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Auf 2 Rädern: Segway gefahren

segway tour

Die meisten Deutschen kennen einen Segway vermutlich nur aus dem Film Der Kaufhaus Cop. Segway fahren sieht unheimlich einfach aus und das ist es auch – innerhalb von wenigen Minuten kann es jeder. Die ersten Eindrücke einer kleinen Tour entlang der Talsperre Leibis/Lichte.

Mit vollem Namen heißt der “Stehroller” Segway Personal Transporter i2, das ist die Generation seit 2006. Der erste Segway wurde 2002 in den USA vorgestellt und das Original stammt auch von dort, auch wenn in Fernost schon fleißig an günstigeren Adaptionen gewerkelt wird. Der i2 ist das “Standardmodell” für den Gebrauch auf Asphalt, in der Stadt oder in Gebäude. Mit dem x2 gibt es dann noch eine geländegängige Variante mit größerer Bereifung.

Die Steuerung eines Segway ist unheimlich simpel und intuitiv – weil die Sensorik und Technik die ganze Arbeit übernimmt: Lehnst du dich, bzw. verlagerst dein Körpergewicht nach vorne gehts vorwärts. Je mehr Gewicht nach vorne neigt, desto schneller fährt der Segway. (“Lean-Steer”) Zum Bremsen lehnt man sich einfach entspannt nach hinten. Merkwürdig sind nur die ersten 1-2 Minuten, dann fühlt sich das Gefährt so vertraut und sicher an, dass es wie von alleine fährt. Gewöhnungsbedürftig ist lediglich das Auf- und Absteigen: Zum Aufsteigen muss der Segway zunächst mit einem Tipp auf die Stehfläche aktiviert werden. Dann steigt man möglichst schnell mit beiden Füßen auf, läuft es schlecht und ein Fuß steht zu lang alleine auf dem Segway, gehts zu früh los. Beim Absteigen gilt dasselbe: Steigt man zügig nacheinander mit beiden Beinen ab, macht sich der Segway nicht aus dem Staub und mit einer Art Fahrradständer kann er arretiert werden.

Der Grund für die Einfache Bedienbarkeit ist die Menge an Technik, die in so einem Segway steckt. Hauptgrund, dass niemand einfach umkippt, ist, dass sich das Zweirad permanent selbst stabilisiert. Jede Menge Sensorik (Beschleunigungssensoren und Gyroskope) erkennt sowohl Gefälle oder Steigungen im Untergrund sowie die Verlagerung des Gewichts des Fahrers. Gelenkt wird mit dem “Lenker” nicht mechanisch, sondern wie alles am Segway by Wire: Ein leichtes Schieben des Lenkers in die gewünschte Richtung genügt für ein geschmeidiges Fahren. Durch die Rotation der einzelnen Räder auch getrennt voneinander nach vorne und nach hinten ist ein Wenden auf der Stelle möglich.

Technische Daten Segway i2
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h
Reichweite: 38 km
Gewicht: 47,7 kg
Transportmaße: 64 cm × 48 cm
Reifen: Ø 46 cm, B: 9,5 cm
Bodenfreiheit: 9,5 cm
Max. Nutzlast: 120 kg

Maximal 20 km/h, bergabwärts auch mal 2 km/h mehr schafft der Personal Transporter. Lehnt man sich weiter und weiter vor, wird der Roller nicht schneller sondern signalisiert durch die Motorbremse und den entgegendrückenden Lenker dass seine Vmax erreicht ist. Auch größere Steigungen meistert der Amerikaner problemlos, etwa 4 PS beträgt seine Leistung. Geht es über Schlaglöcher oder schlechten Asphalt, sollte man gut aufpassen: Eine Federung gibt es nicht, weshalb jedes Steinchen 1:1 an den Fahrer weitergegeben wird. Eine kleine Anzeige ähnlich einem Fahrradcomputer zeigt neben der Akkuladung die aktuelle Geschwindigkeit an. Ungefähr 30 Kilometer Reichweite sind realistisch, ist es unter 10 Grad kalt, sinkt sie mangels Akkukapazität teils drastisch. Ein leerer Segway braucht etwa 10 Stunden für eine volle Ladung.

Mit am beeindruckensten ist, dass die komplette Technik, sprich neben der Sensorik auch der Akku und der Motor im winzigen unteren Teil des Segways untergebracht sind. Bei dem “Anbau” am Lenker auf den Fotos handelt es sich nämlich nur um eine Tasche. Ein Segway ist tauglich für den Deutschen Straßenverkehr, darf mit einem Mofaführerschein gefahren werden und ist auch als solches zu zu versichern. Helmpflicht besteht nicht, allerdings dürfen außerhalb geschlossener Ortschaften keine Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen benutzt werden. Da Segways in Deutschland bislang nur über einen Händler gekauft werden können und der Preis hier bei ca. 9.000 EUR liegt, bieten sich insbesondere Guided Tours wie unsere von einschlägigen Event-Anbietern an.

Über den Autor

Matthias Luft

Autor Matthias Luft faszinieren effiziente Motoren, moderne Designs und die neusten Fahrerassistenzsysteme.

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