantiert sind ;)

        • Wohnen Sie mal in München und gehen Sie gerne essen, ohne die Öffentlichen benutzen zu wollen, weil ihr Haus am Stadtrand steht, dann wollen Sie bald nie mehr mit einem Auto über 3,7 m Länge unterwegs sein.

          Wir sind mit dem 500er dann auch Langstrecke gefahren – Süditalien, Rom etc. -, da die Autobahnen eh auf 110 und 130 beschränkt sind und viel geblitzt und kontrolliert wird, rollt man halt mit 130 durch die Gegend. Und in Rom ist der 500er bald schon das Standardauto – wenn auch rundum angekratzt.

          Auch auf Landstraßen ist man in Italien jetzt als Ausländer schnell in Gefahr, dass ein paar hundert Euro den Besitzer wechseln, wenn man so foltt wir in den 80ern unterwegs ist, wo man es noch ein wenig rauchen lassen durfte.

          Insofern und nach vielen großen Autos:

          Der 1.2 l 500er ist ok für den Preis. 8.000 Euro im Reimport.

          • Hallo!

            Als Familienvater, zählen für mich nun mal andere Dinge. Siehe der Punkt “Sicherheit”, der 500er ist durchaus ein Auto, welches in der City ideal zu nutzen ist, siehe auch Smart-Generation.

            Wer auf Komfort, aber insbesondere Sicherheit ( Knautschzone ) nicht verzichten möchte, der sucht eben nach “mehr” Auto, als es beim 500er der Fall ist.

            Ich denke es gibt für alle Zwecke ein passendes Auto, die Frage ist wie sie bereits sagen, hat man auch den Raum- und das Platzangebot um diese unterzubringen.

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